22.12.2022 09:50 | Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. | Wirtschaft
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Jahresendspurt: Kein Rückenwind für den Bau / Umsatz und Auftragseingang im Oktober real im Minus. Bauindustrie kein Inflationsgewinner
Berlin (ots) -
Das Statistische Bundesamt meldete für Oktober einen preisbereinigten Einbruch des Umsatzes1 im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat von real 9,6 Prozent. "Die Bauindustrie startet damit leider nicht mit Rückenwind ins Schlussquartal. Im Gegenteil: Der Gegenwind wird immer stärker. Insbesondere der Wohnungsbau ist fast zum Erliegen gekommen. Hier wird ein reales Umsatzminus von 12,1 Prozent gemeldet." Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Für die ersten zehn Monate werde damit ein reales Minus von 5,3 Prozent ausgewiesen. "Unsere bisherige Umsatzprognose von minus 5 Prozent für das laufende Jahr könnte somit obsolet sein. Eine neue Einschätzung für 2022 und einen Ausblick für 2023 werden wir im Januar bekanntgeben."
Anders als das ifo Institut kürzlich einschätzte, könne man die Branche nicht als Inflationsgewinner darstellen - auch wenn der Umsatz 2022 nominal noch im Plus ist und das reale Minus auf überdurchschnittliche Preissteigerungen für Bauleistungen zurückzuführen ist. "Die Einschätzung ist ein Schlag ins Gesicht der Bauunternehmen, die aufgrund steigender Preise für Baumaterialien und Energie um ihre Existenz kämpfen. Schließlich konnten viele ihre gestiegenen Kosten - auch schon aufgrund langlaufender Verträge - nicht oder erst mit Zeitverzögerung an ihre Auftraggeber weitergeben." Dies belege eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages aus dem Frühsommer, dem Höhepunkt der Baumaterialpreissteigerung. Demnach hatten nur 34 Prozent der befragten Bauunternehmen angegeben, gestiegene Kosten weitergeben zu können, 16 Prozent hatten gemeldet, dass eine Weitergabe wegen langfristiger Verträge oder fehlender Kundenakzeptanz nicht möglich sei, deutlich mehr als in der Industrie (8 Prozent).
"Angesichts der ausgesprochen schwachen Auftragslage und des starken Wettbewerbs in unserer Branche wird dies 2023 auch nicht besser werden", fasst Müller die Situation zusammen. Demnach sei der Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 15,2 Prozent eingebrochen (kalenderbereinigt: - 12,9 Prozent). Der einzige Lichtblick sei das (saison-, kalender- und preisbereinigte) Orderplus zum Vormonat von 7,3 Prozent. Da im Rahmen der ifo-Konjunkturumfrage Mitte Dezember aber 23 Prozent der befragten Bauunternehmen über Auftragsmangel geklagt hätten, dürfte es sich hierbei nicht um einen Turnaround, sondern um einen rein statistischen Bereinigungseffekt handeln.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, des ifo Instituts sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. 1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
Pressekontakt:
Britta Frischemeyer
Pressesprecherin
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Tel. 030 21286-229 / E-Mail: britta.frischemeyer@bauindustrie.de
Original-Content von: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., übermittelt durch news aktuell
Das Statistische Bundesamt meldete für Oktober einen preisbereinigten Einbruch des Umsatzes1 im Bauhauptgewerbe im Vergleich zum Vorjahresmonat von real 9,6 Prozent. "Die Bauindustrie startet damit leider nicht mit Rückenwind ins Schlussquartal. Im Gegenteil: Der Gegenwind wird immer stärker. Insbesondere der Wohnungsbau ist fast zum Erliegen gekommen. Hier wird ein reales Umsatzminus von 12,1 Prozent gemeldet." Mit diesen Worten kommentiert der Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft. Für die ersten zehn Monate werde damit ein reales Minus von 5,3 Prozent ausgewiesen. "Unsere bisherige Umsatzprognose von minus 5 Prozent für das laufende Jahr könnte somit obsolet sein. Eine neue Einschätzung für 2022 und einen Ausblick für 2023 werden wir im Januar bekanntgeben."
Anders als das ifo Institut kürzlich einschätzte, könne man die Branche nicht als Inflationsgewinner darstellen - auch wenn der Umsatz 2022 nominal noch im Plus ist und das reale Minus auf überdurchschnittliche Preissteigerungen für Bauleistungen zurückzuführen ist. "Die Einschätzung ist ein Schlag ins Gesicht der Bauunternehmen, die aufgrund steigender Preise für Baumaterialien und Energie um ihre Existenz kämpfen. Schließlich konnten viele ihre gestiegenen Kosten - auch schon aufgrund langlaufender Verträge - nicht oder erst mit Zeitverzögerung an ihre Auftraggeber weitergeben." Dies belege eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages aus dem Frühsommer, dem Höhepunkt der Baumaterialpreissteigerung. Demnach hatten nur 34 Prozent der befragten Bauunternehmen angegeben, gestiegene Kosten weitergeben zu können, 16 Prozent hatten gemeldet, dass eine Weitergabe wegen langfristiger Verträge oder fehlender Kundenakzeptanz nicht möglich sei, deutlich mehr als in der Industrie (8 Prozent).
"Angesichts der ausgesprochen schwachen Auftragslage und des starken Wettbewerbs in unserer Branche wird dies 2023 auch nicht besser werden", fasst Müller die Situation zusammen. Demnach sei der Auftragseingang1 im Bauhauptgewerbe im Vorjahresvergleich preisbereinigt um 15,2 Prozent eingebrochen (kalenderbereinigt: - 12,9 Prozent). Der einzige Lichtblick sei das (saison-, kalender- und preisbereinigte) Orderplus zum Vormonat von 7,3 Prozent. Da im Rahmen der ifo-Konjunkturumfrage Mitte Dezember aber 23 Prozent der befragten Bauunternehmen über Auftragsmangel geklagt hätten, dürfte es sich hierbei nicht um einen Turnaround, sondern um einen rein statistischen Bereinigungseffekt handeln.
Alle Angaben und Berechnungen beruhen auf Daten des Statistischen Bundesamtes, des ifo Instituts sowie des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie. 1 Baubetriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
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Britta Frischemeyer
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