21.04.2023 18:35 | Allgemeine Zeitung Mainz | Presseschau
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Emotional / Kommentar von Ralf Heidenreich zum Tempolimit
Mainz (ots) -
Wer früher mit 100 oder 110 Stundenkilometern auf der Autobahn fuhr, hatte häufig das Gefühl, dass er steht. Und wurde als "Kriecher" tituliert. Mittlerweile sieht das etwas anders aus. Auf der Autobahn finden sich zunehmend Wagenlenker, die defensiv und langsamer fahren. Weil sie durch die hohen Spritpreise jetzt deutlich spüren, dass das ihrem Geldbeutel guttut. Denn der Luftwiderstand steigt nicht linear, sondern im Quadrat der Geschwindigkeit. Fährt man zum Beispiel 140 statt 100, nimmt der Luftwiderstand nicht um 40 Prozent zu, sondern verdoppelt sich annähernd. Es sprechen eigentlich alle Fakten dafür, den Fuß vom Gas zu nehmen. Nicht nur in monetärer Hinsicht, sondern auch schlicht gesundheitlich. Denn Schnellfahren stresst und erhöht das Unfallrisiko erheblich. Aber das Auto empfinden bekanntermaßen viele nicht nur als ein Fortbewegungsmittel, sondern als einen Teil ihrer Identität. Es ist daher mehr oder weniger stark mit Emotionen behaftet. Rationale Argumente, mögen sie auch noch so gut sein, haben da nur wenig Chancen. Sollte eine Regierung nun versuchen, in Deutschland ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern einzuführen, wird ein Aufschrei durchs Land gehen. Deshalb wird es in absehbarer Zeit auch ein solches Limit nicht geben.
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Wer früher mit 100 oder 110 Stundenkilometern auf der Autobahn fuhr, hatte häufig das Gefühl, dass er steht. Und wurde als "Kriecher" tituliert. Mittlerweile sieht das etwas anders aus. Auf der Autobahn finden sich zunehmend Wagenlenker, die defensiv und langsamer fahren. Weil sie durch die hohen Spritpreise jetzt deutlich spüren, dass das ihrem Geldbeutel guttut. Denn der Luftwiderstand steigt nicht linear, sondern im Quadrat der Geschwindigkeit. Fährt man zum Beispiel 140 statt 100, nimmt der Luftwiderstand nicht um 40 Prozent zu, sondern verdoppelt sich annähernd. Es sprechen eigentlich alle Fakten dafür, den Fuß vom Gas zu nehmen. Nicht nur in monetärer Hinsicht, sondern auch schlicht gesundheitlich. Denn Schnellfahren stresst und erhöht das Unfallrisiko erheblich. Aber das Auto empfinden bekanntermaßen viele nicht nur als ein Fortbewegungsmittel, sondern als einen Teil ihrer Identität. Es ist daher mehr oder weniger stark mit Emotionen behaftet. Rationale Argumente, mögen sie auch noch so gut sein, haben da nur wenig Chancen. Sollte eine Regierung nun versuchen, in Deutschland ein Tempolimit von 130 Stundenkilometern einzuführen, wird ein Aufschrei durchs Land gehen. Deshalb wird es in absehbarer Zeit auch ein solches Limit nicht geben.
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