27.04.2020 08:35 | taz - die tageszeitung | Presseschau
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Ökonom Paech: Corona-Krise Chance für Wirtschaft ohne Wachstum
Berlin (ots) - Der Wirtschaftswissenschaftler Niko Paech sieht die Corona-Krise als Chance, eine Ökonomie ohne Wachstum und die damit verbundene Umweltzerstörung zu erreichen. "Die Corona-Krise deckt für mehr Menschen auch Sinnkrisen auf", sagte der Professor an der Universität Siegen der Tageszeitung "taz" (Montags-Ausgabe). "Durch die Zwangspause vom Leistungsstress spüren sie, was ihnen zuvor verborgen blieb: Ein stressfreieres und verantwortbares Leben zum Preis von weniger Konsum- und Reisemöglichkeiten". "Manche werden gar nicht mehr zurück ins Hamsterrad wollen, sondern möchten etwas von dem, was sie jetzt als Entlastung erleben, in die Post-Corona-Zeit hinüberretten." Das zeigten immer mehr Erlebnisberichte.
Einige Menschen würden sich nach der Krise in "Wohlstandstrotz" üben und zurückgestellte Konsumbedürfnisse dann erst Recht ausleben. "Aber von Krise zu Krise wächst der Anteil der Menschen, die sich dem Steigerungswahn verweigern und ökologischen Vandalismus missbilligen", prophezeit Paech. "Früher oder später wird die Angst um die Überlebensfähigkeit unserer Zivilisation größer sein als die Angst vor dem Wohlstandsverlust" durch weniger Wachstum, ergänzte Deutschlands bekanntester Wachstumskritiker.
Die Corona-Krise habe gezeigt: "Unser Wohlstandsmodell entpuppt sich als verletzlich." Die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern wie Atemschutzmasken oder Beatmungsgeräten erscheint plötzlich gefährdet, weil die Wirtschaft zu stark globalisiert sei. "Darauf können wir angemessen nur mit einer Postwachstumsstrategie reagieren." "Wir müssen auf Wirtschaftswachstum verzichten. Die deutsche Wirtschaft beispielsweise müsste weniger komplex und autonomer werden, damit im Krisenfall alle substanziellen Güter vor Ort hergestellt werden können." Die Verbraucher müssten beispielsweise Mangos, Kreuzfahrten und Urlaubsflüge aufgeben.
jma/taz
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taz - die tageszeitung
taz Redaktion Wirtschaft & Umwelt
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Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/42630/4581375
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Einige Menschen würden sich nach der Krise in "Wohlstandstrotz" üben und zurückgestellte Konsumbedürfnisse dann erst Recht ausleben. "Aber von Krise zu Krise wächst der Anteil der Menschen, die sich dem Steigerungswahn verweigern und ökologischen Vandalismus missbilligen", prophezeit Paech. "Früher oder später wird die Angst um die Überlebensfähigkeit unserer Zivilisation größer sein als die Angst vor dem Wohlstandsverlust" durch weniger Wachstum, ergänzte Deutschlands bekanntester Wachstumskritiker.
Die Corona-Krise habe gezeigt: "Unser Wohlstandsmodell entpuppt sich als verletzlich." Die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern wie Atemschutzmasken oder Beatmungsgeräten erscheint plötzlich gefährdet, weil die Wirtschaft zu stark globalisiert sei. "Darauf können wir angemessen nur mit einer Postwachstumsstrategie reagieren." "Wir müssen auf Wirtschaftswachstum verzichten. Die deutsche Wirtschaft beispielsweise müsste weniger komplex und autonomer werden, damit im Krisenfall alle substanziellen Güter vor Ort hergestellt werden können." Die Verbraucher müssten beispielsweise Mangos, Kreuzfahrten und Urlaubsflüge aufgeben.
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