18.12.2019 10:52 | taz - die tageszeitung | Presseschau
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Grüne fordern Klima-Aufpreis für Fleisch
Berlin (ots) - Die Grünen wollen Fleisch und andere tierische Lebensmittel durch
einen Aufpreis für Treibhausgase verteuern. "Zu den Sektoren, die bislang nicht
durch den europäischen Emissionshandel erfasst werden, gehört auch die
Landwirtschaft. Wir führen die Bepreisung von Klimagasen daher auch für
landwirtschaftliche Produkte ein, angefangen mit tierischen Lebensmitteln",
heißt es in einem bisher von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkten Beschluss
der Bundesdelegiertenkonferenz von Mitte November, über den die Tageszeitung
"taz" berichtet (Mittwochausgabe). "Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Deshalb sollte sie auch in die Bepreisung von
Klimagasen miteinbezogen werden", sagte Ko-Parteichef Robert Habeck nun der taz.
Möglich wäre nach dem Wortlaut des Beschlusses, dass für den Ausstoß von
Treibhausgas entweder Zertifikate gekauft oder eine Steuer gezahlt werden. Ein
höherer Preis für besonders treibhausgasintensive Produkte soll den Konsum
reduzieren und so das Klima entlasten.
Die Agrarbranche verursacht nach Zahlen des Umweltbundesamts direkt 7 Prozent
der deutschen Treibhausgase. Inklusive der durch die Landwirtschaft bedingten
Emissionen etwa in der Landnutzung, Kunstdünger- und Pestizidproduktion sind es
dem bundeseigenen Thünen-Agrarforschungsinstitut zufolge rund 14 Prozent. Für
ein Kilogramm Rindfleisch wird laut Beratern des Landwirtschaftsministeriums
23-mal so viel ausgestoßen wie für die gleiche Menge Gemüse.
Deshalb beschlossen die Grünen bei ihrem Bundesparteitag in Bielefeld, nicht nur
die Klimagas-Emissionen aus Verkehr und Wärme zu bepreisen, sondern auch die aus
der Landwirtschaft. "Der Beschluss kann als eine Kehrtwende gelten, nachdem das
Thema Konsum von Tierprodukten nach der Veggieday-Kampagne der Springerpresse
2013 jahrelang in der Partei gemieden wurde", sagte der taz Philipp Bruck,
Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen und
Abgeordneter im Bremer Landesparlament, der die Entscheidung initiiert hatte.
2014 hatte die Partei sogar die Aussage beschlossen, es sei ihr "herzlich egal",
ob "jemand am Donnerstag Fleisch isst oder nicht". "Heute sind Partei und
Gesellschaft weiter, eine Steuer oder Abgabe auf Fleisch und Milch löst keine
Panik mehr aus", so Bruck.
---
Bitte verlinken Sie, wenn möglich, den Originalartikel:
https://taz.de/CO2-Steuer-auf-Fleisch/!5646394/
Pressekontakt:
taz - die tageszeitung
taz Redaktion Wirtschaft & Umwelt
Telefon: +49-30-25902-227
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/42630/4472591
OTS: taz - die tageszeitung
Original-Content von: taz - die tageszeitung, übermittelt durch news aktuell
einen Aufpreis für Treibhausgase verteuern. "Zu den Sektoren, die bislang nicht
durch den europäischen Emissionshandel erfasst werden, gehört auch die
Landwirtschaft. Wir führen die Bepreisung von Klimagasen daher auch für
landwirtschaftliche Produkte ein, angefangen mit tierischen Lebensmitteln",
heißt es in einem bisher von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkten Beschluss
der Bundesdelegiertenkonferenz von Mitte November, über den die Tageszeitung
"taz" berichtet (Mittwochausgabe). "Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag
zum Klimaschutz leisten. Deshalb sollte sie auch in die Bepreisung von
Klimagasen miteinbezogen werden", sagte Ko-Parteichef Robert Habeck nun der taz.
Möglich wäre nach dem Wortlaut des Beschlusses, dass für den Ausstoß von
Treibhausgas entweder Zertifikate gekauft oder eine Steuer gezahlt werden. Ein
höherer Preis für besonders treibhausgasintensive Produkte soll den Konsum
reduzieren und so das Klima entlasten.
Die Agrarbranche verursacht nach Zahlen des Umweltbundesamts direkt 7 Prozent
der deutschen Treibhausgase. Inklusive der durch die Landwirtschaft bedingten
Emissionen etwa in der Landnutzung, Kunstdünger- und Pestizidproduktion sind es
dem bundeseigenen Thünen-Agrarforschungsinstitut zufolge rund 14 Prozent. Für
ein Kilogramm Rindfleisch wird laut Beratern des Landwirtschaftsministeriums
23-mal so viel ausgestoßen wie für die gleiche Menge Gemüse.
Deshalb beschlossen die Grünen bei ihrem Bundesparteitag in Bielefeld, nicht nur
die Klimagas-Emissionen aus Verkehr und Wärme zu bepreisen, sondern auch die aus
der Landwirtschaft. "Der Beschluss kann als eine Kehrtwende gelten, nachdem das
Thema Konsum von Tierprodukten nach der Veggieday-Kampagne der Springerpresse
2013 jahrelang in der Partei gemieden wurde", sagte der taz Philipp Bruck,
Sprecher der Bundesarbeitsgemeinschaft Tierschutzpolitik der Grünen und
Abgeordneter im Bremer Landesparlament, der die Entscheidung initiiert hatte.
2014 hatte die Partei sogar die Aussage beschlossen, es sei ihr "herzlich egal",
ob "jemand am Donnerstag Fleisch isst oder nicht". "Heute sind Partei und
Gesellschaft weiter, eine Steuer oder Abgabe auf Fleisch und Milch löst keine
Panik mehr aus", so Bruck.
---
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