17.04.2023 17:15 | Allgemeine Zeitung Mainz | Presseschau
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Die Verdiente / Kommentar von Andreas Härtel zum Orden für Angela Merkel
Mainz (ots) -
Um es vorwegzunehmen: Angela Merkel hat höchste Weihen verdient. Aber: Das heißt nicht, dass es verboten wäre, über ihr politisches Erbe zu streiten. Als Kanzlerin hat sie 16 Jahre und 16 Tage lang das Land regiert - persönlich integer, verlässlich und besonnen, was ihr wirklich niemand wird absprechen können. Ganze drei Mal wurde sie wiedergewählt. Und nur zur Erinnerung: Noch vor 18 Monaten erschien vielen eine Bundesrepublik ohne sie gar nicht möglich. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus war ihr Ruf als Krisenmanagerin legendär. Und nicht von ungefähr zählte sie viele Jahre zu den einflussreichsten Politikern der Welt. Das alles hat sie sich hart erarbeitet, und das darf man auch nicht geringschätzen. Es ist aber halt nun mal auch richtig, dass sich diese Welt seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft radikal verändert hat. Und Russlands Zivilisationsbruch, der Angriff auf die Ukraine, hat auch die Sicht auf Merkel verändert. Dabei steht sie völlig zu Recht ebenso wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder in der Kritik für eine ganz und gar verfehlte deutsche Russlandpolitik, die den Kriegstreiber Wladimir Putin erst stark gemacht hat. Es stimmt zwar: Es war weitgehend gesellschaftlicher Konsens, Russlands billiges Gas zu nutzen und den Kremlchef besser nicht zu vergrätzen. Und vermutlich wäre jede Regierung, die daran etwas hätte ändern wollen, an der Wahlurne in arge Probleme geraten. Aber wenn man es doch heute besser weiß: Warum findet die Altkanzlerin nicht die Größe, Fehler von damals klar als solche zu benennen? Etwa so wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Ausgerechnet der Mann, der ihr den Orden überreicht, hat sich dafür entschuldigt, dass er einst als Außenminister Putin nicht in die Parade gefahren ist. Merkel könnte es ihm gleichtun. Es würde sie nicht kleiner machen, sondern noch größer.
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Um es vorwegzunehmen: Angela Merkel hat höchste Weihen verdient. Aber: Das heißt nicht, dass es verboten wäre, über ihr politisches Erbe zu streiten. Als Kanzlerin hat sie 16 Jahre und 16 Tage lang das Land regiert - persönlich integer, verlässlich und besonnen, was ihr wirklich niemand wird absprechen können. Ganze drei Mal wurde sie wiedergewählt. Und nur zur Erinnerung: Noch vor 18 Monaten erschien vielen eine Bundesrepublik ohne sie gar nicht möglich. Weit über die Grenzen Deutschlands hinaus war ihr Ruf als Krisenmanagerin legendär. Und nicht von ungefähr zählte sie viele Jahre zu den einflussreichsten Politikern der Welt. Das alles hat sie sich hart erarbeitet, und das darf man auch nicht geringschätzen. Es ist aber halt nun mal auch richtig, dass sich diese Welt seit dem Ende ihrer Kanzlerschaft radikal verändert hat. Und Russlands Zivilisationsbruch, der Angriff auf die Ukraine, hat auch die Sicht auf Merkel verändert. Dabei steht sie völlig zu Recht ebenso wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder in der Kritik für eine ganz und gar verfehlte deutsche Russlandpolitik, die den Kriegstreiber Wladimir Putin erst stark gemacht hat. Es stimmt zwar: Es war weitgehend gesellschaftlicher Konsens, Russlands billiges Gas zu nutzen und den Kremlchef besser nicht zu vergrätzen. Und vermutlich wäre jede Regierung, die daran etwas hätte ändern wollen, an der Wahlurne in arge Probleme geraten. Aber wenn man es doch heute besser weiß: Warum findet die Altkanzlerin nicht die Größe, Fehler von damals klar als solche zu benennen? Etwa so wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier: Ausgerechnet der Mann, der ihr den Orden überreicht, hat sich dafür entschuldigt, dass er einst als Außenminister Putin nicht in die Parade gefahren ist. Merkel könnte es ihm gleichtun. Es würde sie nicht kleiner machen, sondern noch größer.
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