18.03.2024 12:18 | AOK-Bundesverband | Gesundheit / Medizin
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Reimann: Mammutaufgabe der Krankenhaus-Modernisierung muss fair finanziert werden
Berlin (ots) -
Am Wochenende ist der Referentenentwurf zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) bekannt geworden. Den von mehreren Medien veröffentlichten Entwurf zur Umsetzung der geplanten Krankenhausreform kommentiert die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, kritisch:
"Es ist gut, dass die Krankenhausreform mit dem nun vorliegenden Referentenentwurf konkretere Züge annimmt. Aber so wie das Großprojekt jetzt angegangen wird, droht es als teurer Papiertiger zu enden. Zwar knüpft der Entwurf an die Vorschläge der Regierungskommission sowie die zwischen Bund und Ländern konsentierten Eckpunkte an. Der Einstieg in eine stärkere Leistungskonzentration und Spezialisierung über die leistungsgruppenbezogene Qualitätsorientierung, die Unterbindung von Gelegenheitschirurgie und die vorgesehene Vorhaltefinanzierung sind grundsätzlich positiv zu bewerten.
Aber zentrale Punkte bleiben weiterhin offen. So wird zum Beispiel die verbindliche Definition der Leistungsgruppen nachgelagert, aber die schnelle Gießkannen-Finanzierung mit der Refinanzierung der Tariferhöhungen einfach fortgesetzt. Damit droht eine Entkoppelung der Finanzierungsreform von der Strukturreform. Die Konkretisierung der Strukturreform wird per Rechtsverordnung auf die lange Bank geschoben. Gleichzeitig halte ich die schon für das Jahr 2025 skizzierten schnellen Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe für komplett illusorisch.
Klar scheint: Die Finanzierung des Krankenhausumbaus soll wie befürchtet allein zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung und damit auf Kosten der Beitragszahlenden gestemmt werden - ohne Einbeziehung des Bundes oder der Privaten Krankenversicherung. Das ist nicht nur unfair gegenüber den Beitragszahlenden, sondern auch kontraproduktiv. Mittelfristig kann eine Mammutaufgabe wie die umfassende Krankenhaus-Modernisierung nur gemeinsam getragen werden. Alle Akteure müssen ihren Beitrag dazu leisten, dass die Konzentration und die Ambulantisierung von Krankenhaus-Leistungen schnell vorankommen."
Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: presse@bv.aok.de
Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell
Am Wochenende ist der Referentenentwurf zum Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz (KHVVG) bekannt geworden. Den von mehreren Medien veröffentlichten Entwurf zur Umsetzung der geplanten Krankenhausreform kommentiert die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann, kritisch:
"Es ist gut, dass die Krankenhausreform mit dem nun vorliegenden Referentenentwurf konkretere Züge annimmt. Aber so wie das Großprojekt jetzt angegangen wird, droht es als teurer Papiertiger zu enden. Zwar knüpft der Entwurf an die Vorschläge der Regierungskommission sowie die zwischen Bund und Ländern konsentierten Eckpunkte an. Der Einstieg in eine stärkere Leistungskonzentration und Spezialisierung über die leistungsgruppenbezogene Qualitätsorientierung, die Unterbindung von Gelegenheitschirurgie und die vorgesehene Vorhaltefinanzierung sind grundsätzlich positiv zu bewerten.
Aber zentrale Punkte bleiben weiterhin offen. So wird zum Beispiel die verbindliche Definition der Leistungsgruppen nachgelagert, aber die schnelle Gießkannen-Finanzierung mit der Refinanzierung der Tariferhöhungen einfach fortgesetzt. Damit droht eine Entkoppelung der Finanzierungsreform von der Strukturreform. Die Konkretisierung der Strukturreform wird per Rechtsverordnung auf die lange Bank geschoben. Gleichzeitig halte ich die schon für das Jahr 2025 skizzierten schnellen Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe für komplett illusorisch.
Klar scheint: Die Finanzierung des Krankenhausumbaus soll wie befürchtet allein zulasten der Gesetzlichen Krankenversicherung und damit auf Kosten der Beitragszahlenden gestemmt werden - ohne Einbeziehung des Bundes oder der Privaten Krankenversicherung. Das ist nicht nur unfair gegenüber den Beitragszahlenden, sondern auch kontraproduktiv. Mittelfristig kann eine Mammutaufgabe wie die umfassende Krankenhaus-Modernisierung nur gemeinsam getragen werden. Alle Akteure müssen ihren Beitrag dazu leisten, dass die Konzentration und die Ambulantisierung von Krankenhaus-Leistungen schnell vorankommen."
Ihr Ansprechpartner in der Pressestelle:
Dr. Kai Behrens
Telefon: 030 / 34646-2309
Mobil: 01520 / 1563042
E-Mail: presse@bv.aok.de
Original-Content von: AOK-Bundesverband, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Puerto San Antonio und das chilenische Ministerium für Verkehr und Telekommunikation veranstalteten in Madrid ein erfolgreiches Treffen mit Unternehmen, die am Bau von Puerto Exterior interessiert sind.
San Antonio, Chile (ots/PRNewswire) - Die von Empresa Portuaria San Antonio in Madrid organisierte Informationsveranstaltung zur Vorstellung der technischen Aspekte und der wichtigsten Bauarbeiten v...Artikel lesenAusstellung in Chengdu ebnet den Weg für internationale Geschäfte
Chengdu, China (ots/PRNewswire) - Die International Horticultural Exhibition 2024 in Chengdu wurde am Freitag eröffnet und zog Hunderte von Ausstellern aus mehr als 30 Ländern an. Im Vorfeld der Ve...Artikel lesen"Berliner Morgenpost": Die Probleme schrecken ab / Kommentar von Beate Kranz über Pannen beim Deutschlandticket
Berlin (ots) - Die Vorzüge des Deutschlandtickets sind einfach super. Egal ob man in der eigenen Stadt unterwegs ist, sich in anderen Orten tummelt oder einen Ausflug ins Umland macht: Ohne sich Ged...Artikel lesen"Berliner Morgenpost": Familien müssen warten / Leitartikel von Carlotta Richter über die Politk der Ampel
Berlin (ots) - Als die Ampelkoalition 2021 antrat, hatten viele Familien Hoffnung. SPD, Grüne und FDP schrieben sich zahlreiche Vorhaben auf den Zettel, um die Situation von Familien zu verbessern. ...Artikel lesen"nd.DerTag": Hardliner setzen auf Krieg - Kommentar zum erneuten Anlauf für eine Waffenruhe in Gaza
Berlin (ots) - Die Chancen auf eine Waffenruhe im Gazastreifen stehen so gut wie lange nicht. Ein israelischer Vorschlag stößt anscheinend auf wenig Widerspruch bei der Hamas. Entscheidend dürfte se...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass" zieht erste Bilanz / Demokratie und Meinungsfreiheit schützen / Hass und Hetze konsequent verfolgen (FOTO)