17.02.2019 07:00 | Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) | Medien / Kultur
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Ostbeauftragter Hirte: "Quotenregelung für Ostdeutsche führt ins Elend!"
Berlin (ots) -
Sperrfrist: 17.02.2019 07:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), hat
sich gegen eine Quotenregelung ausgesprochen, um mehr Ostdeutsche in
Führungsämter zu bekommen.
Eine Quotenregelung für Ostdeutsche könne nicht funktionieren,
sagte Hirte im Inforadio vom rbb. Im Ergebnis könnten dann auch
einzelne Bundesländer eigene Quoten fordern: "Jetzt hatten wir eine
Kanzlerin, die einen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern hatte. Wir
hatten einen Bundespräsidenten, der kam - teilweise zumindest - auch
aus Mecklenburg-Vorpommern. Und wenn man sagt, wir brauchen eine
Ostquote, dann frag ich, wo bleiben denn die Thüringer? Dann muss man
ja hinterher überlegen, brauchen wir eine Länderquote. Und dann sagen
die Schleswig-Holsteiner: Ja, aber wir brauchen auch noch einen. Das
führt ins Elend."
Hirte betonte, er sehe keinen "Nachteil, aus den neuen
Bundesländern zu sein": "Im Gegenteil. Man hat die gleichen Chancen
wie alle anderen". Dass trotzdem weniger Ostdeutsche in
Führungspositionen seien, habe ganz unterschiedliche Gründe. In der
Justiz zum Beispiel habe es nach 1990 in den neuen Bundesländern
niemanden gegeben, "der die Laufbahn-Voraussetzungen hatte, um
Richter zu werden". Der entscheidende Punkt, wo es immer noch
Unterschiede gebe, sei "bei Unternehmen, wo es auch für Ostdeutsche
nach wie vor schwieriger ist, weil wir schlicht die großen
Unternehmen mit den Unternehmenssitzen nicht bei uns in den neuen
Bundesländern haben."
Für die Einführung einer Ost-Quote hat sich dagegen Ex-Linken-Chef
Gysi ausgesprochen. Ostdeutsche würden noch immer benachteiligt und
deshalb brauche man "eine strukturelle Lösung": "Wenn es eine
Strukturfrage ist, dann muss man eingreifen und über eine Quote
Schritt für Schritt für Gleichberechtigung sorgen."
Inforadio überträgt das Gespräch zur Ostquote im seinem Forum
"Ossis an die Macht?" am Sonntag, den 17. Februar um 11.05 Uhr.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
Inforadio
Chef/Chefin vom Dienst
Tel.: 030 - 97993 - 37400
Mail: info@inforadio.de
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
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Der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Christian Hirte (CDU), hat
sich gegen eine Quotenregelung ausgesprochen, um mehr Ostdeutsche in
Führungsämter zu bekommen.
Eine Quotenregelung für Ostdeutsche könne nicht funktionieren,
sagte Hirte im Inforadio vom rbb. Im Ergebnis könnten dann auch
einzelne Bundesländer eigene Quoten fordern: "Jetzt hatten wir eine
Kanzlerin, die einen Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern hatte. Wir
hatten einen Bundespräsidenten, der kam - teilweise zumindest - auch
aus Mecklenburg-Vorpommern. Und wenn man sagt, wir brauchen eine
Ostquote, dann frag ich, wo bleiben denn die Thüringer? Dann muss man
ja hinterher überlegen, brauchen wir eine Länderquote. Und dann sagen
die Schleswig-Holsteiner: Ja, aber wir brauchen auch noch einen. Das
führt ins Elend."
Hirte betonte, er sehe keinen "Nachteil, aus den neuen
Bundesländern zu sein": "Im Gegenteil. Man hat die gleichen Chancen
wie alle anderen". Dass trotzdem weniger Ostdeutsche in
Führungspositionen seien, habe ganz unterschiedliche Gründe. In der
Justiz zum Beispiel habe es nach 1990 in den neuen Bundesländern
niemanden gegeben, "der die Laufbahn-Voraussetzungen hatte, um
Richter zu werden". Der entscheidende Punkt, wo es immer noch
Unterschiede gebe, sei "bei Unternehmen, wo es auch für Ostdeutsche
nach wie vor schwieriger ist, weil wir schlicht die großen
Unternehmen mit den Unternehmenssitzen nicht bei uns in den neuen
Bundesländern haben."
Für die Einführung einer Ost-Quote hat sich dagegen Ex-Linken-Chef
Gysi ausgesprochen. Ostdeutsche würden noch immer benachteiligt und
deshalb brauche man "eine strukturelle Lösung": "Wenn es eine
Strukturfrage ist, dann muss man eingreifen und über eine Quote
Schritt für Schritt für Gleichberechtigung sorgen."
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Schlagwörter
Radio , Interview , Ostdeutschland , Medien , Christian Hirte , Quotenregelung , Partei , Politik , Medien / Kultur ,
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