31.08.2022 16:00 | DIE ZEIT | Politik
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Repräsentative Studie: Kreml-Propaganda zum Ukraine-Krieg unter jungen Deutschen verbreitet
Hamburg (ots) -
Die Propaganda des Kremls über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine findet Anklang unter jungen Deutschen. Jeder fünfte glaubt, die Nato habe Wladimir Putin so lange provoziert, bis er die Ukraine habe angreifen müssen; jeder zehnte ist der Meinung, Russland sei einmarschiert, um in Kiew ein faschistisches Regime zu stürzen. Dies ist das Resultat einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig unter 3240 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren, deren erste Ergebnisse der Wochenzeitung DIE ZEIT exklusiv vorliegen.
Der Umfrage zufolge wird zwar Russland von einer großen Mehrheit der jungen Deutschen (76 Prozent) als Aggressor gesehen, rund die Hälfte der Befragten aber halten die Ukraine - ebenso wie die Nato oder die USA - zumindest für mitverantwortlich am Krieg.
Innerhalb der Daten zeigen sich Unterschiede im Detail, zwischen Stadt und Land, Parteipräferenzen, Konfessionen oder Schulabschlüssen. "Verschwörungserzählungen über den Krieg finden insbesondere bei Menschen mit niedriger Bildung oder Wählern der AfD Anklang", sagt Nina Kolleck, Professorin an der Universität Leipzig und Leiterin der Studie. Das gelte auch für Menschen in ländlichen, strukturschwächeren Regionen im Vergleich mit Stadtbewohnern.
Ein weiterer Befund: Die Befragten fühlen sich von den Medien offenbar einseitig informiert. Jede und jeder Dritte findet, man könne "westlichen Medien" in ihrer Berichterstattung über den Krieg nicht trauen. "Insgesamt sehen wir einen Mangel an Bildung und Orientierung", sagt Nina Kolleck. "Die jungen Menschen wurden in den letzten Jahren von Krisen überrollt. Im Gegensatz zur Generation vor ihnen haben sie nicht mehr die Gewissheit von Frieden und Stabilität in Europa."
Pressekontakt:
Den kompletten Text zu dieser Meldung senden wir Ihnen für
Zitierungen gerne zu. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an DIE
ZEIT Unternehmenskommunikation und Veranstaltungen (Tel.:
040/3280-237, E-Mail: presse@zeit.de).
Original-Content von: DIE ZEIT, übermittelt durch news aktuell
Die Propaganda des Kremls über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine findet Anklang unter jungen Deutschen. Jeder fünfte glaubt, die Nato habe Wladimir Putin so lange provoziert, bis er die Ukraine habe angreifen müssen; jeder zehnte ist der Meinung, Russland sei einmarschiert, um in Kiew ein faschistisches Regime zu stürzen. Dies ist das Resultat einer repräsentativen Studie der Universität Leipzig unter 3240 Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 16 und 29 Jahren, deren erste Ergebnisse der Wochenzeitung DIE ZEIT exklusiv vorliegen.
Der Umfrage zufolge wird zwar Russland von einer großen Mehrheit der jungen Deutschen (76 Prozent) als Aggressor gesehen, rund die Hälfte der Befragten aber halten die Ukraine - ebenso wie die Nato oder die USA - zumindest für mitverantwortlich am Krieg.
Innerhalb der Daten zeigen sich Unterschiede im Detail, zwischen Stadt und Land, Parteipräferenzen, Konfessionen oder Schulabschlüssen. "Verschwörungserzählungen über den Krieg finden insbesondere bei Menschen mit niedriger Bildung oder Wählern der AfD Anklang", sagt Nina Kolleck, Professorin an der Universität Leipzig und Leiterin der Studie. Das gelte auch für Menschen in ländlichen, strukturschwächeren Regionen im Vergleich mit Stadtbewohnern.
Ein weiterer Befund: Die Befragten fühlen sich von den Medien offenbar einseitig informiert. Jede und jeder Dritte findet, man könne "westlichen Medien" in ihrer Berichterstattung über den Krieg nicht trauen. "Insgesamt sehen wir einen Mangel an Bildung und Orientierung", sagt Nina Kolleck. "Die jungen Menschen wurden in den letzten Jahren von Krisen überrollt. Im Gegensatz zur Generation vor ihnen haben sie nicht mehr die Gewissheit von Frieden und Stabilität in Europa."
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