17.01.2019 14:00 | Grain Club | Wirtschaft
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Grain Club auf Internationaler Grüner Woche / Politik muss Gentechnikrecht modernisieren
Berlin (ots) - Zum Auftakt der Grünen Woche in Berlin hat der
Grain Club, eine Verbändeallianz der Agrar- und
Lebensmittelwirtschaft, gemeinsam mit Wissenschaftlern,
Pflanzenzüchtern und Marktexperten die Politik dazu aufgefordert, das
Gentechnikrecht dem Stand der Wissenschaft und den aktuellen
Herausforderungen unserer Zeit anzupassen. So sind zum Beispiel der
Klimawandel und die Sicherung der Welternährung Probleme, auf welche
die neuen Züchtungsmethoden dringend benötigte Antworten liefern
können. Alternativ würden sonst Innovationen verhindert, die das
Potential haben, Klimafolgen abzumildern oder etwa Allergene in
Nahrungsmitteln zu reduzieren.
Im Juli 2018 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden,
dass neue und innovative Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas9 unter das
bestehende Gentechnikrecht aus den Neunziger Jahren fallen und somit
streng zu regulieren seien.
Wissenschaft
"Das EuGH-Urteil beendet quasi die anwendungsbezogene Forschung
der modernen Pflanzenbiotechnologie in der Europäischen Union.
Forschen ist zwar weiterhin möglich, oft sogar mit finanzieller
staatlicher Unterstützung, doch die Erkenntnisse sind nicht mehr
umsetzbar. Junge und talentierte Wissenschaftler werden Europa daher
den Rücken kehren und die Biowissenschaften intellektuell ausbluten.
Damit verkommen europäische Forschungsgelder zur Entwicklungshilfe
für die USA oder China", so Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Vorstand des
Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik. Vor diesem Hintergrund
wandten sich am 26. November 2018 130 Wissenschaftler in einem
offenen Brief an die Bundesministerinnen für Bildung und Forschung,
Anja Karliczek, sowie Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner.
Darin forderten sie die Politik zu einem fachübergreifenden und
ergebnisoffenen Dialog auf. Den Brief haben mittlerweile mehr als 300
Wissenschaftler unterzeichnet.
Pflanzenzüchtung
"Die pauschale Bewertung, dass Pflanzen aus neuen
Züchtungsmethoden gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind,
halte ich für fachlich falsch. Zudem ist das EuGH-Urteil in der
Praxis nicht umsetzbar", so Dr. Carl-Stephan Schäfer, Geschäftsführer
des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP). Der BDP fordert
daher, dass die Gesetzgebung so angepasst wird, dass sie
wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuesten Entwicklungen in der
Pflanzenzüchtung Rechnung trägt.
Wirtschaft
Deutschland und die Europäische Union importieren jedes Jahr große
Mengen Getreide, Soja und proteinhaltige Futtermittel, um den
heimischen Bedarf zu decken. In vielen Erzeugerländern außerhalb der
Europäischen Union sind die neuen Züchtungsmethoden jedoch bereits
Alltag und werden nicht reguliert. Das heißt, so erzeugte Produkte
lassen sich von natürlichen Mutationen nicht mehr unterscheiden und
müssen häufig auch nicht gekennzeichnet werden. Für Einfuhren in die
Europäische Union gilt jedoch eine Kennzeichnungspflicht.
Rückverfolgbarkeit und gerichtsfeste Nachweisverfahren existieren
derzeit nicht. "Das EuGH-Urteil birgt enorme Risiken für Importware
und Marktteilnehmer. Wird politisch nicht gegengesteuert, koppelt
sich Europa über kurz oder lang von den Agrarmärkten der Welt ab", so
Stefan Vogel, Leiter Agrarmarktanalyse bei der Rabobank.
Pressekontakt:
Maik Heunsch
Tel: 030 726 259 57
E-Mail: info@grain-club.de
www.grain-club.de
Original-Content von: Grain Club, übermittelt durch news aktuell
Grain Club, eine Verbändeallianz der Agrar- und
Lebensmittelwirtschaft, gemeinsam mit Wissenschaftlern,
Pflanzenzüchtern und Marktexperten die Politik dazu aufgefordert, das
Gentechnikrecht dem Stand der Wissenschaft und den aktuellen
Herausforderungen unserer Zeit anzupassen. So sind zum Beispiel der
Klimawandel und die Sicherung der Welternährung Probleme, auf welche
die neuen Züchtungsmethoden dringend benötigte Antworten liefern
können. Alternativ würden sonst Innovationen verhindert, die das
Potential haben, Klimafolgen abzumildern oder etwa Allergene in
Nahrungsmitteln zu reduzieren.
Im Juli 2018 hatte der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden,
dass neue und innovative Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas9 unter das
bestehende Gentechnikrecht aus den Neunziger Jahren fallen und somit
streng zu regulieren seien.
Wissenschaft
"Das EuGH-Urteil beendet quasi die anwendungsbezogene Forschung
der modernen Pflanzenbiotechnologie in der Europäischen Union.
Forschen ist zwar weiterhin möglich, oft sogar mit finanzieller
staatlicher Unterstützung, doch die Erkenntnisse sind nicht mehr
umsetzbar. Junge und talentierte Wissenschaftler werden Europa daher
den Rücken kehren und die Biowissenschaften intellektuell ausbluten.
Damit verkommen europäische Forschungsgelder zur Entwicklungshilfe
für die USA oder China", so Prof. Dr. Klaus-Dieter Jany, Vorstand des
Wissenschaftlerkreises Grüne Gentechnik. Vor diesem Hintergrund
wandten sich am 26. November 2018 130 Wissenschaftler in einem
offenen Brief an die Bundesministerinnen für Bildung und Forschung,
Anja Karliczek, sowie Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner.
Darin forderten sie die Politik zu einem fachübergreifenden und
ergebnisoffenen Dialog auf. Den Brief haben mittlerweile mehr als 300
Wissenschaftler unterzeichnet.
Pflanzenzüchtung
"Die pauschale Bewertung, dass Pflanzen aus neuen
Züchtungsmethoden gentechnisch veränderte Organismen (GVO) sind,
halte ich für fachlich falsch. Zudem ist das EuGH-Urteil in der
Praxis nicht umsetzbar", so Dr. Carl-Stephan Schäfer, Geschäftsführer
des Bundesverbandes Deutscher Pflanzenzüchter (BDP). Der BDP fordert
daher, dass die Gesetzgebung so angepasst wird, dass sie
wissenschaftlichen Erkenntnissen und neuesten Entwicklungen in der
Pflanzenzüchtung Rechnung trägt.
Wirtschaft
Deutschland und die Europäische Union importieren jedes Jahr große
Mengen Getreide, Soja und proteinhaltige Futtermittel, um den
heimischen Bedarf zu decken. In vielen Erzeugerländern außerhalb der
Europäischen Union sind die neuen Züchtungsmethoden jedoch bereits
Alltag und werden nicht reguliert. Das heißt, so erzeugte Produkte
lassen sich von natürlichen Mutationen nicht mehr unterscheiden und
müssen häufig auch nicht gekennzeichnet werden. Für Einfuhren in die
Europäische Union gilt jedoch eine Kennzeichnungspflicht.
Rückverfolgbarkeit und gerichtsfeste Nachweisverfahren existieren
derzeit nicht. "Das EuGH-Urteil birgt enorme Risiken für Importware
und Marktteilnehmer. Wird politisch nicht gegengesteuert, koppelt
sich Europa über kurz oder lang von den Agrarmärkten der Welt ab", so
Stefan Vogel, Leiter Agrarmarktanalyse bei der Rabobank.
Pressekontakt:
Maik Heunsch
Tel: 030 726 259 57
E-Mail: info@grain-club.de
www.grain-club.de
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Schlagwörter
Messen , Grüne Woche , Europa , Biotechnologie , Verbände , Gentechnik , Bundesregierung , Agrar , EU , Lebensmittel , Wirtschaft , Politik ,
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