26.04.2019 10:22 | INKOTA-netzwerk e.V. | Politik
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Deutscher Erdüberlastungstag am 3. Mai: Keine Trendwende im Verbrauch natürlicher Ressourcen hierzulande in Sicht
Berlin (ots) - Ab 3. Mai (Freitag) leben wir ökologisch gesehen
auf Kredit: Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Zeitpunkt im
Jahr, an dem weltweit das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren
Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen aufgebraucht wäre,
wenn die gesamte Weltbevölkerung auf so großem Fuß wie die Menschen
in Deutschland leben würde. Der Tag wird jährlich vom Global
Footprint Network errechnet. Deutschland liegt mit seinem
Pro-Kopf-Verbrauch und seinen Emissionen im obersten Viertel aller
Länder und trägt damit wesentlich zur weltweiten Übernutzung bei.
"Sowohl beim Klimaschutz als auch bei der Ressourcennutzung agiert
die Bundesregierung, als ob es kein Morgen gäbe. Doch wir werden
unser Recht auf Zukunft nicht einfach aufgeben. Dass unsere
Generation jeden Freitag auf die Straße geht und von der Politik ein
schnelles, deutliches Umsteuern einfordert, ist nur konsequent",
kommentiert Kira Heinemann aus dem Vorstand der BUNDjugend.
Bei der Berechnung des Erdüberlastungstages werden zwei Größen
gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde
Ressourcen aufzubauen und Abfälle sowie Emissionen aufzunehmen, zum
anderen der gesamte Bedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen und
Flächen wie Wälder und Ackerland, den die Menschen für ihre
derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen. "Wenn alle Menschen
so leben würden wie in Deutschland, dann bräuchten wir drei Erden.
Diese Verschwendung unserer Ressourcen muss aufhören. Wir tragen die
Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Ein Umdenken und eine
Änderung unseres Verhaltens zu einer nachhaltigen Lebensweise muss
jetzt stattfinden", betont Jan Göldner aus dem Bundesvorstand der
NAJU (Naturschutzjugend im NABU). Zum Vergleich: Die gesamte
Weltbevölkerung braucht zirka 1,7 Erden, um den durchschnittlichen
globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen wie Ackerland und Wäldern
zu decken. "Da wir nur eine Erde haben, führt diese Übernutzung zu
einer fortschreitenden Verschlechterung der Böden und Waldqualität
und zu einer hochriskanten Klimakrise. Wir sind Teil eines
gefährlichen Schneeballsystems: Wir nehmen Ressourcen der Zukunft, um
die heutige Wirtschaft zu füttern. Wie bei einem finanziellen
Schneeballsystem bauen wir uns damit die eigene Falle", sagt Dr.
Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Networks.
In Deutschland tragen vor allem die Energieversorgung und der
Verkehr durch ihre hohen CO2-Emissionen zur Überlastung bei. "Der
Rückgang bei den CO2-Emissionen in Deutschland 2018 war auf den
milden Winter, höhere CO2-Preise im Emissionshandel und das Schließen
von Kohlekraftwerken zurückzuführen", sagt Julia Otten von
Germanwatch. "Notwendig wäre ein stabiler Rückgang der Emissionen mit
doppelter Geschwindigkeit. In allen Sektoren muss mit verbindlichen
Zielen und einem steigenden CO2-Preis umgesteuert werden. Dafür
brauchen wir ein Klimaschutzgesetz."
Die industrielle Landwirtschaft trägt mit enormem Flächenbedarf
für die Fleischproduktion und hohen Treibhausgasemissionen zu
Deutschlands zu großem ökologischen Fußabdruck bei. "Unter unserer
Wirtschaftsweise leiden vor allem Menschen in ärmeren Ländern: Bauern
und Bäuerinnen dort sind besonders stark von Extremwetterereignissen
in Folge des Klimawandels betroffen. Der Zyklon Idai hat in Mosambik
ganze Ernten und somit die Lebensgrundlage der Bevölkerung zerstört",
sagt Lena Michelsen von der Entwicklungsorganisation INKOTA. "Aber
auch in Deutschland nehmen Schadensfälle deutlich zu."
"Wir müssen uns fragen, auf wessen Kosten unser
ressourcenintensiver Lebensstil in Deutschland geht - und ob es nicht
solidarischere Formen gibt, unsere Bedürfnisse zu befriedigen", sagt
Kristina Utz von der wachstumskritischen Organisation FairBindung.
Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr vom Global Footprint
Network errechnet. Es wird einerseits für jedes Land ein
Erdüberlastungstag ermittelt - wie jetzt für Deutschland.
Andererseits wird auch der globale Erdüberlastungstag berechnet, der
sich auf die weltweite Ressourcennutzung bezieht. Dieser war letztes
Jahr am 1. August.
Für Daten zu allen Ländern: http://data.footprintnetwork.org/#/
Zum globalen Erdüberlastungstag gibt es mehr unter
www.overshootday.org
Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk e.V., Mobil: 0157 715 48 063,
E-Mail: michelsen@inkota.de
Julia Otten, Germanwatch, Mobil: 0173 7131 642,
E-Mail: otten@germanwatch.org; Stefan Küper, Pressesprecher
Germanwatch, Mobil: 0151 252 110 72, E-Mail: kueper@germanwatch.org
Mathis Wackernagel, Global Footprint Network, Tel.: +1 510 839 8879
ext. 305 (-0800 GMT), E-Mail: mathis.wackernagel@footprintnetwork.org
Kira Heinemann, BUNDjugend, Tel.: 0157 74093385,
kira.heinemann@bundjugend.de
Manuel Tacke, NAJU (Naturschutzjugend im NABU), Tel.: 0157 84140272,
E-Mail: Manu-el.Tacke@NAJU.de
Kristina Utz, FairBindung, Mobil: 0177 7882 412,
E-Mail: kristina.utz@fairbindung.org
Original-Content von: INKOTA-netzwerk e.V., übermittelt durch news aktuell
auf Kredit: Der deutsche Erdüberlastungstag markiert den Zeitpunkt im
Jahr, an dem weltweit das jährliche Budget an nachhaltig nutzbaren
Ressourcen und ökologisch verkraftbaren Emissionen aufgebraucht wäre,
wenn die gesamte Weltbevölkerung auf so großem Fuß wie die Menschen
in Deutschland leben würde. Der Tag wird jährlich vom Global
Footprint Network errechnet. Deutschland liegt mit seinem
Pro-Kopf-Verbrauch und seinen Emissionen im obersten Viertel aller
Länder und trägt damit wesentlich zur weltweiten Übernutzung bei.
"Sowohl beim Klimaschutz als auch bei der Ressourcennutzung agiert
die Bundesregierung, als ob es kein Morgen gäbe. Doch wir werden
unser Recht auf Zukunft nicht einfach aufgeben. Dass unsere
Generation jeden Freitag auf die Straße geht und von der Politik ein
schnelles, deutliches Umsteuern einfordert, ist nur konsequent",
kommentiert Kira Heinemann aus dem Vorstand der BUNDjugend.
Bei der Berechnung des Erdüberlastungstages werden zwei Größen
gegenübergestellt: zum einen die biologische Kapazität der Erde
Ressourcen aufzubauen und Abfälle sowie Emissionen aufzunehmen, zum
anderen der gesamte Bedarf an nutzbaren natürlichen Ressourcen und
Flächen wie Wälder und Ackerland, den die Menschen für ihre
derzeitige Lebens- und Wirtschaftsweise brauchen. "Wenn alle Menschen
so leben würden wie in Deutschland, dann bräuchten wir drei Erden.
Diese Verschwendung unserer Ressourcen muss aufhören. Wir tragen die
Verantwortung gegenüber künftigen Generationen. Ein Umdenken und eine
Änderung unseres Verhaltens zu einer nachhaltigen Lebensweise muss
jetzt stattfinden", betont Jan Göldner aus dem Bundesvorstand der
NAJU (Naturschutzjugend im NABU). Zum Vergleich: Die gesamte
Weltbevölkerung braucht zirka 1,7 Erden, um den durchschnittlichen
globalen Bedarf an natürlichen Rohstoffen wie Ackerland und Wäldern
zu decken. "Da wir nur eine Erde haben, führt diese Übernutzung zu
einer fortschreitenden Verschlechterung der Böden und Waldqualität
und zu einer hochriskanten Klimakrise. Wir sind Teil eines
gefährlichen Schneeballsystems: Wir nehmen Ressourcen der Zukunft, um
die heutige Wirtschaft zu füttern. Wie bei einem finanziellen
Schneeballsystem bauen wir uns damit die eigene Falle", sagt Dr.
Mathis Wackernagel, Gründer des Global Footprint Networks.
In Deutschland tragen vor allem die Energieversorgung und der
Verkehr durch ihre hohen CO2-Emissionen zur Überlastung bei. "Der
Rückgang bei den CO2-Emissionen in Deutschland 2018 war auf den
milden Winter, höhere CO2-Preise im Emissionshandel und das Schließen
von Kohlekraftwerken zurückzuführen", sagt Julia Otten von
Germanwatch. "Notwendig wäre ein stabiler Rückgang der Emissionen mit
doppelter Geschwindigkeit. In allen Sektoren muss mit verbindlichen
Zielen und einem steigenden CO2-Preis umgesteuert werden. Dafür
brauchen wir ein Klimaschutzgesetz."
Die industrielle Landwirtschaft trägt mit enormem Flächenbedarf
für die Fleischproduktion und hohen Treibhausgasemissionen zu
Deutschlands zu großem ökologischen Fußabdruck bei. "Unter unserer
Wirtschaftsweise leiden vor allem Menschen in ärmeren Ländern: Bauern
und Bäuerinnen dort sind besonders stark von Extremwetterereignissen
in Folge des Klimawandels betroffen. Der Zyklon Idai hat in Mosambik
ganze Ernten und somit die Lebensgrundlage der Bevölkerung zerstört",
sagt Lena Michelsen von der Entwicklungsorganisation INKOTA. "Aber
auch in Deutschland nehmen Schadensfälle deutlich zu."
"Wir müssen uns fragen, auf wessen Kosten unser
ressourcenintensiver Lebensstil in Deutschland geht - und ob es nicht
solidarischere Formen gibt, unsere Bedürfnisse zu befriedigen", sagt
Kristina Utz von der wachstumskritischen Organisation FairBindung.
Der Erdüberlastungstag wird jedes Jahr vom Global Footprint
Network errechnet. Es wird einerseits für jedes Land ein
Erdüberlastungstag ermittelt - wie jetzt für Deutschland.
Andererseits wird auch der globale Erdüberlastungstag berechnet, der
sich auf die weltweite Ressourcennutzung bezieht. Dieser war letztes
Jahr am 1. August.
Für Daten zu allen Ländern: http://data.footprintnetwork.org/#/
Zum globalen Erdüberlastungstag gibt es mehr unter
www.overshootday.org
Pressekontakt:
Lena Michelsen, INKOTA-netzwerk e.V., Mobil: 0157 715 48 063,
E-Mail: michelsen@inkota.de
Julia Otten, Germanwatch, Mobil: 0173 7131 642,
E-Mail: otten@germanwatch.org; Stefan Küper, Pressesprecher
Germanwatch, Mobil: 0151 252 110 72, E-Mail: kueper@germanwatch.org
Mathis Wackernagel, Global Footprint Network, Tel.: +1 510 839 8879
ext. 305 (-0800 GMT), E-Mail: mathis.wackernagel@footprintnetwork.org
Kira Heinemann, BUNDjugend, Tel.: 0157 74093385,
kira.heinemann@bundjugend.de
Manuel Tacke, NAJU (Naturschutzjugend im NABU), Tel.: 0157 84140272,
E-Mail: Manu-el.Tacke@NAJU.de
Kristina Utz, FairBindung, Mobil: 0177 7882 412,
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