12.04.2024 19:15 | BERLINER MORGENPOST | Presseschau
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Berliner Morgenpost: TV-Duell war ein Fehler / Kommentar von Christian Unger
Berlin (ots) -
Es war mutig von Mario Voigt. Aber auch riskant. Am Ende dürfte Thüringens CDU-Landeschef sogar sein vielleicht wichtigstes Ziel erreicht haben: Er ist bekannter geworden, nicht nur in seinem Bundesland, sondern in ganz Deutschland. Voigt hat im Fernsehduell mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke seine eigene Personalie geboostert. Der Preis dafür war hoch.
Denn profitiert hat auch sein Konkurrent Höcke. Und das hat Auswirkungen, nicht nur für Thüringen. Höcke, der Rechtsaußen in der Rechtsaußen-Partei AfD, ein völkischer Nationalist, der gerichtsfest als Faschist bezeichnet werden darf, bekam beste Sendezeit für seine Parolen. Der TV-Schlagabtausch zwischen ihm und Voigt lief medial fast im Aufmerksamkeitsranking eines Kanzlerduells.
Höcke in ein TV-Duell einzuladen, führt dazu, dass er neue Wählerschichten gewinnt und dass er seine Ideologie in ein bürgerliches Korsett kleiden kann. Das wurde deutlich, als er den neurechten Kampfbegriff der "Remigration" als Maßnahme für konsequentes Abschieben ausreisepflichtiger Ausländer tarnte.
Im TV-Duell bezeichnete Höcke den Holocaust als "Schande" - dabei hatte er einst in einer Parteirede eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert. Das ist nicht nur unglaubwürdig, hier wäscht sich ein Geschichtsrevisionist mit bürgerlicher Seife rein.
Apropos Geschichte: Am 11. April 1945 befreiten alliierte Soldaten die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen. Gern hätte man an diesem Tag der Menschen gedacht, die damals durch den deutschen Vernichtungswahn ums Leben kamen. Leider gab es dafür keinen Raum. Stattdessen ging es nur um Höcke.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
Es war mutig von Mario Voigt. Aber auch riskant. Am Ende dürfte Thüringens CDU-Landeschef sogar sein vielleicht wichtigstes Ziel erreicht haben: Er ist bekannter geworden, nicht nur in seinem Bundesland, sondern in ganz Deutschland. Voigt hat im Fernsehduell mit Thüringens AfD-Chef Björn Höcke seine eigene Personalie geboostert. Der Preis dafür war hoch.
Denn profitiert hat auch sein Konkurrent Höcke. Und das hat Auswirkungen, nicht nur für Thüringen. Höcke, der Rechtsaußen in der Rechtsaußen-Partei AfD, ein völkischer Nationalist, der gerichtsfest als Faschist bezeichnet werden darf, bekam beste Sendezeit für seine Parolen. Der TV-Schlagabtausch zwischen ihm und Voigt lief medial fast im Aufmerksamkeitsranking eines Kanzlerduells.
Höcke in ein TV-Duell einzuladen, führt dazu, dass er neue Wählerschichten gewinnt und dass er seine Ideologie in ein bürgerliches Korsett kleiden kann. Das wurde deutlich, als er den neurechten Kampfbegriff der "Remigration" als Maßnahme für konsequentes Abschieben ausreisepflichtiger Ausländer tarnte.
Im TV-Duell bezeichnete Höcke den Holocaust als "Schande" - dabei hatte er einst in einer Parteirede eine "erinnerungspolitische Wende um 180 Grad" gefordert. Das ist nicht nur unglaubwürdig, hier wäscht sich ein Geschichtsrevisionist mit bürgerlicher Seife rein.
Apropos Geschichte: Am 11. April 1945 befreiten alliierte Soldaten die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora in Thüringen. Gern hätte man an diesem Tag der Menschen gedacht, die damals durch den deutschen Vernichtungswahn ums Leben kamen. Leider gab es dafür keinen Raum. Stattdessen ging es nur um Höcke.
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