19.12.2018 10:36 | Deutsche Umwelthilfe e.V. | Politik
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Überfischung in Nordsee und Atlantik geht 2019 weiter: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish kritisieren Entscheidung des EU-Fischereirats
Brüssel/Berlin (ots) - EU-Fischereirat hat Fangquoten für 2019 in
Atlantik und Nordsee beschlossen -Wissenschaftliche Empfehlungen
werden ignoriert - Kabeljau und Hering in der Nordsee werden
überfischt Am frühen Morgen des 19. Dezember wurden die
Entscheidungen des Fischereirates zu den Fangquoten 2019 bekannt
gegeben. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Our Fish kritisieren,
dass die EU-Fischereiminister erneut zu hohe Fangquoten für viele
Fischbestände in der Nordsee und im Atlantik beschlossen haben. Mit
den Quoten für 2019 wird die Überfischung der europäischen
Fischbestände fortgesetzt. Obwohl sich alle EU-Mitgliedsstaaten
bereits 2013 rechtlich dazu verpflichtet haben, die Überfischung in
den europäischen Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden, liegen
viele der beschlossenen Fangquoten erneut oberhalb der
wissenschaftlichen Empfehlungen.
Die EU-Fischereiminister verhandelten vom 17. bis 19. Dezember die
Fangquoten für das Jahr 2019 für rund 150 Fischbestände in der
Nordsee und im Atlantik. Noch immer wird die Mehrzahl der
europäischen Fischbestände überfischt. DUH und Our Fish fordern, dass
zukünftig alle Fangquoten nur auf Grundlage der bestmöglichen
internationalen wissenschaftlichen Empfehlungen für nachhaltige
Fanggrenzen festgelegt werden, welche jedes Jahr vom Internationalen
Rat für Meeresforschung ermittelt werden. Zumindest für 59
Fischbestände wird diesen Empfehlungen für die Quoten 2019 gefolgt.
"Dieses Jahr hätte das Jahr sein sollen, in dem die Fangquoten für
alle Bestände endlich wissenschaftlichen Empfehlungen folgen und die
EU-Fischereiminister das 2020-Ziel der Gemeinsamen Fischereipolitik
ernst nehmen, die Überfischung in den europäischen Meeren zu
beenden", sagt Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish Kampagne.
"Stattdessen gab es wieder nächtliche Marathonverhandlungen hinter
verschlossenen Türen, bei denen die Minister sich für eine
Fortsetzung der Überfischung entschieden haben. Damit ignorieren sie
die Forderungen der EU-Bürger und alle Beweise, die zeigen, dass
gesunde Bestände zu höheren wirtschaftlichen Erträgen und somit zur
Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Absicherung der von Fischerei
abhängigen Küstengemeinden führen."
Über die für Deutschland kommerziell interessanten Fischbestände
verhandelte die EU bereits vorab unter Ausschluss der Öffentlichkeit
mit Norwegen. Die ausgehandelten Fangquoten für die wichtigen
Kabeljau- und Heringsbestände in der Nordsee übersteigen deutlich die
wissenschaftlichen Empfehlungen.
"Eines der größten Probleme, das der Erholung der Fischbestände
entgegenwirkt, sind die illegalen Rückwürfe. Trotz der gesetzlich
festgeschriebenen Anlandeverpflichtung werden immer noch in großen
Mengen ungewollte und zu kleine Fische sterbend über Bord geworfen.
Diese illegalen Rückwürfe müssen aufgedeckt und geahndet werden und
dürfen in den Verhandlungen über die Fangquoten nicht ignoriert
werden. Die Anlandeverpflichtung tritt vollständig am 1. Januar 2019
in Kraft, doch effektive Kontrollen existieren noch immer nicht. Die
Fischereiminister hätten dies heute ändern können und zumindest
Kameradokumentation für Fangschiffe fordern müssen, die ein hohes
Risiko aufweisen, Rückwürfe zu generieren", sagt Sascha
Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. "Ein Jahr, bevor die
Überfischung offiziell beendet sein soll, hätten wir von
Landwirtschaftsministerin Klöckner verstärkte Bemühungen erwartet,
dieses Problem anzugehen. Wie schlecht muss es um unseren Fisch
bestellt sein, bis die Ministerin aktiv wird?", so Müller-Kraenner
weiter.
Über Our Fish:
Our Fish will sicherstellen, dass die EU-Mitgliedstaaten die
Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für nachhaltige
Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen.
Our Fish arbeitet mit Organisationen und Personen in ganz Europa
zusammen, um eine starke und beharrliche Kernbotschaft zu verbreiten:
Die Überfischung muss beendet und die nachhaltige Befischung der
europäischen Meere gewährleistet werden. Our Fish fordert die
ordnungsgemäße Durchführung der Gemeinsamen Fischereipolitik und die
effektive Kontrolle der europäischen Fischereien.
Our Fish ruft alle EU-Mitgliedstaaten dazu auf, nachhaltige
Fanggrenzen auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen
festzulegen und durch Überwachung und Dokumentation aller Fänge
sicherzustellen, dass ihre Fangflotten den Nachweis einer
nachhaltigen Fischerei erbringen.
Die Deutsche Umwelthilfe koordiniert die Our Fish Kampagne in
Deutschland.
Links:
- Pressemitteilung Fangquoten Nordsee und Atlantik 2019:
http://ots.de/cdluo9
- Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish
Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Atlantik und Nordsee beschlossen -Wissenschaftliche Empfehlungen
werden ignoriert - Kabeljau und Hering in der Nordsee werden
überfischt Am frühen Morgen des 19. Dezember wurden die
Entscheidungen des Fischereirates zu den Fangquoten 2019 bekannt
gegeben. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Our Fish kritisieren,
dass die EU-Fischereiminister erneut zu hohe Fangquoten für viele
Fischbestände in der Nordsee und im Atlantik beschlossen haben. Mit
den Quoten für 2019 wird die Überfischung der europäischen
Fischbestände fortgesetzt. Obwohl sich alle EU-Mitgliedsstaaten
bereits 2013 rechtlich dazu verpflichtet haben, die Überfischung in
den europäischen Gewässern bis spätestens 2020 zu beenden, liegen
viele der beschlossenen Fangquoten erneut oberhalb der
wissenschaftlichen Empfehlungen.
Die EU-Fischereiminister verhandelten vom 17. bis 19. Dezember die
Fangquoten für das Jahr 2019 für rund 150 Fischbestände in der
Nordsee und im Atlantik. Noch immer wird die Mehrzahl der
europäischen Fischbestände überfischt. DUH und Our Fish fordern, dass
zukünftig alle Fangquoten nur auf Grundlage der bestmöglichen
internationalen wissenschaftlichen Empfehlungen für nachhaltige
Fanggrenzen festgelegt werden, welche jedes Jahr vom Internationalen
Rat für Meeresforschung ermittelt werden. Zumindest für 59
Fischbestände wird diesen Empfehlungen für die Quoten 2019 gefolgt.
"Dieses Jahr hätte das Jahr sein sollen, in dem die Fangquoten für
alle Bestände endlich wissenschaftlichen Empfehlungen folgen und die
EU-Fischereiminister das 2020-Ziel der Gemeinsamen Fischereipolitik
ernst nehmen, die Überfischung in den europäischen Meeren zu
beenden", sagt Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish Kampagne.
"Stattdessen gab es wieder nächtliche Marathonverhandlungen hinter
verschlossenen Türen, bei denen die Minister sich für eine
Fortsetzung der Überfischung entschieden haben. Damit ignorieren sie
die Forderungen der EU-Bürger und alle Beweise, die zeigen, dass
gesunde Bestände zu höheren wirtschaftlichen Erträgen und somit zur
Schaffung neuer Arbeitsplätze und zur Absicherung der von Fischerei
abhängigen Küstengemeinden führen."
Über die für Deutschland kommerziell interessanten Fischbestände
verhandelte die EU bereits vorab unter Ausschluss der Öffentlichkeit
mit Norwegen. Die ausgehandelten Fangquoten für die wichtigen
Kabeljau- und Heringsbestände in der Nordsee übersteigen deutlich die
wissenschaftlichen Empfehlungen.
"Eines der größten Probleme, das der Erholung der Fischbestände
entgegenwirkt, sind die illegalen Rückwürfe. Trotz der gesetzlich
festgeschriebenen Anlandeverpflichtung werden immer noch in großen
Mengen ungewollte und zu kleine Fische sterbend über Bord geworfen.
Diese illegalen Rückwürfe müssen aufgedeckt und geahndet werden und
dürfen in den Verhandlungen über die Fangquoten nicht ignoriert
werden. Die Anlandeverpflichtung tritt vollständig am 1. Januar 2019
in Kraft, doch effektive Kontrollen existieren noch immer nicht. Die
Fischereiminister hätten dies heute ändern können und zumindest
Kameradokumentation für Fangschiffe fordern müssen, die ein hohes
Risiko aufweisen, Rückwürfe zu generieren", sagt Sascha
Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. "Ein Jahr, bevor die
Überfischung offiziell beendet sein soll, hätten wir von
Landwirtschaftsministerin Klöckner verstärkte Bemühungen erwartet,
dieses Problem anzugehen. Wie schlecht muss es um unseren Fisch
bestellt sein, bis die Ministerin aktiv wird?", so Müller-Kraenner
weiter.
Über Our Fish:
Our Fish will sicherstellen, dass die EU-Mitgliedstaaten die
Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für nachhaltige
Fischbestände in den europäischen Gewässern sorgen.
Our Fish arbeitet mit Organisationen und Personen in ganz Europa
zusammen, um eine starke und beharrliche Kernbotschaft zu verbreiten:
Die Überfischung muss beendet und die nachhaltige Befischung der
europäischen Meere gewährleistet werden. Our Fish fordert die
ordnungsgemäße Durchführung der Gemeinsamen Fischereipolitik und die
effektive Kontrolle der europäischen Fischereien.
Our Fish ruft alle EU-Mitgliedstaaten dazu auf, nachhaltige
Fanggrenzen auf der Grundlage wissenschaftlicher Empfehlungen
festzulegen und durch Überwachung und Dokumentation aller Fänge
sicherzustellen, dass ihre Fangflotten den Nachweis einer
nachhaltigen Fischerei erbringen.
Die Deutsche Umwelthilfe koordiniert die Our Fish Kampagne in
Deutschland.
Links:
- Pressemitteilung Fangquoten Nordsee und Atlantik 2019:
http://ots.de/cdluo9
- Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish
Katja Hockun, Projektmanagerin Meeresnaturschutz DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de
DUH-Pressestelle:
Andrea Kuper, Ann-Kathrin Marggraf
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe
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Schlagwörter
Artenschutz , Our Fish , Fischbestände , Tiere , Fangquoten , Lebensmittel , EU , Wirtschaft , Politik , Umwelt ,
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