10.01.2019 20:00 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): Kartellamt prüft 50+1-Regel Fußball ohne Fans Jörg Rinne
Bielefeld (ots) - Es war der Höhepunkt der Woche. Als Kind saß ich
jeden Samstag um 15.30 Uhr voller Vorfreude vor dem Radio, um die
spannende Bundesliga-Konferenz zu verfolgen. Acht, ja manchmal sogar
alle neun Spiele zur gleichen Zeit. Welch Fußball-Wonne! Warum ich
jetzt in diesen Erinnerungen schwelge? Das Bundeskartellamt hat
gerade die wohl letzte Runde im Streit um die sogenannte 50+1-Regel
im deutschen Profifußball eingeläutet. Mit ihr wird der Einfluss von
Investoren auf die Vereine derzeit noch eingedämmt. Aus Hannover
kommt der Druck, diese Vorgabe zu lockern. Der Hörgeräte-Unternehmer
Martin Kind will seine Macht bei den 96ern ausbauen. In Leverkusen,
Wolfsburg und Hoffenheim, aber auch in Leipzig ist das schon längst
Realität. Nun kann der Unternehmer Kind wahrlich für sich in Anspruch
nehmen, kein an kurzfristiger Rendite interessierter Investor zu
sein. Schon 20 Jahre steht er den Niedersachsen mit Rat, Tat und Geld
zur Seite. Seine Absichten gelten trotzdem als Synonym für den
totalen Ausverkauf von Fußballtraditionen. Der Blick nach Spanien,
Italien, Frankreich und insbesondere England lässt die deutschen Fans
erschauern. Ob Madrid, Turin, Paris oder London - Fußball ist dort
längst zum Spielball potenter Geldgeber geworden, die mit dem Namen
der jeweiligen Klubs Milliarden umsetzen. Das Geschäft boomt, doch
zumindest in Deutschland gibt es erste Warnzeichen. In den
vergangenen sieben Jahren verbuchten die Erstligisten stets eine
Stadion-Auslastung von deutlich mehr als 90 Prozent. In dieser
Hinrunde waren es 88,9 Prozent. Steigende Eintrittspreise, immer
neue, oft arbeitnehmerunfreundliche Anstoßzeiten, der Zwang zu
mehreren Pay-TV-Abos, ständig neue Wettbewerbe oder die ins Uferlose
steigenden Ablösesummen schrecken offenbar ab. Die 36 Profiklubs
nehmen dies zunehmend irritiert zur Kenntnis. Und deshalb bin ich
sehr gespannt, wie sie sich nun auf die Anfrage des Kartellamtes
verhalten werden. Zurück zu den Wurzeln ist sicher keine zeitgemäße
Lösung. Fußball ohne Fans aber auch nicht.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
jeden Samstag um 15.30 Uhr voller Vorfreude vor dem Radio, um die
spannende Bundesliga-Konferenz zu verfolgen. Acht, ja manchmal sogar
alle neun Spiele zur gleichen Zeit. Welch Fußball-Wonne! Warum ich
jetzt in diesen Erinnerungen schwelge? Das Bundeskartellamt hat
gerade die wohl letzte Runde im Streit um die sogenannte 50+1-Regel
im deutschen Profifußball eingeläutet. Mit ihr wird der Einfluss von
Investoren auf die Vereine derzeit noch eingedämmt. Aus Hannover
kommt der Druck, diese Vorgabe zu lockern. Der Hörgeräte-Unternehmer
Martin Kind will seine Macht bei den 96ern ausbauen. In Leverkusen,
Wolfsburg und Hoffenheim, aber auch in Leipzig ist das schon längst
Realität. Nun kann der Unternehmer Kind wahrlich für sich in Anspruch
nehmen, kein an kurzfristiger Rendite interessierter Investor zu
sein. Schon 20 Jahre steht er den Niedersachsen mit Rat, Tat und Geld
zur Seite. Seine Absichten gelten trotzdem als Synonym für den
totalen Ausverkauf von Fußballtraditionen. Der Blick nach Spanien,
Italien, Frankreich und insbesondere England lässt die deutschen Fans
erschauern. Ob Madrid, Turin, Paris oder London - Fußball ist dort
längst zum Spielball potenter Geldgeber geworden, die mit dem Namen
der jeweiligen Klubs Milliarden umsetzen. Das Geschäft boomt, doch
zumindest in Deutschland gibt es erste Warnzeichen. In den
vergangenen sieben Jahren verbuchten die Erstligisten stets eine
Stadion-Auslastung von deutlich mehr als 90 Prozent. In dieser
Hinrunde waren es 88,9 Prozent. Steigende Eintrittspreise, immer
neue, oft arbeitnehmerunfreundliche Anstoßzeiten, der Zwang zu
mehreren Pay-TV-Abos, ständig neue Wettbewerbe oder die ins Uferlose
steigenden Ablösesummen schrecken offenbar ab. Die 36 Profiklubs
nehmen dies zunehmend irritiert zur Kenntnis. Und deshalb bin ich
sehr gespannt, wie sie sich nun auf die Anfrage des Kartellamtes
verhalten werden. Zurück zu den Wurzeln ist sicher keine zeitgemäße
Lösung. Fußball ohne Fans aber auch nicht.
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Schlagwörter
Politik , Presseschau ,
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