13.01.2023 13:23 | Deutsche Bischofskonferenz | Umwelt
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Weihbischof Lohmann zur Räumung des Weilers Lützerath
Bonn (ots) -
Angesichts der Räumung des Weilers Lützerath erklärt Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ist:
"Im Zuge des Braunkohletagebaus leiden viele Menschen schon seit Jahren unter Umsiedlungen und dem damit verbundenen Verlust ihrer Heimat. Der Abriss des Weilers Lützerath und die Abbaggerung dieses Gebietes sind deswegen und angesichts der weltweit drastischen Entwicklungen des Klimas und der Umwelt symbolisch hoch aufgeladen. Die Meinungs- und die Demonstrationsfreiheit sind hohe Güter, die es unbedingt zu achten und konsequent zu schützen gilt. Unerlässlich für ein demokratisches Gemeinwesen ist aber zugleich, dass ausnahmslos alle Beteiligten auf die Anwendung von Gewalt verzichten und die Rechtsstaatlichkeit achten.
Die Bewahrung der Schöpfung ist ein Kernbestandteil des christlichen Glaubens. Von daher sind Maßnahmen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die zum Klima- und Umweltschutz oder zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, dringend notwendig und zu unterstützen. Zugleich ist möglichst alles zu unterlassen, was dem Klima, der Umwelt oder der Biodiversität schadet. Zu einer guten Klimapolitik gehört daher ein zügiger Ausstieg aus den fossilen Energien. Deswegen sollte auch der weitere Abbau und Verbrauch fossiler Ressourcen sehr sorgfältig geprüft und diskutiert sowie gegebenenfalls in rechtsstaatlichen Verfahren von Behörden und Gerichten überprüft werden. Das ist schon geschehen und geschieht weiter.
Außerdem ist die ökologische Transformation sozial gerecht zu gestalten. Die Versorgungssicherheit insgesamt und die sozialen Auswirkungen steigender Strompreise sind im Blick zu behalten. Für die detaillierte Ausgestaltung der Klimapolitik liegt die Verantwortung bei der Politik. Bundestag und Bundesrat haben den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 beschlossen, die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat Eckpunkte für einen Kohleausstieg 2030 vereinbart."
Pressekontakt:
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de
Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell
Angesichts der Räumung des Weilers Lützerath erklärt Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umwelt- und Klimafragen zuständig und Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen ist:
"Im Zuge des Braunkohletagebaus leiden viele Menschen schon seit Jahren unter Umsiedlungen und dem damit verbundenen Verlust ihrer Heimat. Der Abriss des Weilers Lützerath und die Abbaggerung dieses Gebietes sind deswegen und angesichts der weltweit drastischen Entwicklungen des Klimas und der Umwelt symbolisch hoch aufgeladen. Die Meinungs- und die Demonstrationsfreiheit sind hohe Güter, die es unbedingt zu achten und konsequent zu schützen gilt. Unerlässlich für ein demokratisches Gemeinwesen ist aber zugleich, dass ausnahmslos alle Beteiligten auf die Anwendung von Gewalt verzichten und die Rechtsstaatlichkeit achten.
Die Bewahrung der Schöpfung ist ein Kernbestandteil des christlichen Glaubens. Von daher sind Maßnahmen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die zum Klima- und Umweltschutz oder zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, dringend notwendig und zu unterstützen. Zugleich ist möglichst alles zu unterlassen, was dem Klima, der Umwelt oder der Biodiversität schadet. Zu einer guten Klimapolitik gehört daher ein zügiger Ausstieg aus den fossilen Energien. Deswegen sollte auch der weitere Abbau und Verbrauch fossiler Ressourcen sehr sorgfältig geprüft und diskutiert sowie gegebenenfalls in rechtsstaatlichen Verfahren von Behörden und Gerichten überprüft werden. Das ist schon geschehen und geschieht weiter.
Außerdem ist die ökologische Transformation sozial gerecht zu gestalten. Die Versorgungssicherheit insgesamt und die sozialen Auswirkungen steigender Strompreise sind im Blick zu behalten. Für die detaillierte Ausgestaltung der Klimapolitik liegt die Verantwortung bei der Politik. Bundestag und Bundesrat haben den Ausstieg aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 beschlossen, die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen hat Eckpunkte für einen Kohleausstieg 2030 vereinbart."
Pressekontakt:
Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz
Pressestelle/Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstraße 161
53113 Bonn
Postanschrift
Postfach 29 62
53019 Bonn
Tel: 0228/103-214
Fax: 0228/103-254
E-Mail: pressestelle@dbk.de
Home: www.dbk.de
Original-Content von: Deutsche Bischofskonferenz, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Welthungerhilfe warnt vor Ablauf von Lindners Spar-Deadline vor weiteren Kürzungen der Entwicklungshilfe / Vorstandschef Mogge: Geld kann Leben retten - Aktuelle Kürzungen schon schmerzhaft genug
Osnabrück (ots) - Vor Ablauf der Spar-Deadline von Finanzminister Christian Lindner an die anderen Kabinettsmitglieder hat die Welthungerhilfe vor weiteren Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämp...Artikel lesenGemeinsamer Appell für Demokratie und Mitmenschlichkeit - Der ASB-Jahresempfang 2024 in NRW
Köln (ots) - Der diesjährige Jahresempfang des ASB NRW e. V. stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den derzeitigen rassistischen, rechts-extremistischen und menschenfeindlichen Entwicklun...Artikel lesenChristian Dürr (FDP): Wirtschaftswende bedeutet mehr Chancen für alle
Berlin/ Bonn (ots) - Christian Dürr (FDP) beklagt, dass in Deutschland "anderthalb Jahrzehnte" von der Vorgängerregierung keine Reformpolitik gemacht worden sei. Auf dem Parteitag der Liberalen sagt...Artikel lesenBijan Djir-Sarai (FDP): Wir wollen den Wohlstand in Deutschland vergrößern
Berlin (ots) - Bijan Djir-Sarai (FDP) fordert, in den kommenden "drei bis vier Jahren keine zusätzlichen Sozialausgaben einzuführen". Auf dem FDP-Bundesparteitag erklärt der Generalsekretär der Libe...Artikel lesenNeues Galeria-Filialportfolio / Wirtschaftliche Voraussetzungen für Warenhaus der Zukunft geschaffen: 76 Filialen können fortgeführt werden
Essen (ots) - Nachdem das Amtsgericht Essen am 1. April 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet hat, sind nun weitere wichtige Schritte für die Zukunft des Warenhausunternehmens Galeria Karstadt Kaufho...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)