03.03.2023 17:48 | Allgemeine Zeitung Mainz | Presseschau
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Schmerzhaft / Christian Matz zur Mainzer Missbrauchsstudie
Mainz (ots) -
Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie im Bistum Mainz sind schockierend und schmerzhaft, in vielerlei Hinsicht. Aber: Es ist ein Schock mit Ansage. Schon seit dem Zwischenbericht des Rechtsanwalts Ulrich Weber war klar, dass die Dimension der Missbrauchsfälle weitaus größer ist als bis dato bekannt. Dieses Ausmaß ist zudem eine Folge des besonderen Ansatzes der Mainzer Studie: Im Vergleich zu anderen Bistümern hat sie den Kreis der möglichen Täter und Opfer erweitert. Die Untersuchung ist darauf ausgelegt, viel mehr Licht ins Dunkelfeld der Taten zu bringen und sich nicht nur auf das Durchforsten der aktenkundigen Fälle zu beschränken. Bischof Kohlgraf setzt auf Transparenz - im Wissen, dass dies dem Ansehen der Kirche womöglich noch mehr Schaden zufügt, weil noch mehr grauenhafte Dinge publik werden. So ähnlich geht es auch dem Bischof im benachbarten Bistum Limburg, Georg Bätzing, dem als heutigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hierbei eine herausgehobene Rolle zukommt. Aber: Diese Transparenz, auch wenn sie sehr schmerzhaft ist, ist der einzige Weg. Auch im Umgang mit früheren Verantwortlichen. Bätzing und Kohlgraf gehören zu den Reformern in der Bischofskonferenz; sie tragen nun schwer am Erbe ihrer Vorgänger. Diese haben, auch wenn es sich dabei um äußerst beliebte Kirchenmänner wie den Mainzer Kardinal Karl Lehmann handelt, den Missbrauch offenbar lange verdrängt, verschwiegen, ihn so begünstigt. Das, was Anwalt Weber und sein Team gerade zu Lehmann der Öffentlichkeit präsentiert haben, hat das Potenzial, dessen bisher hohes Ansehen nachhaltig zu beschädigen. Und der Umgang damit dürfte auch die Diskussionen im Bistum selbst noch auf schmerzhafte Art und Weise bestimmen. Dabei geht es auch um die Frage, welche Verantwortlichen außer Lehmann Fehler gemacht haben; und, vielleicht noch schmerzhafter: Wer von ihnen noch heute Verantwortung trägt im Bistum.
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Die Ergebnisse der Missbrauchsstudie im Bistum Mainz sind schockierend und schmerzhaft, in vielerlei Hinsicht. Aber: Es ist ein Schock mit Ansage. Schon seit dem Zwischenbericht des Rechtsanwalts Ulrich Weber war klar, dass die Dimension der Missbrauchsfälle weitaus größer ist als bis dato bekannt. Dieses Ausmaß ist zudem eine Folge des besonderen Ansatzes der Mainzer Studie: Im Vergleich zu anderen Bistümern hat sie den Kreis der möglichen Täter und Opfer erweitert. Die Untersuchung ist darauf ausgelegt, viel mehr Licht ins Dunkelfeld der Taten zu bringen und sich nicht nur auf das Durchforsten der aktenkundigen Fälle zu beschränken. Bischof Kohlgraf setzt auf Transparenz - im Wissen, dass dies dem Ansehen der Kirche womöglich noch mehr Schaden zufügt, weil noch mehr grauenhafte Dinge publik werden. So ähnlich geht es auch dem Bischof im benachbarten Bistum Limburg, Georg Bätzing, dem als heutigen Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz hierbei eine herausgehobene Rolle zukommt. Aber: Diese Transparenz, auch wenn sie sehr schmerzhaft ist, ist der einzige Weg. Auch im Umgang mit früheren Verantwortlichen. Bätzing und Kohlgraf gehören zu den Reformern in der Bischofskonferenz; sie tragen nun schwer am Erbe ihrer Vorgänger. Diese haben, auch wenn es sich dabei um äußerst beliebte Kirchenmänner wie den Mainzer Kardinal Karl Lehmann handelt, den Missbrauch offenbar lange verdrängt, verschwiegen, ihn so begünstigt. Das, was Anwalt Weber und sein Team gerade zu Lehmann der Öffentlichkeit präsentiert haben, hat das Potenzial, dessen bisher hohes Ansehen nachhaltig zu beschädigen. Und der Umgang damit dürfte auch die Diskussionen im Bistum selbst noch auf schmerzhafte Art und Weise bestimmen. Dabei geht es auch um die Frage, welche Verantwortlichen außer Lehmann Fehler gemacht haben; und, vielleicht noch schmerzhafter: Wer von ihnen noch heute Verantwortung trägt im Bistum.
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