25.11.2019 09:00 | Deutsche AIDS-Hilfe | Gesundheit / Medizin
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Kampagnenstart zum Welt-Aids-Tag: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar (VIDEO)
Berlin (ots) - Deutsche Aidshilfe startet zweite Staffel der Kampagne
#wissenverdoppeln. Neue Geschichten illustrieren die erleichternde Botschaft.
Ziel: weniger Diskriminierung.
Manchmal dauert es, bis die Öffentlichkeit von Sensationen Notiz nimmt. So zum
Beispiel bei den medizinischen Möglichkeiten, die heute bei HIV bestehen.
Menschen mit HIV können längst leben wie alle anderen. Die Medikamente erhalten
die Gesundheit. Und mehr noch: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar. Diese
wissenschaftliche Tatsache kennen aber nur 10 Prozent der Bevölkerung, ergab
eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2017.
Die Kampagne #wissenverdoppeln soll dafür sorgen, dass alle Menschen Bescheid
wissen. Rechtzeitig zum Welt-Aids-Tag am 1.12. startet heute die zweite Staffel
der Kampagne.
"Dieses Wissen erleichtert Menschen mit und ohne HIV", sagt Winfried Holz vom
Vorstand der Deutschen Aidshilfe. "Es nimmt unnötige Ängste vor einer
HIV-Übertragung und wirkt damit auch Zurückweisung und Tabubildung entgegen.
Unsere Botschaft zum Welt-Aids-Tag lautet: Entspannt euch! Einem
selbstverständlichen Zuammenleben steht nichts im Wege."
Die HIV-Therapie verhindert die Vermehrung des Virus im Körper und verhindert
eine Übertragung zuverlässig, wenn im Blut dauerhaft keine HI-Viren mehr
nachweisbar sind. HIV ist dann auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragbar. Im
Alltag ist eine Übertragung ohnehin nicht möglich.
Neue Geschichten
Die mit Bundesmitteln geförderte Kampagne #wissenverdoppeln ist letztes Jahr
sehr erfolgreich gestartet: Mehr als eine Million Menschen sahen zum Beispiel
die Videos im Social Web.
Vier neue Kampagnengesichter illustrieren in diesem Jahr die Botschaft. Ihre
Geschichten sind sehr persönlich und nehmen die Öffentlichkeit mit auf die ganz
persönliche Reise zu mehr Wissen und Entspannung.
Rebecca (35) berichtet als Partnerin eines HIV-positiven Mannes. Sie erzählt,
wie sie Schritt für Schritt alte Vorstellungen vom Leben mit HIV überwunden hat.
Sie sagt: "HIV verursacht immer noch so viel Angst und Einsamkeit. Das würde
verschwinden, wenn es mehr Wissen gäbe und alle wüssten, dass man damit umgehen
kann."
Marcel (29) erzählt über die Beziehung mit seiner Freundin: "Dank meiner
Medikamente müssen wir uns wegen einer HIV-Übertragung keine Sorgen machen. Das
ist eine riesige Erleichterung für uns."
Christoph (42), ein HIV-positiver schwuler Mann aus Berlin: "Dank meiner
Therapie kann ich Sex ohne Kondom haben - ohne schlechtes Gewissen und ohne
Angst."
Der Pfarrer Feret Pokos spricht in seiner freikirchlichen Gemeinde in
Braunschweig auch über Sexualität und HIV. Seine Erfahrung: "Diese erleichternde
Botschaft kann in afrikanischen Gemeinden eine große Wirkung entfalten, nicht
nur für die Menschen, die selbst mit HIV leben".
Wissenschaftliche Tatsache
Dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist, beweisen mittlerweile mehrere
große Studien. Beobachtet wurden Tausende gemischt HIV-positiv-negative Paare,
die über 100.000 Male auf Kondome verzichteten, ohne dass es zu einer
Übertragung kam. So trägt "Schutz durch Therapie" heute zu einer erfüllten
Sexualität ohne Ängste bei.
Im Alltag kann die Information irrationale Ängste beseitigen. Zwar hat noch nie
die Gefahr bestanden, sich bei der Zusammenarbeit, über eine gemeinsam benutzte
Toilette oder das berühmte geteilte Trinkglas zu infizieren. Ängste davor gibt
es aber trotzdem noch immer, wie auch die BZgA-Umfrage zeigt. Wenn nun selbst
beim Sex keine Übertragung mehr möglich ist, dann ist die Vorstellung eines
Risikos im Alltag wirklich nur noch abwegig.
Die Effekte dieses Wissens reichen weit über das persönliche Wohlbefinden
hinaus: Wenn Angst abnimmt, fällt auch das Reden über HIV leichter. Das Wissen,
dass eine frühzeitige Therapie ermöglicht zu leben wie alle anderen Menschen,
kann zum Test motivieren. Das ist wichtig, weil viele Menschen aus Angst vor
Krankheit und Diskriminierung vor dem HIV-Test zurückschrecken. Ein frühzeitiger
Test ebnet aber eben den Weg zur wirkungsvollen Therapie.
"Wissen ist gesund", hält DAH-Vorstand Winfried Holz fest. "Wir wollen das
Wissen verdoppeln, bis alle Bescheid wissen. Dass HIV unter Therapie nicht
übertragbar ist, sollte heute zur Allgemeinbildung gehören."
Mitmachkampagne
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen. In diesem Sinne lädt die Kampagne zum
Mitmachen und Weitersagen ein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die
entlastende Botschaft zu verbreiten: Auf der Webseite können Menschen ihre
eigenen Geschichten zum Thema einreichen oder mitteilen, wie sie die Botschaft
weitergesagt haben - und was dann passierte. Notizblöcke, Aufkleber und ein
teilbarer Flyer animieren ebenfalls zum Verbreiten der Botschaft.
Außerdem tragen Anzeigenmotive in Zeitungen und Zeitschriften sowie das
Fahrgastfernsehen im öffentlichen Nahverkehr von Berlin, Dresden, Leipzig und
München das Wissen in die Welt.
Kampagnen-Website https://wissen-verdoppeln.hiv/
Videos der Kampagne: http://bit.ly/Videos_wissenverdoppeln (Downloadmöglichkeit
auf Anfrage)
Pressefotos, Texte in verschiedenen Längen und Anzeigenmotive zum Download:
http://bit.ly/Pressefotos_wissenverdoppeln
BZgA-Umfrage zu mangelndem Wissen und Berührungsängsten: http://ots.de/PFPz6X
Pressekontakt:
Deutsche Aidshilfe
Holger Wicht, Pressesprecher
Tel. (030) 69 00 87 - 16
presse@dah.aidshilfe.de
www.aidshilfe.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/14407/4449074
OTS: Deutsche AIDS-Hilfe
Original-Content von: Deutsche AIDS-Hilfe, übermittelt durch news aktuell
#wissenverdoppeln. Neue Geschichten illustrieren die erleichternde Botschaft.
Ziel: weniger Diskriminierung.
Manchmal dauert es, bis die Öffentlichkeit von Sensationen Notiz nimmt. So zum
Beispiel bei den medizinischen Möglichkeiten, die heute bei HIV bestehen.
Menschen mit HIV können längst leben wie alle anderen. Die Medikamente erhalten
die Gesundheit. Und mehr noch: HIV ist unter Therapie nicht übertragbar. Diese
wissenschaftliche Tatsache kennen aber nur 10 Prozent der Bevölkerung, ergab
eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) 2017.
Die Kampagne #wissenverdoppeln soll dafür sorgen, dass alle Menschen Bescheid
wissen. Rechtzeitig zum Welt-Aids-Tag am 1.12. startet heute die zweite Staffel
der Kampagne.
"Dieses Wissen erleichtert Menschen mit und ohne HIV", sagt Winfried Holz vom
Vorstand der Deutschen Aidshilfe. "Es nimmt unnötige Ängste vor einer
HIV-Übertragung und wirkt damit auch Zurückweisung und Tabubildung entgegen.
Unsere Botschaft zum Welt-Aids-Tag lautet: Entspannt euch! Einem
selbstverständlichen Zuammenleben steht nichts im Wege."
Die HIV-Therapie verhindert die Vermehrung des Virus im Körper und verhindert
eine Übertragung zuverlässig, wenn im Blut dauerhaft keine HI-Viren mehr
nachweisbar sind. HIV ist dann auch beim Sex ohne Kondom nicht übertragbar. Im
Alltag ist eine Übertragung ohnehin nicht möglich.
Neue Geschichten
Die mit Bundesmitteln geförderte Kampagne #wissenverdoppeln ist letztes Jahr
sehr erfolgreich gestartet: Mehr als eine Million Menschen sahen zum Beispiel
die Videos im Social Web.
Vier neue Kampagnengesichter illustrieren in diesem Jahr die Botschaft. Ihre
Geschichten sind sehr persönlich und nehmen die Öffentlichkeit mit auf die ganz
persönliche Reise zu mehr Wissen und Entspannung.
Rebecca (35) berichtet als Partnerin eines HIV-positiven Mannes. Sie erzählt,
wie sie Schritt für Schritt alte Vorstellungen vom Leben mit HIV überwunden hat.
Sie sagt: "HIV verursacht immer noch so viel Angst und Einsamkeit. Das würde
verschwinden, wenn es mehr Wissen gäbe und alle wüssten, dass man damit umgehen
kann."
Marcel (29) erzählt über die Beziehung mit seiner Freundin: "Dank meiner
Medikamente müssen wir uns wegen einer HIV-Übertragung keine Sorgen machen. Das
ist eine riesige Erleichterung für uns."
Christoph (42), ein HIV-positiver schwuler Mann aus Berlin: "Dank meiner
Therapie kann ich Sex ohne Kondom haben - ohne schlechtes Gewissen und ohne
Angst."
Der Pfarrer Feret Pokos spricht in seiner freikirchlichen Gemeinde in
Braunschweig auch über Sexualität und HIV. Seine Erfahrung: "Diese erleichternde
Botschaft kann in afrikanischen Gemeinden eine große Wirkung entfalten, nicht
nur für die Menschen, die selbst mit HIV leben".
Wissenschaftliche Tatsache
Dass HIV unter Therapie nicht übertragbar ist, beweisen mittlerweile mehrere
große Studien. Beobachtet wurden Tausende gemischt HIV-positiv-negative Paare,
die über 100.000 Male auf Kondome verzichteten, ohne dass es zu einer
Übertragung kam. So trägt "Schutz durch Therapie" heute zu einer erfüllten
Sexualität ohne Ängste bei.
Im Alltag kann die Information irrationale Ängste beseitigen. Zwar hat noch nie
die Gefahr bestanden, sich bei der Zusammenarbeit, über eine gemeinsam benutzte
Toilette oder das berühmte geteilte Trinkglas zu infizieren. Ängste davor gibt
es aber trotzdem noch immer, wie auch die BZgA-Umfrage zeigt. Wenn nun selbst
beim Sex keine Übertragung mehr möglich ist, dann ist die Vorstellung eines
Risikos im Alltag wirklich nur noch abwegig.
Die Effekte dieses Wissens reichen weit über das persönliche Wohlbefinden
hinaus: Wenn Angst abnimmt, fällt auch das Reden über HIV leichter. Das Wissen,
dass eine frühzeitige Therapie ermöglicht zu leben wie alle anderen Menschen,
kann zum Test motivieren. Das ist wichtig, weil viele Menschen aus Angst vor
Krankheit und Diskriminierung vor dem HIV-Test zurückschrecken. Ein frühzeitiger
Test ebnet aber eben den Weg zur wirkungsvollen Therapie.
"Wissen ist gesund", hält DAH-Vorstand Winfried Holz fest. "Wir wollen das
Wissen verdoppeln, bis alle Bescheid wissen. Dass HIV unter Therapie nicht
übertragbar ist, sollte heute zur Allgemeinbildung gehören."
Mitmachkampagne
Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen. In diesem Sinne lädt die Kampagne zum
Mitmachen und Weitersagen ein. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die
entlastende Botschaft zu verbreiten: Auf der Webseite können Menschen ihre
eigenen Geschichten zum Thema einreichen oder mitteilen, wie sie die Botschaft
weitergesagt haben - und was dann passierte. Notizblöcke, Aufkleber und ein
teilbarer Flyer animieren ebenfalls zum Verbreiten der Botschaft.
Außerdem tragen Anzeigenmotive in Zeitungen und Zeitschriften sowie das
Fahrgastfernsehen im öffentlichen Nahverkehr von Berlin, Dresden, Leipzig und
München das Wissen in die Welt.
Kampagnen-Website https://wissen-verdoppeln.hiv/
Videos der Kampagne: http://bit.ly/Videos_wissenverdoppeln (Downloadmöglichkeit
auf Anfrage)
Pressefotos, Texte in verschiedenen Längen und Anzeigenmotive zum Download:
http://bit.ly/Pressefotos_wissenverdoppeln
BZgA-Umfrage zu mangelndem Wissen und Berührungsängsten: http://ots.de/PFPz6X
Pressekontakt:
Deutsche Aidshilfe
Holger Wicht, Pressesprecher
Tel. (030) 69 00 87 - 16
presse@dah.aidshilfe.de
www.aidshilfe.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/14407/4449074
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