12.11.2023 01:00 | Neue Osnabrücker Zeitung | Presseschau
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US-Studie: Importiertes LNG viel klimaschädlicher als Kohle
Osnabrück (ots) -
US-Studie: Importiertes LNG viel klimaschädlicher als Kohle
Enormer Treibhausgas-Effekt durch entweichendes Methan - Deutsche Umwelthilfe fordert strengere EU-Regeln für Flüssiggas
Osnabrück. Einer neuen US-Studie zufolge ist importiertes Flüssiggas (LNG) viel klimaschädlicher als das Verfeuern von Kohle. "Die absoluten Treibhausgasemissionen von LNG sind im schlimmsten Fall um 274 Prozent höher als die von Kohle", heißt es in der noch nicht veröffentlichten Analyse (Link unten) des Methan-Forschers Robert W. Howarth von der Cornall University, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.
Als Ursache hat Howarth Methan-Leckagen bei den verschiedenen Etappen vom Fracking über die Reinigung, Verflüssigung und schließlich den Transport über die Weltmeere ausgemacht. Methan ist ein besonders aggressives Treibhausgas. Selbst bei Nutzung der modernsten Schiffe und kürzesten Routen seien die Emissionen - wenn man den gesamten Weg vom Frackingloch bis zur Verfeuerung zur Strom- oder Wärmeerzeugung betrachtet - "um mindestens 24 Prozent höher", als wenn Steinkohle verwendet würde, so die Ergebnisse der Berechnungen des Professors für Umweltbiologie.
Howarths Studie ist noch nicht gegengeprüft. Die US-Zeitschrift "The Newyorker" sieht in den Zahlen des Wissenschaftlers aber schon jetzt den Nachweis ("Smoking Gun") für eine fehlgeleitete Klimapolitik von US-Präsident Joe Biden. Denn in den USA werden, auch wegen der hohen Nachfrage aus Deutschland, die LNG-Exportkapazitäten deutlich ausgeweitet, was den Klimaschutzzielen der US-Regierung zuwiderläuft.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht durch die Forschungsergebnisse den Handlungsdruck auf Bundesregierung und EU gestiegen. In Brüssel wird in wenigen Tagen über schärfere Regeln für Methan-Emissionen aus der Öl- und Gaswirtschaft abgestimmt.
"Mit der Ausweitung der LNG-Importe nach Deutschland macht sich die Bundesregierung mitverantwortlich für wachsende Methan-Emissionen weltweit", sagte Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH, im Gespräch mit der "NOZ". "Gerade deshalb muss sie sich in den nächsten Tagen besonders für eine ambitionierte Ausgestaltung der Methan-Verordnung einsetzen. Entscheidend ist, dass auch Methan-Emissionen aus der Lieferkette berücksichtigt und die Gasnetzbetreiber in Europa zu strengen Kontrollen verpflichtet werden."
Der Link zum Webartikel vor der Bezahlschranke: www.noz.de/45896699
Der Link zum PDF der Pre-Studie von Robert W. Howarth:
Howarth_LNG_assessment_preprint_archived_2023-1103.pdf (https://mail.google.com/mail/u/0?ui=2&ik=b42b6d894f&attid=0.1&permmsgid=msg-a:r3401277489502519573&th=18bb4d60927b6f09&view=att&disp=inline&realattid=18bb4d59b4eb0f730f01)
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
US-Studie: Importiertes LNG viel klimaschädlicher als Kohle
Enormer Treibhausgas-Effekt durch entweichendes Methan - Deutsche Umwelthilfe fordert strengere EU-Regeln für Flüssiggas
Osnabrück. Einer neuen US-Studie zufolge ist importiertes Flüssiggas (LNG) viel klimaschädlicher als das Verfeuern von Kohle. "Die absoluten Treibhausgasemissionen von LNG sind im schlimmsten Fall um 274 Prozent höher als die von Kohle", heißt es in der noch nicht veröffentlichten Analyse (Link unten) des Methan-Forschers Robert W. Howarth von der Cornall University, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) vorliegt.
Als Ursache hat Howarth Methan-Leckagen bei den verschiedenen Etappen vom Fracking über die Reinigung, Verflüssigung und schließlich den Transport über die Weltmeere ausgemacht. Methan ist ein besonders aggressives Treibhausgas. Selbst bei Nutzung der modernsten Schiffe und kürzesten Routen seien die Emissionen - wenn man den gesamten Weg vom Frackingloch bis zur Verfeuerung zur Strom- oder Wärmeerzeugung betrachtet - "um mindestens 24 Prozent höher", als wenn Steinkohle verwendet würde, so die Ergebnisse der Berechnungen des Professors für Umweltbiologie.
Howarths Studie ist noch nicht gegengeprüft. Die US-Zeitschrift "The Newyorker" sieht in den Zahlen des Wissenschaftlers aber schon jetzt den Nachweis ("Smoking Gun") für eine fehlgeleitete Klimapolitik von US-Präsident Joe Biden. Denn in den USA werden, auch wegen der hohen Nachfrage aus Deutschland, die LNG-Exportkapazitäten deutlich ausgeweitet, was den Klimaschutzzielen der US-Regierung zuwiderläuft.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht durch die Forschungsergebnisse den Handlungsdruck auf Bundesregierung und EU gestiegen. In Brüssel wird in wenigen Tagen über schärfere Regeln für Methan-Emissionen aus der Öl- und Gaswirtschaft abgestimmt.
"Mit der Ausweitung der LNG-Importe nach Deutschland macht sich die Bundesregierung mitverantwortlich für wachsende Methan-Emissionen weltweit", sagte Constantin Zerger, Leiter Energie und Klimaschutz bei der DUH, im Gespräch mit der "NOZ". "Gerade deshalb muss sie sich in den nächsten Tagen besonders für eine ambitionierte Ausgestaltung der Methan-Verordnung einsetzen. Entscheidend ist, dass auch Methan-Emissionen aus der Lieferkette berücksichtigt und die Gasnetzbetreiber in Europa zu strengen Kontrollen verpflichtet werden."
Der Link zum Webartikel vor der Bezahlschranke: www.noz.de/45896699
Der Link zum PDF der Pre-Studie von Robert W. Howarth:
Howarth_LNG_assessment_preprint_archived_2023-1103.pdf (https://mail.google.com/mail/u/0?ui=2&ik=b42b6d894f&attid=0.1&permmsgid=msg-a:r3401277489502519573&th=18bb4d60927b6f09&view=att&disp=inline&realattid=18bb4d59b4eb0f730f01)
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