27.12.2023 09:15 | Deutsche Wildtier Stiftung | Umwelt
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Das Jahr 2023 geht zu Ende - mit guten Nachrichten aus dem Artenschutz
Hamburg (ots) -
Überraschende Nachweise eines stark bedrohten Waldbewohners, seltene Wildbienen mitten in der Stadt und fliegende Edelsteine im Moor: Die Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung hatten 2023 trotz vieler schlechter Entwicklungen im Natur- und Artenschutz auch Anlass zu Freude und Optimismus. Bereits im Frühling starteten sie eine große Suchaktion zum Tier des Jahres in Sachsen-Anhalt. "Wir sind vielversprechenden ersten Hinweisen aus einer Region im Harz nachgegangen und haben uns dort mit Wildkameras und Spurentunneln auf die Suche nach dem Tier des Jahres begeben. Tatsächlich konnten wir dabei an neun unterschiedlichen Standorten Nachweise vom stark gefährdeten Gartenschläfer erbringen", sagt Julia-Marie Battermann, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Obwohl sich der Lebensraum im Harz durch das Fichtensterben und das Beräumen der Flächen stark verändert hat, ist der Gartenschläfer dort noch anzutreffen. "Jetzt gilt es seinen Lebensraum zu sichern, damit er im Harz eine Zukunft hat", so Battermann.
Die Hamburger haben keine Gartenschläfer - denn in Norddeutschland kommt diese Art nicht vor - dafür aber seltene Wildbienen- und Wespenarten mitten in der City. In zwei gemeinsamen Projekten mit der Wall GmbH und dem Hamburger Verkehrsverbund (hvv) hatte die Stiftung im Jahr 2021 Dächer von Bushaltestellen sowie seit 2020 intensiv gepflegte Grünflächen an U- und S-Bahnstationen insektenfreundlich bepflanzt. Die Ergebnisse des Monitorings wurden in diesem Jahr vorgelegt: Die Biologen entdeckten zahlreiche gefährdete Wildbienenarten und auch seltene Wespenarten. Darunter zwei Neunachweise: die Grabwespenart Stahlblauer Grillenjäger und eine Goldwespenart. "Natürlich führen wir auch in Hamburg die Wildbienen-Projekte im kommenden Jahr weiter", sagt Artenschützerin Battermann. Weiter östlich von Hamburg, auf dem Stiftungsgut in Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern, gelang es zudem, bei einem großen Wildbienen-Monitoring die bis dahin in diesem Bundesland als ausgestorben geltende Flockenblumen-Langhornbiene nachzuweisen.
Fliegende Edelsteine konnten die Artenschützer im Aschhorner Moor in Niedersachsen bestaunen. Dort entdeckten sie gleich drei Segellibellenarten, die auf der deutschen Roten Liste der wirbellosen Tiere als "gefährdet" geführt werden: die Kleine Moosjungfer, die Große Moosjungfer und die Nordische Moosjungfer. Auch Moorfrosch, Bekassine und Kreuzotter sind dort anzutreffen. "All diese Arten profitieren von der Wiedervernässung", erklärt Sophia Lansing, Expertin für Feuchtgebiete bei der Deutschen Wildtier Stiftung. 2022 erwarb die Deutsche Wildtier Stiftung die rund 500 Hektar große Fläche im Aschhorner Moor mit Mitteln des Wildnisfonds. Nach Rückbau der bestehenden Abbauanlagen soll der Torfabbau im gesamten Gebiet des Aschhorner Moors bis Ende 2024 beendet werden.
Eine gute Nachricht gibt es auch aus dem Schutzprojekt des Waldrappteams Conservation & Research. Nachdem einige Ibisvögel nicht nach Süden, sondern nach Norden geflogen waren und sich verirrt hatten, ist zumindest der menschengeführte Trupp mit 32 Waldrappen wohlbehalten in seinem neuen Winterquartier angekommen. Das neue Quartier liegt in Andalusien und ist neben der Toskana eine zweite Überwinterungsmöglichkeit für die seltenen Vögel. GPS-Sender, die die Deutsche Wildtier Stiftung finanziert, helfen, die Route der Waldrappe zu verfolgen.
Am Ende des Jahres erzielten Umwelt- und Artenschützer noch einen Erfolg für den Fischotter. Der pauschale Abschuss aller Otter in Bayern wurde per Gerichtsbeschluss vorläufig gestoppt. Auch die Deutsche Wildtier Stiftung spricht sich strikt gegen einen Abschuss aus, solange der Muttertierschutz nicht sichergestellt ist (hier geht es zum Positionspapier: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/fischotter).
Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 - 14
J.Calvi@DeutscheWildtierStiftung.de
www.DeutscheWildtierStiftung.de
Original-Content von: Deutsche Wildtier Stiftung, übermittelt durch news aktuell
Überraschende Nachweise eines stark bedrohten Waldbewohners, seltene Wildbienen mitten in der Stadt und fliegende Edelsteine im Moor: Die Artenschützer der Deutschen Wildtier Stiftung hatten 2023 trotz vieler schlechter Entwicklungen im Natur- und Artenschutz auch Anlass zu Freude und Optimismus. Bereits im Frühling starteten sie eine große Suchaktion zum Tier des Jahres in Sachsen-Anhalt. "Wir sind vielversprechenden ersten Hinweisen aus einer Region im Harz nachgegangen und haben uns dort mit Wildkameras und Spurentunneln auf die Suche nach dem Tier des Jahres begeben. Tatsächlich konnten wir dabei an neun unterschiedlichen Standorten Nachweise vom stark gefährdeten Gartenschläfer erbringen", sagt Julia-Marie Battermann, Artenschützerin bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Obwohl sich der Lebensraum im Harz durch das Fichtensterben und das Beräumen der Flächen stark verändert hat, ist der Gartenschläfer dort noch anzutreffen. "Jetzt gilt es seinen Lebensraum zu sichern, damit er im Harz eine Zukunft hat", so Battermann.
Die Hamburger haben keine Gartenschläfer - denn in Norddeutschland kommt diese Art nicht vor - dafür aber seltene Wildbienen- und Wespenarten mitten in der City. In zwei gemeinsamen Projekten mit der Wall GmbH und dem Hamburger Verkehrsverbund (hvv) hatte die Stiftung im Jahr 2021 Dächer von Bushaltestellen sowie seit 2020 intensiv gepflegte Grünflächen an U- und S-Bahnstationen insektenfreundlich bepflanzt. Die Ergebnisse des Monitorings wurden in diesem Jahr vorgelegt: Die Biologen entdeckten zahlreiche gefährdete Wildbienenarten und auch seltene Wespenarten. Darunter zwei Neunachweise: die Grabwespenart Stahlblauer Grillenjäger und eine Goldwespenart. "Natürlich führen wir auch in Hamburg die Wildbienen-Projekte im kommenden Jahr weiter", sagt Artenschützerin Battermann. Weiter östlich von Hamburg, auf dem Stiftungsgut in Klepelshagen in Mecklenburg-Vorpommern, gelang es zudem, bei einem großen Wildbienen-Monitoring die bis dahin in diesem Bundesland als ausgestorben geltende Flockenblumen-Langhornbiene nachzuweisen.
Fliegende Edelsteine konnten die Artenschützer im Aschhorner Moor in Niedersachsen bestaunen. Dort entdeckten sie gleich drei Segellibellenarten, die auf der deutschen Roten Liste der wirbellosen Tiere als "gefährdet" geführt werden: die Kleine Moosjungfer, die Große Moosjungfer und die Nordische Moosjungfer. Auch Moorfrosch, Bekassine und Kreuzotter sind dort anzutreffen. "All diese Arten profitieren von der Wiedervernässung", erklärt Sophia Lansing, Expertin für Feuchtgebiete bei der Deutschen Wildtier Stiftung. 2022 erwarb die Deutsche Wildtier Stiftung die rund 500 Hektar große Fläche im Aschhorner Moor mit Mitteln des Wildnisfonds. Nach Rückbau der bestehenden Abbauanlagen soll der Torfabbau im gesamten Gebiet des Aschhorner Moors bis Ende 2024 beendet werden.
Eine gute Nachricht gibt es auch aus dem Schutzprojekt des Waldrappteams Conservation & Research. Nachdem einige Ibisvögel nicht nach Süden, sondern nach Norden geflogen waren und sich verirrt hatten, ist zumindest der menschengeführte Trupp mit 32 Waldrappen wohlbehalten in seinem neuen Winterquartier angekommen. Das neue Quartier liegt in Andalusien und ist neben der Toskana eine zweite Überwinterungsmöglichkeit für die seltenen Vögel. GPS-Sender, die die Deutsche Wildtier Stiftung finanziert, helfen, die Route der Waldrappe zu verfolgen.
Am Ende des Jahres erzielten Umwelt- und Artenschützer noch einen Erfolg für den Fischotter. Der pauschale Abschuss aller Otter in Bayern wurde per Gerichtsbeschluss vorläufig gestoppt. Auch die Deutsche Wildtier Stiftung spricht sich strikt gegen einen Abschuss aus, solange der Muttertierschutz nicht sichergestellt ist (hier geht es zum Positionspapier: https://www.deutschewildtierstiftung.de/wildtiere/fischotter).
Pressekontakt:
Jenifer Calvi
Pressereferentin Deutsche Wildtier Stiftung
Telefon 040-970 78 69 - 14
J.Calvi@DeutscheWildtierStiftung.de
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