03.04.2019 12:22 | Handicap International | Politik
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HI warnt: Entminung immer schwieriger / 4. April - Internationaler Tag zur Aufklärung über die Minengefahr (FOTO)
Foto: obs/Handicap International/Till Mayer
Räumexperten von Handicap International entminen in Libyen. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/16206 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/Handicap International/Till Mayer"
München (ots) -
Anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung über die
Minengefahr äußert sich die gemeinnützige NGO Handicap International
(HI) besorgt über die große Anzahl an Blindgängern durch den weit
verbreiteten Einsatz von Explosivwaffen in aktuellen Konflikten.
Außerdem ist der Einsatz von improvisierten Minen gestiegen. Die
verminten Zonen befinden sich häufig in städtischen Gebieten, sie
sind schwieriger zu räumen und stellen die humanitären
Räumexpert/-innen vor neue Herausforderungen. HI führt in sieben
Ländern Räumungsprojekte durch: Kolumbien, Irak, Laos, Libanon,
Libyen, Senegal und Tschad. Die Organisation testet auch innovative
Wege, um die Entminungsarbeit zu erleichtern wie beispielsweise den
Einsatz von Drohnen, um betroffene Gebiete schneller zu erkennen und
zu vermessen. Insgesamt sind 60 Staaten und andere Gebiete durch
Minen und explosive Kriegsreste in der ganzen Welt verseucht.
20 Jahre nach dem Inkrafttreten des Ottawa-Vertrags am 1. März
1999 ist der Bedarf an Minenräumung enorm: Unter anderem im Irak, in
Syrien oder in der Ukraine sind riesige Landstriche durch Überreste
von Bombardierungen und industrielle sowie selbstgebaute Landminen
flächendeckend verseucht. Jüngst kontaminierte Gebiete sind oft
schwierig und zeitaufwändig zu entminen, da sie z.B. in städtischen
Gebieten, versteckt unter Schutt und in der Nähe von Wohngebieten
liegen. Der vermehrte Einsatz von selbstgebauten Minen, die äußerst
empfindlich reagieren und sehr aufwändig zu entschärfen sind,
erschwert außerdem die Arbeit der Minenräumteams.
Explosive Kriegsreste verhindern Rückkehr der Flüchtlinge
Die Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International
Deutschland, Dr. Eva Maria Fischer, unterstreicht die Gefahren für
die Zivilbevölkerung: "Die Kontamination in städtischen oder
stadtnahen Gebieten ist eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung
und stellt ein großes Hindernis für den Wiederaufbau dar.
Hunderttausende von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen können wegen
der Gefahr durch explosive Kriegsreste nicht nach Hause zurückkehren.
In vielen Regionen gibt es außerdem noch Kontaminationen durch
frühere Konflikte. Wir müssen unsere Anstrengungen noch mehr
verstärken, um diese Gebiete zu räumen und die Bevölkerung über die
Gefahren aufzuklären, die von explosiven Kriegsresten ausgehen."
HI räumt derzeit in sieben Ländern und setzt dabei auch Drohnen
ein
Handicap International beteiligt sich an den internationalen
Räumaktionen kontaminierter Gebiete, um eine minenfreie Welt zu
schaffen. Die Organisation arbeitet dafür mit einem Budget von mehr
als 21 Millionen Euro -- einem der größten in der Geschichte der
Hilfsorganisation. HI führt derzeit Waffenräumaktionen in sieben
Ländern durch: Kolumbien, Irak, Laos, Libanon, Libyen, Senegal und
Tschad. Mehr als 200 HI-Entminer/-innen - darunter viele Frauen -
sind derzeit in der Räumarbeit tätig und haben 2018 über 350.000
Quadratmeter Land von Minen und Blindgängern befreit. Fast 3.500
Sprengsätze aller Art wurden von den HI-Teams gesichert. Darüber
hinaus untersucht Handicap International derzeit innovative Methoden,
um Antworten auf die unterschiedlichen Arten der Kontamination zu
finden. So wird seit Januar beispielsweise der Einsatz von Drohnen im
nördlichen Tschad getestet, um verminte Gelände zu erkennen und damit
die Arbeit der Minenräumspezialisten zu erleichtern.
Landminen Monitor: 60 verseuchte Länder und Gebiete - Tausende
zivile Opfer jährlich
Der im November 2018 veröffentlichte Landminen-Monitor
unterstreicht, dass im dritten Jahr in Folge außergewöhnlich hohe
Opferzahlen verzeichnet wurden. Diese werden sowohl durch Minen
verursacht - einschließlich unkonventionelle Spreng- und
Brandvorrichtungen (USBVs), die wie Minen ausgelöst werden - als auch
durch explosive Kriegsreste (ERW). Insgesamt sind 60 Staaten und
andere Gebiete durch Minen und explosive Kriegsreste in der ganzen
Welt verseucht. 2017 wurden mindestens 7.239 Menschen durch Minen und
Blindgänger getötet oder verletzt. Im Jahr 2014 gab es 3.993 Opfer.
Seither steigt die Zahl der Opfer nach einem stetigen Rückgang seit
15 Jahren wieder. Da die Datenerhebung besonders in den derzeitigen
und jüngsten Konfliktzonen schwierig ist, ist die tatsächliche Zahl
wahrscheinlich viel höher. Zivilist/-innen sind nach wie vor die
Hauptopfer von Minen und explosiven Kriegsüberresten: 87% der 2017
registrierten Getöteten und Verletzten stammten aus der zivilen
Bevölkerung, davon 47% Kinder: 2.452 Kinder waren im Jahr 2017 Opfer
von Minen und explosiven Kriegsresten.
Pressekontakt:
Frau Dr. Fischer steht gerne für Interviews zur Verfügung.
Hier finden Sie hochauflösendes Bildmaterial zum Download:
https://handicap-international.de/de/pressefotos-download
Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:
Huberta von Roedern, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/ 54 76 06 34, presse@deutschland.hi.org
Original-Content von: Handicap International, übermittelt durch news aktuell
Anlässlich des Internationalen Tags der Aufklärung über die
Minengefahr äußert sich die gemeinnützige NGO Handicap International
(HI) besorgt über die große Anzahl an Blindgängern durch den weit
verbreiteten Einsatz von Explosivwaffen in aktuellen Konflikten.
Außerdem ist der Einsatz von improvisierten Minen gestiegen. Die
verminten Zonen befinden sich häufig in städtischen Gebieten, sie
sind schwieriger zu räumen und stellen die humanitären
Räumexpert/-innen vor neue Herausforderungen. HI führt in sieben
Ländern Räumungsprojekte durch: Kolumbien, Irak, Laos, Libanon,
Libyen, Senegal und Tschad. Die Organisation testet auch innovative
Wege, um die Entminungsarbeit zu erleichtern wie beispielsweise den
Einsatz von Drohnen, um betroffene Gebiete schneller zu erkennen und
zu vermessen. Insgesamt sind 60 Staaten und andere Gebiete durch
Minen und explosive Kriegsreste in der ganzen Welt verseucht.
20 Jahre nach dem Inkrafttreten des Ottawa-Vertrags am 1. März
1999 ist der Bedarf an Minenräumung enorm: Unter anderem im Irak, in
Syrien oder in der Ukraine sind riesige Landstriche durch Überreste
von Bombardierungen und industrielle sowie selbstgebaute Landminen
flächendeckend verseucht. Jüngst kontaminierte Gebiete sind oft
schwierig und zeitaufwändig zu entminen, da sie z.B. in städtischen
Gebieten, versteckt unter Schutt und in der Nähe von Wohngebieten
liegen. Der vermehrte Einsatz von selbstgebauten Minen, die äußerst
empfindlich reagieren und sehr aufwändig zu entschärfen sind,
erschwert außerdem die Arbeit der Minenräumteams.
Explosive Kriegsreste verhindern Rückkehr der Flüchtlinge
Die Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International
Deutschland, Dr. Eva Maria Fischer, unterstreicht die Gefahren für
die Zivilbevölkerung: "Die Kontamination in städtischen oder
stadtnahen Gebieten ist eine ernsthafte Bedrohung für die Bevölkerung
und stellt ein großes Hindernis für den Wiederaufbau dar.
Hunderttausende von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen können wegen
der Gefahr durch explosive Kriegsreste nicht nach Hause zurückkehren.
In vielen Regionen gibt es außerdem noch Kontaminationen durch
frühere Konflikte. Wir müssen unsere Anstrengungen noch mehr
verstärken, um diese Gebiete zu räumen und die Bevölkerung über die
Gefahren aufzuklären, die von explosiven Kriegsresten ausgehen."
HI räumt derzeit in sieben Ländern und setzt dabei auch Drohnen
ein
Handicap International beteiligt sich an den internationalen
Räumaktionen kontaminierter Gebiete, um eine minenfreie Welt zu
schaffen. Die Organisation arbeitet dafür mit einem Budget von mehr
als 21 Millionen Euro -- einem der größten in der Geschichte der
Hilfsorganisation. HI führt derzeit Waffenräumaktionen in sieben
Ländern durch: Kolumbien, Irak, Laos, Libanon, Libyen, Senegal und
Tschad. Mehr als 200 HI-Entminer/-innen - darunter viele Frauen -
sind derzeit in der Räumarbeit tätig und haben 2018 über 350.000
Quadratmeter Land von Minen und Blindgängern befreit. Fast 3.500
Sprengsätze aller Art wurden von den HI-Teams gesichert. Darüber
hinaus untersucht Handicap International derzeit innovative Methoden,
um Antworten auf die unterschiedlichen Arten der Kontamination zu
finden. So wird seit Januar beispielsweise der Einsatz von Drohnen im
nördlichen Tschad getestet, um verminte Gelände zu erkennen und damit
die Arbeit der Minenräumspezialisten zu erleichtern.
Landminen Monitor: 60 verseuchte Länder und Gebiete - Tausende
zivile Opfer jährlich
Der im November 2018 veröffentlichte Landminen-Monitor
unterstreicht, dass im dritten Jahr in Folge außergewöhnlich hohe
Opferzahlen verzeichnet wurden. Diese werden sowohl durch Minen
verursacht - einschließlich unkonventionelle Spreng- und
Brandvorrichtungen (USBVs), die wie Minen ausgelöst werden - als auch
durch explosive Kriegsreste (ERW). Insgesamt sind 60 Staaten und
andere Gebiete durch Minen und explosive Kriegsreste in der ganzen
Welt verseucht. 2017 wurden mindestens 7.239 Menschen durch Minen und
Blindgänger getötet oder verletzt. Im Jahr 2014 gab es 3.993 Opfer.
Seither steigt die Zahl der Opfer nach einem stetigen Rückgang seit
15 Jahren wieder. Da die Datenerhebung besonders in den derzeitigen
und jüngsten Konfliktzonen schwierig ist, ist die tatsächliche Zahl
wahrscheinlich viel höher. Zivilist/-innen sind nach wie vor die
Hauptopfer von Minen und explosiven Kriegsüberresten: 87% der 2017
registrierten Getöteten und Verletzten stammten aus der zivilen
Bevölkerung, davon 47% Kinder: 2.452 Kinder waren im Jahr 2017 Opfer
von Minen und explosiven Kriegsresten.
Pressekontakt:
Frau Dr. Fischer steht gerne für Interviews zur Verfügung.
Hier finden Sie hochauflösendes Bildmaterial zum Download:
https://handicap-international.de/de/pressefotos-download
Für mehr Informationen wenden Sie sich bitte an:
Huberta von Roedern, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
089/ 54 76 06 34, presse@deutschland.hi.org
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