22.11.2018 16:37 | Aachener Nachrichten | Presseschau
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Aachener Nachrichten: Kommentar Gangster in Nadelstreifen "Cum-Fake"-Skandal: Handel mit Phantom-Aktien schädigt die Gesellschaft Von Joachim Zinsen
Aachen (ots) - Der große Raubzug geht munter weiter. Nach dem
"Cum-Ex"-Skandal zeigen nun auch die dunklen Geschäfte mit
sogenannten Phantom-Aktien ("Cum Fake"): Es gibt eine nicht eben
kleine Gruppe von windigen Finanzjongleuren, die mit krimineller
Energie und der Hilfe einzelner Banken systematisch die öffentlichen
Kassen plündern. Milliarden Euro zocken sie jährlich ab. Auch heute
noch. Wann wird dieser Finanz-Mafia endlich das Handwerk gelegt?
Der "Cum-Ex"-Skandal ist möglicherweise nur die Spitze eines
Eisbergs. Doch schon sie ist gigantisch - nämlich 32 Milliarden Euro
hoch. Wie viel durch die Geschäfte mit Phantom-Aktien zu diesem
Betrag noch hinzukommen, ist derzeit unklar. Wahrscheinlich sind es
weitere Milliarden. Fest steht allerdings: Es handelt sich dabei um
Geld, das den Bürgern gehört, das unserer Gesellschaft nun fehlt, um
Schulen zu sanieren, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und für ein
schnelleres Internet zu sorgen.
Möglich wurde der Raubzug, weil die Bundesregierung versagt hat.
Sie nahm das Problem offenbar über Jahre auf die leichte Schulter.
Vor allem Wolfgang Schäuble, aber auch Peer Steinbrück müssen sich
den Vorwurf gefallen lassen, als Finanzminister nach frühen Hinweisen
auf die "Cum-Ex"-Deals viel zu lange gewartet zu haben, bevor
Steuerschlupflöcher gestopft wurden. Als das dann endlich geschah,
konnte die Bankenlobby mit Hilfe eines Vertreters im
Finanzministerium offenbar neue gesetzliche Hintertüren öffnen. Eine
Entschuldigung für die Raubritter der Finanzmärkte ist das allerdings
nicht. Oder ist es neuerdings erlaubt, ein geparktes Fahrzeug
auszuräumen, nur weil der Eigentümer zu verpennt oder zu blöde war,
es abzuschließen?
Der Politik scheint es schwer zu fallen, die entfesselten
Finanzmärkte endlich wieder an die Kandare zu nehmen - selbst
wenn deren Machenschaften kriminell sind. Bis heute sind die
Sanktionen gegen die Profiteure solcher Geschäfte lächerlich gering.
Bis heute haften Bankvorstände nicht persönlich für unsaubere Deals
ihrer Geldhäuser. Fatal ist der Eindruck, der dadurch entsteht.
Nämlich der Glaube, dass jeder Falschparker akribischer verfolgt
wird, als Gangster in Nadelstreifen, die dem Steuerzahler tief in die
Tasche gegriffen haben.
Pressekontakt:
Aachener Nachrichten
Redaktion Aachener Nachrichten
Telefon: 0241 5101-391
an-blattmacher@zeitungsverlag-aachen.de
Original-Content von: Aachener Nachrichten, übermittelt durch news aktuell
"Cum-Ex"-Skandal zeigen nun auch die dunklen Geschäfte mit
sogenannten Phantom-Aktien ("Cum Fake"): Es gibt eine nicht eben
kleine Gruppe von windigen Finanzjongleuren, die mit krimineller
Energie und der Hilfe einzelner Banken systematisch die öffentlichen
Kassen plündern. Milliarden Euro zocken sie jährlich ab. Auch heute
noch. Wann wird dieser Finanz-Mafia endlich das Handwerk gelegt?
Der "Cum-Ex"-Skandal ist möglicherweise nur die Spitze eines
Eisbergs. Doch schon sie ist gigantisch - nämlich 32 Milliarden Euro
hoch. Wie viel durch die Geschäfte mit Phantom-Aktien zu diesem
Betrag noch hinzukommen, ist derzeit unklar. Wahrscheinlich sind es
weitere Milliarden. Fest steht allerdings: Es handelt sich dabei um
Geld, das den Bürgern gehört, das unserer Gesellschaft nun fehlt, um
Schulen zu sanieren, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und für ein
schnelleres Internet zu sorgen.
Möglich wurde der Raubzug, weil die Bundesregierung versagt hat.
Sie nahm das Problem offenbar über Jahre auf die leichte Schulter.
Vor allem Wolfgang Schäuble, aber auch Peer Steinbrück müssen sich
den Vorwurf gefallen lassen, als Finanzminister nach frühen Hinweisen
auf die "Cum-Ex"-Deals viel zu lange gewartet zu haben, bevor
Steuerschlupflöcher gestopft wurden. Als das dann endlich geschah,
konnte die Bankenlobby mit Hilfe eines Vertreters im
Finanzministerium offenbar neue gesetzliche Hintertüren öffnen. Eine
Entschuldigung für die Raubritter der Finanzmärkte ist das allerdings
nicht. Oder ist es neuerdings erlaubt, ein geparktes Fahrzeug
auszuräumen, nur weil der Eigentümer zu verpennt oder zu blöde war,
es abzuschließen?
Der Politik scheint es schwer zu fallen, die entfesselten
Finanzmärkte endlich wieder an die Kandare zu nehmen - selbst
wenn deren Machenschaften kriminell sind. Bis heute sind die
Sanktionen gegen die Profiteure solcher Geschäfte lächerlich gering.
Bis heute haften Bankvorstände nicht persönlich für unsaubere Deals
ihrer Geldhäuser. Fatal ist der Eindruck, der dadurch entsteht.
Nämlich der Glaube, dass jeder Falschparker akribischer verfolgt
wird, als Gangster in Nadelstreifen, die dem Steuerzahler tief in die
Tasche gegriffen haben.
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Schlagwörter
Politik , Presseschau ,
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