06.07.2022 18:56 | Allgemeine Zeitung Mainz | Presseschau
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Irrweg / Kommentar von Jens Kleindienst zum Ökolabel für Atomkraft
Mainz (ots) -
Sind Investitionen in moderne Atomkraftwerke ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz? Das Öko-Label, das die EU Atommeilern und Gaskraftwerken nun auch mit dem Segen des Parlaments verpasst hat, legt das nahe. Es stimmt aber nicht. Möglich, dass es uns über den anstehenden Krisenwinter helfen könnte, aus den Brennstäben der drei verbliebenen Meiler das Letzte herauszuquetschen, um sie ein paar Monate länger am Netz zu halten; darüber wird in den kommenden Monaten noch zu reden sein. Dennoch ist die Atomenergie keine Brücke in das Zeitalter der CO2-freien Stromerzeugung. Zum einen, weil es mindestens zehn, eher 20 Jahre dauern würde, bevor eine Generation neuer Meiler Strom liefert. Diese Zeit haben wir nicht. Zudem würde jede Milliarde, die in die Entwicklung dieser Anlagen fließt, für den Ausbau der Erneuerbaren fehlen. Bei Sonne und Wind ist längst alles vorhanden, um endlich den Turbo einzuschalten; nur bei der Speichertechnologie ist noch ein Weg zu gehen. Ein weiteres Argument spricht zumindest in Deutschland gegen eine Renaissance der Kernkraft: Der Brennstoff, also das Uran, müsste importiert werden, zu einem erheblichen Teil vielleicht sogar aus Russland; derzeit kommen 40 Prozent des Kernbrennstoffs europäischer Kernkraftwerke aus Putins Reich. Die Entscheidung des EU-Parlaments zur Atomenergie ist also ein Ärgernis und vor allem Ausdruck unterschiedlicher politischer Interessen. Beim Gas sieht es anders aus. Moderne Gaskraftwerke sind wertvoll für die Stabilisierung der Netze und lassen sich ohne allzu großen Aufwand auf grünen Wasserstoff umrüsten. Sie haben also das Öko-Label verdient.
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Sind Investitionen in moderne Atomkraftwerke ein sinnvoller Beitrag zum Klimaschutz? Das Öko-Label, das die EU Atommeilern und Gaskraftwerken nun auch mit dem Segen des Parlaments verpasst hat, legt das nahe. Es stimmt aber nicht. Möglich, dass es uns über den anstehenden Krisenwinter helfen könnte, aus den Brennstäben der drei verbliebenen Meiler das Letzte herauszuquetschen, um sie ein paar Monate länger am Netz zu halten; darüber wird in den kommenden Monaten noch zu reden sein. Dennoch ist die Atomenergie keine Brücke in das Zeitalter der CO2-freien Stromerzeugung. Zum einen, weil es mindestens zehn, eher 20 Jahre dauern würde, bevor eine Generation neuer Meiler Strom liefert. Diese Zeit haben wir nicht. Zudem würde jede Milliarde, die in die Entwicklung dieser Anlagen fließt, für den Ausbau der Erneuerbaren fehlen. Bei Sonne und Wind ist längst alles vorhanden, um endlich den Turbo einzuschalten; nur bei der Speichertechnologie ist noch ein Weg zu gehen. Ein weiteres Argument spricht zumindest in Deutschland gegen eine Renaissance der Kernkraft: Der Brennstoff, also das Uran, müsste importiert werden, zu einem erheblichen Teil vielleicht sogar aus Russland; derzeit kommen 40 Prozent des Kernbrennstoffs europäischer Kernkraftwerke aus Putins Reich. Die Entscheidung des EU-Parlaments zur Atomenergie ist also ein Ärgernis und vor allem Ausdruck unterschiedlicher politischer Interessen. Beim Gas sieht es anders aus. Moderne Gaskraftwerke sind wertvoll für die Stabilisierung der Netze und lassen sich ohne allzu großen Aufwand auf grünen Wasserstoff umrüsten. Sie haben also das Öko-Label verdient.
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