04.03.2019 06:00 | Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) | Politik
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rbb exklusiv (SPERRFRIST Montag 4.März 06.00 Uhr): Diese 15 Kleingartenkolonien sollen ab 2020 geräumt werden
Berlin (ots) -
Sperrfrist: 04.03.2019 06:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Ab dem kommenden Jahr sollen 15 Berliner Kleingartenkolonien
verschwinden, in drei weiteren muss zumindest ein Teil der Pächter
seine Lauben verlassen. Das geht aus dem Entwurf für den
"Kleingartenentwicklungsplan 2030" hervor, der rbb|24 exklusiv
vorliegt. Die endgültige Fassung will die Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klima im April präsentieren.
Auf den dann geräumten Flächen sollen unter anderem Kitas,
Schulen, Krankenhäuser, Turnhallen und andere soziale
Infrastrukturbauten entstehen. Insgesamt 429 Parzellen sollen laut
dem Entwurf dafür weichen. Viele Kleingärtner haben von diesen Plänen
noch nichts gehört. "Wir wissen von nichts. Die Pächter in Tempelhof
können erst einmal aufatmen", sagte Reinhard Schramm, Vorsitzender
des Kleingärtner e.V. Tempelhof. "Das Einzige wovon wir wissen, ist
die Neue Mitte." Für dieses Bauprojekt müssen zwei Gartenkolonien
weichen, das ist bereits seit vergangenem Jahr bekannt. Aus dem
Entwurf für den Kleingartenentwicklungsplan geht nun allerdings
hervor, dass Schramms Verband sich von sieben weiteren
Kleingartenanlagen verabschieden muss.
Aus Gesprächen mit anderen Kleingartenverbänden geht hervor, dass
sie von der Politik oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
"Die Betroffenen wissen immer erst am Ende, was passiert," sagt Jörg
Gollnow-Jauernick vom Verband Marzahn. Am Freitag wurde ihm von der
Senatsverwaltung für Umwelt mitgeteilt, dass die Bezirksverbände den
Kleingartenentwicklungsplan am 11. März 2019 einsehen könnten.
Dass alle Pächter einen neuen Ort für ihre Aprikosenbäume und
Hollundersträucher erhalten werden, glaubt die Senatsverwaltung
offenbar selbst nicht. Zwar sollen 787 neue Parzellen als Ausgleich
zu Verfügung stehen. Allerdings müssen die erwähnten 429 Kleingärtner
sich diese mit "grob geschätzt [...] ca. 420" weiteren teilen, wie es
in dem Entwurf heißt. Diese werden ihre Parzellen bis 2030 wegen
anstehender Verkehrsprojekte verlassen müssen.
Zu diesen Betroffenen gehören etwa die Pächter der Anlage
Bleibtreu 2 in Charlottenburg, auf der die Betonpfeiler der neuen
Rudolph-Wissel-Brücke gebaut werden. Das neue Gärtnerglück wird zudem
nicht in der unmittelbaren Nähe bereitgestellt werden können, dafür
fehle einfach der Platz, heißt es in dem Entwurf. Pächter, die ihre
Zelle verlieren, sollen den Plänen zufolge nicht nur einen Ersatz,
sondern eine Entschädigungszahlung von etwa 7.000 Euro bekommen.
Parallel zu diesen Plänen arbeitet die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung derzeit an einem eigenen Vorschlag, um den Bau von
Wohnungen voranzutreiben. Dieser "Stadtentwicklungsplan 2030" wird -
aller Voraussicht nach - 26 weitere Kleingartenkolonien benennen, von
denen die Pächter weichen müssen. Auf ihnen sollen ab 2030 rund 7.000
Wohnungen geschaffen werden. Welche Anlagen davon betroffen sind, ist
noch unbekannt. Der Senat will sich erst im zweiten Quartal dieses
Jahres dazu äußern.
Diese Kleingartenkolonien gibt es ab 2020 nicht mehr
Name Bezirk Ganz abgerissen?
Wilhelm-Kuhr-Straße Mitte Ja
Virchow Mitte Nein
Lehrter Straße Mitte Nein
Hamburg Pankow Ja
Bornholm II Pankow Nein
Am Fichtenberg Steglitz-Zehlendorf Ja
Borussia Tempelhof-Schöneberg Ja
Eschenallee Tempelhof-Schöneberg Ja
Feldschlösschen Tempelhof-Schöneberg Ja
Friede und Arbeit Tempelhof-Schöneberg Ja
Germania Tempelhof-Schöneberg Ja
Hansakorso Tempelhof-Schöneberg Ja
Kaisergarten Tempelhof-Schöneberg Ja
Morgengrauen Tempelhof-Schöneberg Ja
Wild-West Tempelhof-Schöneberg Ja
Zähringer Korso Tempelhof-Schöneberg Ja
Ehrliche Arbeit Treptow-Köpenick Ja
Immergrün Marzahn-Hellersdorf Ja
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Redaktion rbb24
Tel.: +49 (0)30 97993-37950
Fax: +49 (0)30 97993-37909
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Ab dem kommenden Jahr sollen 15 Berliner Kleingartenkolonien
verschwinden, in drei weiteren muss zumindest ein Teil der Pächter
seine Lauben verlassen. Das geht aus dem Entwurf für den
"Kleingartenentwicklungsplan 2030" hervor, der rbb|24 exklusiv
vorliegt. Die endgültige Fassung will die Senatsverwaltung für
Umwelt, Verkehr und Klima im April präsentieren.
Auf den dann geräumten Flächen sollen unter anderem Kitas,
Schulen, Krankenhäuser, Turnhallen und andere soziale
Infrastrukturbauten entstehen. Insgesamt 429 Parzellen sollen laut
dem Entwurf dafür weichen. Viele Kleingärtner haben von diesen Plänen
noch nichts gehört. "Wir wissen von nichts. Die Pächter in Tempelhof
können erst einmal aufatmen", sagte Reinhard Schramm, Vorsitzender
des Kleingärtner e.V. Tempelhof. "Das Einzige wovon wir wissen, ist
die Neue Mitte." Für dieses Bauprojekt müssen zwei Gartenkolonien
weichen, das ist bereits seit vergangenem Jahr bekannt. Aus dem
Entwurf für den Kleingartenentwicklungsplan geht nun allerdings
hervor, dass Schramms Verband sich von sieben weiteren
Kleingartenanlagen verabschieden muss.
Aus Gesprächen mit anderen Kleingartenverbänden geht hervor, dass
sie von der Politik oftmals vor vollendete Tatsachen gestellt werden.
"Die Betroffenen wissen immer erst am Ende, was passiert," sagt Jörg
Gollnow-Jauernick vom Verband Marzahn. Am Freitag wurde ihm von der
Senatsverwaltung für Umwelt mitgeteilt, dass die Bezirksverbände den
Kleingartenentwicklungsplan am 11. März 2019 einsehen könnten.
Dass alle Pächter einen neuen Ort für ihre Aprikosenbäume und
Hollundersträucher erhalten werden, glaubt die Senatsverwaltung
offenbar selbst nicht. Zwar sollen 787 neue Parzellen als Ausgleich
zu Verfügung stehen. Allerdings müssen die erwähnten 429 Kleingärtner
sich diese mit "grob geschätzt [...] ca. 420" weiteren teilen, wie es
in dem Entwurf heißt. Diese werden ihre Parzellen bis 2030 wegen
anstehender Verkehrsprojekte verlassen müssen.
Zu diesen Betroffenen gehören etwa die Pächter der Anlage
Bleibtreu 2 in Charlottenburg, auf der die Betonpfeiler der neuen
Rudolph-Wissel-Brücke gebaut werden. Das neue Gärtnerglück wird zudem
nicht in der unmittelbaren Nähe bereitgestellt werden können, dafür
fehle einfach der Platz, heißt es in dem Entwurf. Pächter, die ihre
Zelle verlieren, sollen den Plänen zufolge nicht nur einen Ersatz,
sondern eine Entschädigungszahlung von etwa 7.000 Euro bekommen.
Parallel zu diesen Plänen arbeitet die Senatsverwaltung für
Stadtentwicklung derzeit an einem eigenen Vorschlag, um den Bau von
Wohnungen voranzutreiben. Dieser "Stadtentwicklungsplan 2030" wird -
aller Voraussicht nach - 26 weitere Kleingartenkolonien benennen, von
denen die Pächter weichen müssen. Auf ihnen sollen ab 2030 rund 7.000
Wohnungen geschaffen werden. Welche Anlagen davon betroffen sind, ist
noch unbekannt. Der Senat will sich erst im zweiten Quartal dieses
Jahres dazu äußern.
Diese Kleingartenkolonien gibt es ab 2020 nicht mehr
Name Bezirk Ganz abgerissen?
Wilhelm-Kuhr-Straße Mitte Ja
Virchow Mitte Nein
Lehrter Straße Mitte Nein
Hamburg Pankow Ja
Bornholm II Pankow Nein
Am Fichtenberg Steglitz-Zehlendorf Ja
Borussia Tempelhof-Schöneberg Ja
Eschenallee Tempelhof-Schöneberg Ja
Feldschlösschen Tempelhof-Schöneberg Ja
Friede und Arbeit Tempelhof-Schöneberg Ja
Germania Tempelhof-Schöneberg Ja
Hansakorso Tempelhof-Schöneberg Ja
Kaisergarten Tempelhof-Schöneberg Ja
Morgengrauen Tempelhof-Schöneberg Ja
Wild-West Tempelhof-Schöneberg Ja
Zähringer Korso Tempelhof-Schöneberg Ja
Ehrliche Arbeit Treptow-Köpenick Ja
Immergrün Marzahn-Hellersdorf Ja
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