27.07.2019 01:00 | Neue Osnabrücker Zeitung | Presseschau
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NOZ: Mehr Platz fürs Schwein: Clemens Tönnies will Haltungsbedingungen verbessern
Osnabrück (ots) - Mehr Platz fürs Schwein: Clemens Tönnies will
Haltungsbedingungen verbessern
Schlachtkonzern-Chef fordert "nationalen Tierwohlkonsens" -
Staatliches Tierwohllabel "goldrichtig"
Osnabrück. Clemens Tönnies will die Haltung von Schweinen
deutschlandweit verbessern. Der Marktführer im Bereich
Schweinefleisch sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Wir wollen den Standard der Tierhaltung allgemein
anheben." In einem ersten Schritt will der Unternehmer unter anderem
erreichen, dass Schweine grundsätzlich zehn Prozent mehr Platz im
Stall haben, als es das Gesetz mindestens fordert. Dies entspräche
der Einstiegsstufe der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl.
Bei der finanziert der Handel Landwirten bessere Haltungsbedingungen.
Er wolle das gesamte Schweinefleischsortiment in den Supermärkten auf
dieses Level heben, so Tönnies.
Mehrere große Handelskonzerne habe er bereits davon überzeugen
können, sich zu beteiligen. Sein Ziel sei eine gemeinsame
Absichtserklärung, in der sich die Branche möglichst geschlossen zu
der Verbesserung der Schweinehaltung bekenne. "Wir müssen die
Akzeptanz der tierischen Produktion in der Bevölkerung erhalten",
begründete Tönnies. "Das ist mein Appell an die Branche, an die
Politik und die Nichtregierungsorganisationen: Wir fordern einen
nationalen Tierwohlkonsens." Es sei genug darüber gesprochen worden,
wie Tiere besser gehalten werden könnten. Jetzt sei Zeit zu handeln.
Er setze darauf, dass auch seine Konkurrenten die Notwendigkeit
erkannt hätten.
Tönnies' Plan sieht vor, die private Initiative Tierwohl dann in
einigen Jahren in das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen der
Bundesregierung zu überführen. Dies fordert mindestens 20 Prozent
mehr Platz in der ersten Stufe. Der Unternehmer sprach von "sinnvoll
aufeinanderfolgenden Schritten, die wir in den nächsten Jahren
zusammenführen sollten. Das ist eine einmalige Chance." Das Label von
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) käme "goldrichtig". Die
häufig kritisierte Freiwilligkeit der Kennzeichnung ist für Tönnies
kein Problem: "Ich bin überzeugt: Das staatliche Tierwohlkennzeichen
kann einen hohen Marktanteil gewinnen, obwohl es freiwillig sein
wird."
Allerdings gehen Tönnies' Pläne langfristig darüber hinaus. Der
Schlachthofbetreiber engagiert sich auch selbst bei der Entwicklung
neuer Ställe und Haltungsformen. Tönnies sagte: "Ich will noch
weiter, dabei geht es aber nicht nur um die Platz-Frage." Er
favorisiere sogenannte Offenfrontställe als Haltungsform. "Da können
Sie dann sonntags mit dem Rad übers Land fahren und in den
Schweinestall gucken, und die Schweine gucken raus." Bei dieser Art
von Stall gibt es keine Seitenwände, den Schweinen weht Frischluft um
die Schnauze. Kurzfristig wolle er 500 derartige Ställe gemeinsam mit
Landwirten realisieren, so Tönnies.
Der Konzern Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück hat im
vergangenen Jahr 20,8 Millionen Schweine geschlachtet. Hinzu kommen
440.000 Rinder. Der Umsatz lag laut Unternehmensangaben 2018 bei 6,65
Milliarden Euro.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Haltungsbedingungen verbessern
Schlachtkonzern-Chef fordert "nationalen Tierwohlkonsens" -
Staatliches Tierwohllabel "goldrichtig"
Osnabrück. Clemens Tönnies will die Haltung von Schweinen
deutschlandweit verbessern. Der Marktführer im Bereich
Schweinefleisch sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker
Zeitung": "Wir wollen den Standard der Tierhaltung allgemein
anheben." In einem ersten Schritt will der Unternehmer unter anderem
erreichen, dass Schweine grundsätzlich zehn Prozent mehr Platz im
Stall haben, als es das Gesetz mindestens fordert. Dies entspräche
der Einstiegsstufe der privatwirtschaftlichen Initiative Tierwohl.
Bei der finanziert der Handel Landwirten bessere Haltungsbedingungen.
Er wolle das gesamte Schweinefleischsortiment in den Supermärkten auf
dieses Level heben, so Tönnies.
Mehrere große Handelskonzerne habe er bereits davon überzeugen
können, sich zu beteiligen. Sein Ziel sei eine gemeinsame
Absichtserklärung, in der sich die Branche möglichst geschlossen zu
der Verbesserung der Schweinehaltung bekenne. "Wir müssen die
Akzeptanz der tierischen Produktion in der Bevölkerung erhalten",
begründete Tönnies. "Das ist mein Appell an die Branche, an die
Politik und die Nichtregierungsorganisationen: Wir fordern einen
nationalen Tierwohlkonsens." Es sei genug darüber gesprochen worden,
wie Tiere besser gehalten werden könnten. Jetzt sei Zeit zu handeln.
Er setze darauf, dass auch seine Konkurrenten die Notwendigkeit
erkannt hätten.
Tönnies' Plan sieht vor, die private Initiative Tierwohl dann in
einigen Jahren in das geplante staatliche Tierwohlkennzeichen der
Bundesregierung zu überführen. Dies fordert mindestens 20 Prozent
mehr Platz in der ersten Stufe. Der Unternehmer sprach von "sinnvoll
aufeinanderfolgenden Schritten, die wir in den nächsten Jahren
zusammenführen sollten. Das ist eine einmalige Chance." Das Label von
Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) käme "goldrichtig". Die
häufig kritisierte Freiwilligkeit der Kennzeichnung ist für Tönnies
kein Problem: "Ich bin überzeugt: Das staatliche Tierwohlkennzeichen
kann einen hohen Marktanteil gewinnen, obwohl es freiwillig sein
wird."
Allerdings gehen Tönnies' Pläne langfristig darüber hinaus. Der
Schlachthofbetreiber engagiert sich auch selbst bei der Entwicklung
neuer Ställe und Haltungsformen. Tönnies sagte: "Ich will noch
weiter, dabei geht es aber nicht nur um die Platz-Frage." Er
favorisiere sogenannte Offenfrontställe als Haltungsform. "Da können
Sie dann sonntags mit dem Rad übers Land fahren und in den
Schweinestall gucken, und die Schweine gucken raus." Bei dieser Art
von Stall gibt es keine Seitenwände, den Schweinen weht Frischluft um
die Schnauze. Kurzfristig wolle er 500 derartige Ställe gemeinsam mit
Landwirten realisieren, so Tönnies.
Der Konzern Tönnies mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück hat im
vergangenen Jahr 20,8 Millionen Schweine geschlachtet. Hinzu kommen
440.000 Rinder. Der Umsatz lag laut Unternehmensangaben 2018 bei 6,65
Milliarden Euro.
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