20.01.2020 08:32 | Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) | Medien / Kultur
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Geflügelproduzent der Marke Wiesenhof stellt nach rbb-Recherchen Strafanzeige
Berlin (ots) - Der Geflügelproduzent der Marke "Wiesenhof" reagiert auf
Recherchen des rbb-Verbrauchermagazins "SUPER.MARKT" mit einer Strafanzeige (bei
der Staatsanwaltschaft Cottbus) gegen einen für sie tätigen Landwirt.
Das Unternehmen wirbt damit, nach den Richtlinien des Tierwohl-Labels zu
produzieren. In Ställen in Königs Wusterhausen waren jedoch Verstöße gegen den
Tierschutz festgestellt und mit Hilfe einer versteckten Kamera dokumentiert
worden. Hier lässt der Geflügelproduzent der Marke "Wiesenhof", die PHW-Gruppe
aus Niedersachsen, seine Masthähnchen durch selbständige Landwirte aufziehen.
Dort hat ein Mitarbeiter Hühnern das Genick gebrochen, ohne diese
vorschriftsmäßig vorher betäubt zu haben.
Die Aufnahmen der Tierschützer dokumentieren auch nicht artgerechte
Haltungsbedingungen wie zum Beispiel herumliegende Kadaver, an denen die Tiere
picken. Ein Informant der "Soko Tierschutz" versicherte dem
rbb-Verbrauchermagazin, dass es Tage gab, an denen die toten Hühner nicht
eingesammelt wurden. Bis zu zwei Tage hätten diese am Boden gelegen.
Tierschutzrichtlinien schreiben vor, dass Ställe in Mastbetrieben zwei Mal
täglich kontrolliert und tote Tiere fachgerecht entsorgt werden müssen. Den
Aufnahmen und den Recherchen nach geschah das nicht.
Das Verbrauchermagazin SUPER.MARKT hatte die Geschäftsleitung von PHW mit den
Bildern konfrontiert. Das Traditionsunternehmen erklärt gegenüber dem rbb
Fernsehen: "Nach Sichtung des Videomaterials können wir Ihnen mitteilen, dass
die auf dem gezeigten Betrieb durchgeführte Art und Weise der Nottötungen an
selektierten, nicht lebensfähigen Tieren einen klaren Verstoß gegen das geltende
Tierschutzrecht sowie gegen unsere internen Vorgaben und Schulungsinhalte
darstellt." PHW bestätigt auch, dass der Landwirt verpflichtet ist, "mehrmals am
Tag ... die toten und nicht lebensfähigen Tiere auszusortieren." Man habe "...
die zuständige Veterinärbehörde Landkreis Dahme-Spreewald informiert, den
Vertrag mit dem selbständigen Landwirt gekündigt und Strafanzeige bei der
Staatsanwaltschaft Cottbus gestellt."
Unter der Marke "Wiesenhof" erwirtschaftet die PHW Gruppe eigenen Angaben zu
Folge einen Gesamtumsatz von 2,58 Milliarden Euro im Jahr, unter anderem mit der
Produktion "hochwertiger Geflügelspezialitäten". Unlängst wurde ein Antrag zur
Kapazitätserweiterung der Schlachtanlage in Niederlehme gestellt, dagegen
richten sich auch Anwohnerproteste. Wird dem Antrag stattgegeben, könnten
künftig 230.000 Tiere am Tag geschlachtet werden (bislang: 160.000).
Brandenburgs neuer Landwirtschaftsminister Axel Vogel (B90/Grüne) schätzt die
Aufnahmen als furchtbar und unerträglich ein. Hier würden Haltungsbedingungen
jenseits aller ethischen Grenzen deutlich. Vor dem Hintergrund der Grünen Woche
betonte er, die Gesetze für Massentierhaltung müssten auf Bundesebene
überarbeitet werden.
Er fordert, dass "in Zukunft die Tiere nicht mehr an die Haltungsanlagen
angepasst werden, sondern die Haltungsanlagen an die Tiere angemessen entworfen
werden..." Dafür brauche man "umstellungswillige Bauern, die in dem Vorhaben
auch finanziell unterstützt werden."
Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am
20.01.2020, 20:15 Uhr rbb-Fernsehen.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
SUPER.MARKT
Ansprechpartner:
Tel.: 030 - 97993 - 22777
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/51580/4496281
OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
Recherchen des rbb-Verbrauchermagazins "SUPER.MARKT" mit einer Strafanzeige (bei
der Staatsanwaltschaft Cottbus) gegen einen für sie tätigen Landwirt.
Das Unternehmen wirbt damit, nach den Richtlinien des Tierwohl-Labels zu
produzieren. In Ställen in Königs Wusterhausen waren jedoch Verstöße gegen den
Tierschutz festgestellt und mit Hilfe einer versteckten Kamera dokumentiert
worden. Hier lässt der Geflügelproduzent der Marke "Wiesenhof", die PHW-Gruppe
aus Niedersachsen, seine Masthähnchen durch selbständige Landwirte aufziehen.
Dort hat ein Mitarbeiter Hühnern das Genick gebrochen, ohne diese
vorschriftsmäßig vorher betäubt zu haben.
Die Aufnahmen der Tierschützer dokumentieren auch nicht artgerechte
Haltungsbedingungen wie zum Beispiel herumliegende Kadaver, an denen die Tiere
picken. Ein Informant der "Soko Tierschutz" versicherte dem
rbb-Verbrauchermagazin, dass es Tage gab, an denen die toten Hühner nicht
eingesammelt wurden. Bis zu zwei Tage hätten diese am Boden gelegen.
Tierschutzrichtlinien schreiben vor, dass Ställe in Mastbetrieben zwei Mal
täglich kontrolliert und tote Tiere fachgerecht entsorgt werden müssen. Den
Aufnahmen und den Recherchen nach geschah das nicht.
Das Verbrauchermagazin SUPER.MARKT hatte die Geschäftsleitung von PHW mit den
Bildern konfrontiert. Das Traditionsunternehmen erklärt gegenüber dem rbb
Fernsehen: "Nach Sichtung des Videomaterials können wir Ihnen mitteilen, dass
die auf dem gezeigten Betrieb durchgeführte Art und Weise der Nottötungen an
selektierten, nicht lebensfähigen Tieren einen klaren Verstoß gegen das geltende
Tierschutzrecht sowie gegen unsere internen Vorgaben und Schulungsinhalte
darstellt." PHW bestätigt auch, dass der Landwirt verpflichtet ist, "mehrmals am
Tag ... die toten und nicht lebensfähigen Tiere auszusortieren." Man habe "...
die zuständige Veterinärbehörde Landkreis Dahme-Spreewald informiert, den
Vertrag mit dem selbständigen Landwirt gekündigt und Strafanzeige bei der
Staatsanwaltschaft Cottbus gestellt."
Unter der Marke "Wiesenhof" erwirtschaftet die PHW Gruppe eigenen Angaben zu
Folge einen Gesamtumsatz von 2,58 Milliarden Euro im Jahr, unter anderem mit der
Produktion "hochwertiger Geflügelspezialitäten". Unlängst wurde ein Antrag zur
Kapazitätserweiterung der Schlachtanlage in Niederlehme gestellt, dagegen
richten sich auch Anwohnerproteste. Wird dem Antrag stattgegeben, könnten
künftig 230.000 Tiere am Tag geschlachtet werden (bislang: 160.000).
Brandenburgs neuer Landwirtschaftsminister Axel Vogel (B90/Grüne) schätzt die
Aufnahmen als furchtbar und unerträglich ein. Hier würden Haltungsbedingungen
jenseits aller ethischen Grenzen deutlich. Vor dem Hintergrund der Grünen Woche
betonte er, die Gesetze für Massentierhaltung müssten auf Bundesebene
überarbeitet werden.
Er fordert, dass "in Zukunft die Tiere nicht mehr an die Haltungsanlagen
angepasst werden, sondern die Haltungsanlagen an die Tiere angemessen entworfen
werden..." Dafür brauche man "umstellungswillige Bauern, die in dem Vorhaben
auch finanziell unterstützt werden."
Weitere Informationen dazu im rbb-Verbrauchermagazin "SUPER.MARKT" am
20.01.2020, 20:15 Uhr rbb-Fernsehen.
Pressekontakt:
Rundfunk Berlin-Brandenburg
SUPER.MARKT
Ansprechpartner:
Tel.: 030 - 97993 - 22777
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/51580/4496281
OTS: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Original-Content von: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Köln - Union, Mainz - Dortmund, Kiel - Düsseldorf und St. Pauli - Osnabrück: der Kampf gegen den Abstieg und um den Aufstieg am Wochenende live bei Sky Sport
Unterföhring (ots) - - Didi Hamann und Michael Leopold melden sich am Samstag ab 14:00 Uhr mit dem "tipico Countdown" und den Nachmittagsspielen der Bundesliga - Das "tipico Topspiel der Woche" in ...Artikel lesen"Haben wir das Lieben verlernt?" fragt Jenke von Wilmsdorff in "JENKE. Experiment Liebe" am Dienstag, 21. Mai auf ProSieben
Unterföhring (ots) - 9. Mai 2024. Rund 22,69 Millionen Menschen in Deutschland sind Single (Quelle: Statista 2021) - also etwa jeder dritte Erwachsene. Journalist Jenke von Wilmsdorff ist einer von ...Artikel lesenPfingsten: Reportage im ZDF über Menschen im Kirchenasyl
Mainz (ots) - Kirchenasyl ist politisch und rechtlich umstritten. Für einige ist es ein Gesetzesbruch, für andere ein Akt der Menschlichkeit. Am Pfingstmontag, 20. Mai 2024, 17.30 Uhr, zeigt das ZDF...Artikel lesenJ.S. Held verstärkt Forensic Engineering-Expertise mit einem in London ansässigen Experten für Marine Engineering & Investigation Services
Jericho, N.Y. (ots/PRNewswire) - Globales Beratungsunternehmen J.S. Held, der stolz sein 50-jähriges Bestehen feiert, begrüßt den in London ansässigen Experten für Schiffstechnik und -untersuchungen...Artikel lesenDurchbruch in der Notfallbehandlung von Schlaganfällen!
Montpellier, Frankreich (ots/PRNewswire) - Das vermeintlich tote Hirngewebe war es nicht! Die internationale, vom Universitätsklinikum Montpellier in Frankreich koordinierte Studie IN EXTREMIS-LAST...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass" zieht erste Bilanz / Demokratie und Meinungsfreiheit schützen / Hass und Hetze konsequent verfolgen (FOTO)