10.02.2023 19:03 | Allgemeine Zeitung Mainz | Presseschau
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Mehr Kontrolle / Kommentar von Karl Schlieker zu Stromnetzen
Mainz (ots) -
Die Stromnetze sind die Nervenstränge der Energiewende. Die Nord-Süd-Trasse "Suedlink" soll beispielsweise den mit Windkraft produzierten Strom aus dem Norden in den Süden bringen, wo die großen industriellen Verbraucher sitzen. Die Kapazität der Leitung soll in etwa der Leistung von vier Atomkraftwerken entsprechen und rechnerisch zur Versorgung von zehn Millionen Haushalten reichen. Diese 700 Kilometer lange Netzverbindung ist mit Investitionskosten von einigen Milliarden Euro bundesweit das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende. Das macht deutlich, welche Summen bewegt werden müssen. Der niederländische Betreiber Tennet, dem die Stromübertragungsnetze von der Nordsee bis zur österreichischen Grenze gehören, müsste allein in Deutschland Investitionen von rund 15 Milliarden Euro für den Netzausbau stemmen. Das übersteigt allerdings die Leistungsfähigkeit des Konzerns. Der niederländische Staat zieht es als Eigentümer verständlicherweise vor, dass Tennet zuerst in der Heimat den Netzausbau finanziert. Der geplante Verkauf der Netze an den Bund zeigt, mit welchen Risiken die Privatisierung von Infrastruktur verbunden ist. Tennet ist kein Einzelfall. Am Netzbetreiber 50Hertz ist die staatliche KfW-Bank bereits beteiligt. Damit wird die Privatisierung der Energieversorgung zumindest vorübergehend teilweise zurückgedreht. Die Übernahme der Stromnetze hat für die Bundesregierung aber den Vorteil, dass der dringend notwendige Ausbau direkt gesteuert und kontrolliert werden kann.
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Die Stromnetze sind die Nervenstränge der Energiewende. Die Nord-Süd-Trasse "Suedlink" soll beispielsweise den mit Windkraft produzierten Strom aus dem Norden in den Süden bringen, wo die großen industriellen Verbraucher sitzen. Die Kapazität der Leitung soll in etwa der Leistung von vier Atomkraftwerken entsprechen und rechnerisch zur Versorgung von zehn Millionen Haushalten reichen. Diese 700 Kilometer lange Netzverbindung ist mit Investitionskosten von einigen Milliarden Euro bundesweit das größte Infrastrukturprojekt der Energiewende. Das macht deutlich, welche Summen bewegt werden müssen. Der niederländische Betreiber Tennet, dem die Stromübertragungsnetze von der Nordsee bis zur österreichischen Grenze gehören, müsste allein in Deutschland Investitionen von rund 15 Milliarden Euro für den Netzausbau stemmen. Das übersteigt allerdings die Leistungsfähigkeit des Konzerns. Der niederländische Staat zieht es als Eigentümer verständlicherweise vor, dass Tennet zuerst in der Heimat den Netzausbau finanziert. Der geplante Verkauf der Netze an den Bund zeigt, mit welchen Risiken die Privatisierung von Infrastruktur verbunden ist. Tennet ist kein Einzelfall. Am Netzbetreiber 50Hertz ist die staatliche KfW-Bank bereits beteiligt. Damit wird die Privatisierung der Energieversorgung zumindest vorübergehend teilweise zurückgedreht. Die Übernahme der Stromnetze hat für die Bundesregierung aber den Vorteil, dass der dringend notwendige Ausbau direkt gesteuert und kontrolliert werden kann.
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