04.06.2019 11:55 | Deutsche Umwelthilfe e.V. | Politik
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Kein Fisch Meer: Deutsche Umwelthilfe, Our Fish und Deepwave fordern ein Ende der Überfischung zum Welttag der Meere
Berlin (ots) - Deutsche Umwelthilfe, Our Fish und Deepwave
kritisieren Versäumnis der Politik, Überfischung zu stoppen - DUH
fordert Ende der Überfischung und illegaler Fischrückwürfe auf See -
Aktion der DUH, Our Fish und Deepwave zum Welttag der Meere vor den
Toren der Bundesregierung veranschaulicht verheerende Auswirkungen
der Überfischung - Marktschreier prangert zu hohe Fangmengen für
Dorsch, Hering & Co. an
Es bleiben nicht mal mehr sieben Monate, um die Überfischung in
unseren europäischen Meeren zu beenden. Zu dieser Frist
verpflichteten sich 2013 alle EU-Mitgliedstaaten in der Gemeinsamen
Fischereipolitik (GFP). Kurz vor dem Welttag der Meere am 8. Juni
machen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Our Fish und Deepwave auf die
verheerenden Folgen eines nicht nachhaltigen Fischereimanagements
aufmerksam. Vor dem Reichstag in Berlin forderten sie die
Bundesregierung mit einer bildstarken Aktion auf, die Überfischung
bis 2020 zu beenden.
Leere Marktstände auf einem inszenierten abgesagten Fischmarkt
verdeutlichen, wie es in Zukunft an der Nord- und Ostseeküste immer
häufiger aussehen könnte. Ein einsamer Marktschreier schildert
stimmgewaltig, wie es zu den leeren Fischauslagen kommen konnte. 41
Prozent der Fischbestände im Nordostatlantik sind überfischt. Zu
diesen Fischpopulationen zählen auch der westliche Hering und der
östliche Dorsch in der Ostsee. Diese Populationen sind aktuell in
einem sehr schlechten Zustand. Erstmals empfehlen die Wissenschaftler
vom Internationale Rat für Meeresforschung 2019 für beide
Populationen eine Null-Quote, das heißt einen Fangstopp ab 2020. Auch
das Warnemünder Heringsfest wurde bereits in diesem Jahr abgesagt, da
es im Frühjahr nicht genug Heringe in der Ostsee gab. Das ist unter
anderem das Resultat jahrzehntelanger Überfischung.
"Unsere wichtigsten Speisefischarten in Nord- und Ostsee stehen
unter Druck: Überdüngung, Verschmutzung, die Folgen der Klimakrise
und die Überfischung machen unseren Meeresökosystemen zu schaffen",
sagt Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. "Trotz der
gesetzlichen Vorgabe, die Überfischung bis 2020 zu beenden, wurden
wieder zu viele Fangquoten für 2019 oberhalb der wissenschaftlichen
Empfehlungen festgelegt. Frau Klöckner - es ist fünf vor zwölf und
Sie sind als Fischereiministerin verantwortlich für unsere
Fischpopulationen. Sorgen Sie für den sofortigen Fangstopp bedrohter
Populationen und nachhaltige Fangmengen bis 2020", fordert
Müller-Kraenner weiter.
"2019 muss das Jahr sein, in dem die Fanggrenzen endlich den
wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen. Außerdem müssen die
EU-Fischereiminister das 2020-Ziel der Gemeinsamen Fischereipolitik
ernst nehmen, um die Überfischung in den europäischen Meeren zu
beenden", sagt Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish Kampagne.
"Eigentlich ist es eine einfache Rechnung: Wird zu viel Fisch aus dem
Meer geholt, kollabieren die Fischpopulationen und sind dann
wirtschaftlich nicht mehr nutzbar. Nur eine nachhaltige Fischerei
kann die Widerstandsfähigkeit unserer Fischpopulationen gegenüber den
Auswirkungen der Klimakrise stärken und führt zu höheren
wirtschaftlichen Erträgen und somit zur Schaffung und Erhaltung von
Arbeitsplätzen in der Fischerei und den Küstengemeinden."
Anna Groß, CEO der Meeresschutzorganisation Deepwave:
"Überfischung ist nicht nur ein ökonomisches Problem. Sie zeigt
deutlich unseren völlig falschen Bezug zu den Meeren. Wir behandeln
sie als auszuschöpfende Ressource, als Wasserstraße, als
Entsorgungsdeponie. Ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass wir so
zielstrebig auf das Kippen unserer Meere zusteuern. Die derzeitige
Fischerei ist verschwenderisch und zerstört eine gemeinschaftliche
Ressource. Sie kann dies nur tun, weil sie durch eine Politik gedeckt
wird, die unseren Meeren nicht genug Zeit gibt, um sich zu
regenerieren. Trotz der seit Januar 2019 vollumfänglichen
Anlandungspflicht werden für den täglichen Konsum unvorstellbare
Mengen an Meereslebewesen als ungewollter Beifang zurück ins Meer
geworfen und wie Abfall behandelt."
Über Our Fish
Die europäische Initiative Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für
nachhaltige Fischbestände in den europäischen Meeren sorgen. Die
Deutsche Umwelthilfe koordiniert die Our Fish-Kampagne in
Deutschland.
Über Deepwave
Die Meeresschutzorganisation mit Sitz in Hamburg setzt sich
regional und international für den Schutz der Ozeane und ihrer
Bewohner ein. Deepwave setzt sich für ein geschärftes Bewusstsein für
den globalen Zusammenhang der Gefährdungen des Wasserplaneten ein,
denn nur so kann das gemeinsame Erbe des Weltmeeres für künftige
Generationen erhalten werden. Die essentielle Problematik der
Überfischung auf der Agenda zu halten, ist eine der Aufgaben von
Deepwave.
Links:
- Pressefotos der Aktion finden Sie ab 15 Uhr hier:
http://l.duh.de/p190604
- Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
- Mehr zu Deepwave: https://www.deepwave.org/
- Mehr zur Fischereipolitik: https://www.duh.de/fischerei/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Anna Groß, CEO Deepwave
040 4609 1461, deepwave.annagross@gmx.de
Katja Hockun, Projektmanagerin DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
kritisieren Versäumnis der Politik, Überfischung zu stoppen - DUH
fordert Ende der Überfischung und illegaler Fischrückwürfe auf See -
Aktion der DUH, Our Fish und Deepwave zum Welttag der Meere vor den
Toren der Bundesregierung veranschaulicht verheerende Auswirkungen
der Überfischung - Marktschreier prangert zu hohe Fangmengen für
Dorsch, Hering & Co. an
Es bleiben nicht mal mehr sieben Monate, um die Überfischung in
unseren europäischen Meeren zu beenden. Zu dieser Frist
verpflichteten sich 2013 alle EU-Mitgliedstaaten in der Gemeinsamen
Fischereipolitik (GFP). Kurz vor dem Welttag der Meere am 8. Juni
machen die Deutsche Umwelthilfe (DUH), Our Fish und Deepwave auf die
verheerenden Folgen eines nicht nachhaltigen Fischereimanagements
aufmerksam. Vor dem Reichstag in Berlin forderten sie die
Bundesregierung mit einer bildstarken Aktion auf, die Überfischung
bis 2020 zu beenden.
Leere Marktstände auf einem inszenierten abgesagten Fischmarkt
verdeutlichen, wie es in Zukunft an der Nord- und Ostseeküste immer
häufiger aussehen könnte. Ein einsamer Marktschreier schildert
stimmgewaltig, wie es zu den leeren Fischauslagen kommen konnte. 41
Prozent der Fischbestände im Nordostatlantik sind überfischt. Zu
diesen Fischpopulationen zählen auch der westliche Hering und der
östliche Dorsch in der Ostsee. Diese Populationen sind aktuell in
einem sehr schlechten Zustand. Erstmals empfehlen die Wissenschaftler
vom Internationale Rat für Meeresforschung 2019 für beide
Populationen eine Null-Quote, das heißt einen Fangstopp ab 2020. Auch
das Warnemünder Heringsfest wurde bereits in diesem Jahr abgesagt, da
es im Frühjahr nicht genug Heringe in der Ostsee gab. Das ist unter
anderem das Resultat jahrzehntelanger Überfischung.
"Unsere wichtigsten Speisefischarten in Nord- und Ostsee stehen
unter Druck: Überdüngung, Verschmutzung, die Folgen der Klimakrise
und die Überfischung machen unseren Meeresökosystemen zu schaffen",
sagt Sascha Müller-Kraenner, DUH-Bundesgeschäftsführer. "Trotz der
gesetzlichen Vorgabe, die Überfischung bis 2020 zu beenden, wurden
wieder zu viele Fangquoten für 2019 oberhalb der wissenschaftlichen
Empfehlungen festgelegt. Frau Klöckner - es ist fünf vor zwölf und
Sie sind als Fischereiministerin verantwortlich für unsere
Fischpopulationen. Sorgen Sie für den sofortigen Fangstopp bedrohter
Populationen und nachhaltige Fangmengen bis 2020", fordert
Müller-Kraenner weiter.
"2019 muss das Jahr sein, in dem die Fanggrenzen endlich den
wissenschaftlichen Empfehlungen entsprechen. Außerdem müssen die
EU-Fischereiminister das 2020-Ziel der Gemeinsamen Fischereipolitik
ernst nehmen, um die Überfischung in den europäischen Meeren zu
beenden", sagt Rebecca Hubbard, Direktorin der Our Fish Kampagne.
"Eigentlich ist es eine einfache Rechnung: Wird zu viel Fisch aus dem
Meer geholt, kollabieren die Fischpopulationen und sind dann
wirtschaftlich nicht mehr nutzbar. Nur eine nachhaltige Fischerei
kann die Widerstandsfähigkeit unserer Fischpopulationen gegenüber den
Auswirkungen der Klimakrise stärken und führt zu höheren
wirtschaftlichen Erträgen und somit zur Schaffung und Erhaltung von
Arbeitsplätzen in der Fischerei und den Küstengemeinden."
Anna Groß, CEO der Meeresschutzorganisation Deepwave:
"Überfischung ist nicht nur ein ökonomisches Problem. Sie zeigt
deutlich unseren völlig falschen Bezug zu den Meeren. Wir behandeln
sie als auszuschöpfende Ressource, als Wasserstraße, als
Entsorgungsdeponie. Ohne uns darüber im Klaren zu sein, dass wir so
zielstrebig auf das Kippen unserer Meere zusteuern. Die derzeitige
Fischerei ist verschwenderisch und zerstört eine gemeinschaftliche
Ressource. Sie kann dies nur tun, weil sie durch eine Politik gedeckt
wird, die unseren Meeren nicht genug Zeit gibt, um sich zu
regenerieren. Trotz der seit Januar 2019 vollumfänglichen
Anlandungspflicht werden für den täglichen Konsum unvorstellbare
Mengen an Meereslebewesen als ungewollter Beifang zurück ins Meer
geworfen und wie Abfall behandelt."
Über Our Fish
Die europäische Initiative Our Fish will sicherstellen, dass die
EU-Mitgliedstaaten die Gemeinsame Fischereipolitik umsetzen und für
nachhaltige Fischbestände in den europäischen Meeren sorgen. Die
Deutsche Umwelthilfe koordiniert die Our Fish-Kampagne in
Deutschland.
Über Deepwave
Die Meeresschutzorganisation mit Sitz in Hamburg setzt sich
regional und international für den Schutz der Ozeane und ihrer
Bewohner ein. Deepwave setzt sich für ein geschärftes Bewusstsein für
den globalen Zusammenhang der Gefährdungen des Wasserplaneten ein,
denn nur so kann das gemeinsame Erbe des Weltmeeres für künftige
Generationen erhalten werden. Die essentielle Problematik der
Überfischung auf der Agenda zu halten, ist eine der Aufgaben von
Deepwave.
Links:
- Pressefotos der Aktion finden Sie ab 15 Uhr hier:
http://l.duh.de/p190604
- Mehr über Our Fish: http://our.fish/de/
- Mehr zu Deepwave: https://www.deepwave.org/
- Mehr zur Fischereipolitik: https://www.duh.de/fischerei/
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de
Anna Groß, CEO Deepwave
040 4609 1461, deepwave.annagross@gmx.de
Katja Hockun, Projektmanagerin DUH
030 2400867-895, hockun@duh.de
Rebecca Hubbard, Programmdirektorin Our Fish
+34 657669425, rebecca@our.fish
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
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Schlagwörter
Deepwave , Naturschutz , Fischereipolitik , Überfischung , Our Fish , Agrar , Lebensmittel , Politik , Umwelt ,
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