07.07.2020 06:00 | Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) | Panorama
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
rbb24 Recherche/ARD-Mittagsmagazin: Strafanzeige gegen Brandenburger Veterinäre wegen Tierquälerei
Sperrfrist: 07.07.2020 06:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Berlin/Potsdam (ots) - Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von drei Brandenburger Veterinärämtern wegen des Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei gestellt.
Die Veterinäre sollen Transporte von lebenden Rindern nach Usbekistan, Kasachstan, den Iran sowie nach Libyen und in den Libanon genehmigt haben, ohne dass sichergestellt war, dass die EU-Tierschutzstandards eingehalten werden. Die Anzeigen liegen der Redaktion rbb24 Recherche und dem ARD-Mittagsmagazin in Teilen vor.
Transporte von lebenden Rindern in nicht-EU-Länder unterliegen strengen Vorschriften. Die Tiere dürfen nur zu Zuchtzwecken exportiert werden. Während des Transports müssen Ruhe- und Auslaufzeiten an dafür geeigneten Orten eingehalten werden. Im Jahr 2015 hatte der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass die EU-Tierschutzstandards bei Transporten in Nicht-EU-Länder bis zum Zielort eingehalten werden müssen.
Die zuständigen Veterinäre der Landkreise müssen die Transporte vorab genehmigen. Dazu gehört auch die Überprüfung der Plausibilität der Routenplanung. Insbesondere müssen in der Planung Versorgungsstationen sowie die Fahrdauer angegeben werden.
Für Transporte nach und durch Russland teilte das zuständige russische Veterinäramt dem Bundeslandwirtschaftsministerium mit, dass in Russland derzeit keine Versorgungsstellen für lebende Tiere auf langen Transporten in Betrieb sind. Bei Transporten nach Usbekistan und Kasachstan führt der Transportweg regelmäßig durch Russland. Die angezeigten Transporte fanden zwischen Dezember 2019 und April 2020 statt.
Im April hatte Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen) angeordnet, dass Exporte nach Russland ausgesetzt werden sollen. Zuvor hatte ihr Ministerium schon am 13. März in einem Erlass darauf hingewiesen, dass bei langen Transporten Ruheorte für die Tiere nachzuweisen sind. Nach Informationen, die dem ARD-Mittagsmagazins und rbb24 Recherche vorliegen, wurden aber auch danach mindestens acht weitere Transporte durch Brandenburger Veterinärämter genehmigt.
Das Brandenburger Ministerium für Verbraucherschutz erklärte auf Anfrage, die Nachweise zu Pausenstellen entlang der Route bis zum angegebenen Zielort würden überprüft und nur "wenn die Einhaltung aller Rechtsvorgaben nachvollziehbar dargelegt werden kann, wird der Transport abgefertigt."
Ina Müller-Arnke, Expertin für Nutztiere bei VIER PFOTEN, erklärte gegenüber dem rbb: "Seit Jahren weisen wir daraufhin, dass es auf den Routen keine ausreichenden Versorgungsstationen gibt und die Tiere vor Ort immer wieder sehr brutal geschlachtet werden, indem ihnen etwa vorher die Sehnen durchtrennt und die Augen ausgestochen werden."
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb24 Recherche
Masurenallee 8 - 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de
Internet: http://www.rbb-online.de
Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51580/4644498
OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
Berlin/Potsdam (ots) - Die Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat Strafanzeige gegen die Verantwortlichen von drei Brandenburger Veterinärämtern wegen des Verdachts der Beihilfe zur Tierquälerei gestellt.
Die Veterinäre sollen Transporte von lebenden Rindern nach Usbekistan, Kasachstan, den Iran sowie nach Libyen und in den Libanon genehmigt haben, ohne dass sichergestellt war, dass die EU-Tierschutzstandards eingehalten werden. Die Anzeigen liegen der Redaktion rbb24 Recherche und dem ARD-Mittagsmagazin in Teilen vor.
Transporte von lebenden Rindern in nicht-EU-Länder unterliegen strengen Vorschriften. Die Tiere dürfen nur zu Zuchtzwecken exportiert werden. Während des Transports müssen Ruhe- und Auslaufzeiten an dafür geeigneten Orten eingehalten werden. Im Jahr 2015 hatte der Europäische Gerichtshof geurteilt, dass die EU-Tierschutzstandards bei Transporten in Nicht-EU-Länder bis zum Zielort eingehalten werden müssen.
Die zuständigen Veterinäre der Landkreise müssen die Transporte vorab genehmigen. Dazu gehört auch die Überprüfung der Plausibilität der Routenplanung. Insbesondere müssen in der Planung Versorgungsstationen sowie die Fahrdauer angegeben werden.
Für Transporte nach und durch Russland teilte das zuständige russische Veterinäramt dem Bundeslandwirtschaftsministerium mit, dass in Russland derzeit keine Versorgungsstellen für lebende Tiere auf langen Transporten in Betrieb sind. Bei Transporten nach Usbekistan und Kasachstan führt der Transportweg regelmäßig durch Russland. Die angezeigten Transporte fanden zwischen Dezember 2019 und April 2020 statt.
Im April hatte Brandenburgs Verbraucherschutzministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen) angeordnet, dass Exporte nach Russland ausgesetzt werden sollen. Zuvor hatte ihr Ministerium schon am 13. März in einem Erlass darauf hingewiesen, dass bei langen Transporten Ruheorte für die Tiere nachzuweisen sind. Nach Informationen, die dem ARD-Mittagsmagazins und rbb24 Recherche vorliegen, wurden aber auch danach mindestens acht weitere Transporte durch Brandenburger Veterinärämter genehmigt.
Das Brandenburger Ministerium für Verbraucherschutz erklärte auf Anfrage, die Nachweise zu Pausenstellen entlang der Route bis zum angegebenen Zielort würden überprüft und nur "wenn die Einhaltung aller Rechtsvorgaben nachvollziehbar dargelegt werden kann, wird der Transport abgefertigt."
Ina Müller-Arnke, Expertin für Nutztiere bei VIER PFOTEN, erklärte gegenüber dem rbb: "Seit Jahren weisen wir daraufhin, dass es auf den Routen keine ausreichenden Versorgungsstationen gibt und die Tiere vor Ort immer wieder sehr brutal geschlachtet werden, indem ihnen etwa vorher die Sehnen durchtrennt und die Augen ausgestochen werden."
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
rbb24 Recherche
Masurenallee 8 - 14
14057 Berlin
Tel.: (030) 97 99 3-30333
Fax: (030) 97 99 3-30309
Mail: koordination@rbb-online.de
Internet: http://www.rbb-online.de
Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51580/4644498
OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Kommentar "nd.DerTag" zu den Beschlüssen der FDP: Opposition in der Koalition
nd.DerTag (ots) - Natürlich stichelten die Unionsparteien beim liberalen Parteitag und legten der FDP einmal mehr nahe, doch endlich aus der Ampel-Koalition auszutreten. Die Unionsparteien können vo...Artikel lesenNebensächliche Debatte
Frankfurt (ots) - So klar, wie nach der angekündigten US-Lieferung von Atacams-Raketen an die Ukraine die Forderung folgte, Deutschland möge dem überfallenen Land Taurus-Marschflugkörper schicken, s...Artikel lesenWelthungerhilfe warnt vor Ablauf von Lindners Spar-Deadline vor weiteren Kürzungen der Entwicklungshilfe / Vorstandschef Mogge: Geld kann Leben retten - Aktuelle Kürzungen schon schmerzhaft genug
Osnabrück (ots) - Vor Ablauf der Spar-Deadline von Finanzminister Christian Lindner an die anderen Kabinettsmitglieder hat die Welthungerhilfe vor weiteren Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämp...Artikel lesenGemeinsamer Appell für Demokratie und Mitmenschlichkeit - Der ASB-Jahresempfang 2024 in NRW
Köln (ots) - Der diesjährige Jahresempfang des ASB NRW e. V. stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den derzeitigen rassistischen, rechts-extremistischen und menschenfeindlichen Entwicklun...Artikel lesenChristian Dürr (FDP): Wirtschaftswende bedeutet mehr Chancen für alle
Berlin/ Bonn (ots) - Christian Dürr (FDP) beklagt, dass in Deutschland "anderthalb Jahrzehnte" von der Vorgängerregierung keine Reformpolitik gemacht worden sei. Auf dem Parteitag der Liberalen sagt...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass" zieht erste Bilanz / Demokratie und Meinungsfreiheit schützen / Hass und Hetze konsequent verfolgen (FOTO)