19.02.2020 21:00 | Westfalen-Blatt | Presseschau
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WESTFALEN-BLATT (Bielefeld): Kommentar zu Neonazis
Bielefeld (ots) - Lange haben Neonazis in der Wahrnehmung vieler Menschen keine
Rolle gespielt. Sie wurden als eine Art Subkultur empfunden, von der man sein
eigenes Leben nicht beeinträchtigt sah - wenn die Nazis nicht gerade samstags in
der Fußgängerzone demonstrierten.
Die Morde der Terrorgruppe NSU, die neun Migranten und eine Polizistin erschoss,
hätten uns allen zeigen müssen, was da unter der Oberfläche der Gesellschaft
gärt. Doch die Mordserie riss die Masse der Deutschen nicht lange aus ihrer
Lethargie und ihrem Desinteresse, und die Rechten mordeten weiter - zuletzt in
Kassel und Halle.
Wenn ein AfD-Landtagsabgeordneter das gescheiterte Massaker in Halle als
Sachbeschädigung der Synagogentür beschreibt, wenn der Chef der Partei "Die
Rechte" den Vorsitzenden einer jüdischen Gemeinde im Internet einen "frechen
Juden" nennt - dann ist das die Saat für Hass und Hetze, für Taten wie in Kassel
und Halle.
Es fängt klein an, oft im persönlichen Umfeld. Mit Witzen über Juden, Ausländer,
Behinderte. Früher reichte es vielleicht, dazu betreten zu schweigen. Diese
Zeiten sind jetzt vorbei.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Christian Althoff
Telefon: 0521 585-261
wb@westfalen-blatt.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66306/4525037
OTS: Westfalen-Blatt
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Rolle gespielt. Sie wurden als eine Art Subkultur empfunden, von der man sein
eigenes Leben nicht beeinträchtigt sah - wenn die Nazis nicht gerade samstags in
der Fußgängerzone demonstrierten.
Die Morde der Terrorgruppe NSU, die neun Migranten und eine Polizistin erschoss,
hätten uns allen zeigen müssen, was da unter der Oberfläche der Gesellschaft
gärt. Doch die Mordserie riss die Masse der Deutschen nicht lange aus ihrer
Lethargie und ihrem Desinteresse, und die Rechten mordeten weiter - zuletzt in
Kassel und Halle.
Wenn ein AfD-Landtagsabgeordneter das gescheiterte Massaker in Halle als
Sachbeschädigung der Synagogentür beschreibt, wenn der Chef der Partei "Die
Rechte" den Vorsitzenden einer jüdischen Gemeinde im Internet einen "frechen
Juden" nennt - dann ist das die Saat für Hass und Hetze, für Taten wie in Kassel
und Halle.
Es fängt klein an, oft im persönlichen Umfeld. Mit Witzen über Juden, Ausländer,
Behinderte. Früher reichte es vielleicht, dazu betreten zu schweigen. Diese
Zeiten sind jetzt vorbei.
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Christian Althoff
Telefon: 0521 585-261
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