24.08.2023 09:00 | Save the Children Deutschland e.V. | Soziales
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Rohingya-Geflüchtete in Bangladesch: Kürzungen von Lebensmittelrationen gefährden eine halbe Million Kinder
Berlin/Cox's Bazar (ots) -
Sechs Jahre nachdem mehr als 750.000 Rohingya vor Gewalt in Myanmar über die Grenze nach Bangladesch fliehen mussten, gefährden drastische Kürzungen der Nahrungsmittelhilfe ihre Gesundheit. Besonders stark sind über eine halbe Million Kinder in der größten Geflüchteten-Siedlung der Welt in Cox's Bazar betroffen.
Seit März 2023 musste das Welternährungsprogramm wegen fehlender Finanzierung seine Nahrungsmittelhilfe für die rund eine Million Menschen in Cox's Bazar um ein Drittel kürzen - auf etwa sieben Euro pro Monat beziehungsweise 25 Cent pro Tag. Die Rohingya sind zum Überleben fast ausschließlich auf Lebensmittelrationen angewiesen, weil sie die Camps nicht verlassen und keiner offiziellen Arbeit nachgehen dürfen.
"Nach sechs Jahren ist ein Ende des Elends, das die geflüchteten Rohingya ertragen müssen, nicht in Sicht", sagt Shaheen Chughtai, Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch. "Sie haben alle Hoffnung verloren. Ihre Kinder laufen Gefahr, eine verlorene Generation zu werden - schutz- und staatenlos. Dabei würden die meisten Geflüchteten in ihre Heimat zurückkehren, wenn eine sichere Rückkehr unter Wahrung ihrer Rechte möglich wäre. Solange das nicht der Fall ist, muss die internationale Gemeinschaft zeigen, dass sie diese Menschen nicht vergisst."
Der UN-Hilfsplan (https://fts.unocha.org/appeals/1143/summary) zur Unterstützung der Rohingya im Jahr 2023 in Höhe von rund 800 Millionen Euro ist nur zu 30 Prozent finanziert. Save the Children befürchtet, dass die Menschen ohne die dringend benötigten zusätzlichen Mittel weiter in Hunger und Krankheit getrieben werden.
In einer kürzlich durchgeführten Umfrage sagten mehrere Familien gegenüber Save the Children, dass sie mit dem Geld, das ihnen täglich zur Verfügung steht, nur Reis und einen Liter Öl kaufen können. Eltern erzählten, dass ihre Kinder erkranken, weil ihnen nahrhaftes Essen fehlt. Schon vor den ersten Kürzungen der Lebensmittelrationen ernährten sich 45 Prozent der Rohingya-Familien nicht ausreichend; Mangelernährung war in den Camps weit verbreitet und 40 Prozent der Kinder litten an Wachstumsstörungen.
Neben den Nahrungsmittelkürzungen leiden die Bewohner*innen zunehmend auch unter den Auswirkungen der Klimakrise. Im Mai verwüstete Zyklon Mocha ihre Unterkünfte. Die jüngsten sintflutartigen Regenfälle und Erdrutsche zerstörten weitere Häuser und töteten mindestens vier Menschen, darunter ein Kind und seine Mutter.
Seit Beginn der Hilfsmaßnahmen im Jahr 2017 hat Save the Children rund 600.000 geflüchtete Rohingya in Cox's Bazar erreicht, darunter mehr als 320.000 Kinder. Save the Children betreibt mit Unterstützung der Regierung von Bangladesch mehr als hundert Zentren, in denen Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden und anhand des myanmarischen Lehrplans Birmanisch lernen.
Save the Children Deutschland betreibt derzeit mit Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Projekt in Cox's Bazar. Ziel ist es, Aufnahmegemeinden zu stärken, indem die Dienstleistungen für besonders gefährdete Familien in den Bereichen Gesundheit, Kinderschutz und Existenzsicherung verbessert werden. Dabei arbeitet Save the Children mit drei lokalen Partnerorganisationen zusammen, zum Beispiel mit der lokalen NGO "Bangladesh Institute of Theatre Arts" (BITA). Diese unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, ihre Stärken zu entdecken und sich kreativ zu entfalten. So entwickeln sie Ideen für ihre Zukunft und ein selbstbestimmtes Leben.
Fotos, Erlebnisberichte und B-Roll zum Download: https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SZYPPZZ (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.contenthubsavethechildren.org%2FPackage%2F2O4C2SZYPPZZ&data=05%7C01%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C8f8a894e82334a45191708db9fef7e2e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638279623202402182%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJWIjoiMC4wLjAwMDAiLCJQIjoiV2luMzIiLCJBTiI6Ik1haWwiLCJXVCI6Mn0%3D%7C3000%7C%7C%7C&sdata=bCVYy0%2Bnt2FuqCDoXZTQG50uD7p55u6I%2FQwe2B1CoKk%3D&reserved=0) (Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.)
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Sechs Jahre nachdem mehr als 750.000 Rohingya vor Gewalt in Myanmar über die Grenze nach Bangladesch fliehen mussten, gefährden drastische Kürzungen der Nahrungsmittelhilfe ihre Gesundheit. Besonders stark sind über eine halbe Million Kinder in der größten Geflüchteten-Siedlung der Welt in Cox's Bazar betroffen.
Seit März 2023 musste das Welternährungsprogramm wegen fehlender Finanzierung seine Nahrungsmittelhilfe für die rund eine Million Menschen in Cox's Bazar um ein Drittel kürzen - auf etwa sieben Euro pro Monat beziehungsweise 25 Cent pro Tag. Die Rohingya sind zum Überleben fast ausschließlich auf Lebensmittelrationen angewiesen, weil sie die Camps nicht verlassen und keiner offiziellen Arbeit nachgehen dürfen.
"Nach sechs Jahren ist ein Ende des Elends, das die geflüchteten Rohingya ertragen müssen, nicht in Sicht", sagt Shaheen Chughtai, Länderdirektor von Save the Children in Bangladesch. "Sie haben alle Hoffnung verloren. Ihre Kinder laufen Gefahr, eine verlorene Generation zu werden - schutz- und staatenlos. Dabei würden die meisten Geflüchteten in ihre Heimat zurückkehren, wenn eine sichere Rückkehr unter Wahrung ihrer Rechte möglich wäre. Solange das nicht der Fall ist, muss die internationale Gemeinschaft zeigen, dass sie diese Menschen nicht vergisst."
Der UN-Hilfsplan (https://fts.unocha.org/appeals/1143/summary) zur Unterstützung der Rohingya im Jahr 2023 in Höhe von rund 800 Millionen Euro ist nur zu 30 Prozent finanziert. Save the Children befürchtet, dass die Menschen ohne die dringend benötigten zusätzlichen Mittel weiter in Hunger und Krankheit getrieben werden.
In einer kürzlich durchgeführten Umfrage sagten mehrere Familien gegenüber Save the Children, dass sie mit dem Geld, das ihnen täglich zur Verfügung steht, nur Reis und einen Liter Öl kaufen können. Eltern erzählten, dass ihre Kinder erkranken, weil ihnen nahrhaftes Essen fehlt. Schon vor den ersten Kürzungen der Lebensmittelrationen ernährten sich 45 Prozent der Rohingya-Familien nicht ausreichend; Mangelernährung war in den Camps weit verbreitet und 40 Prozent der Kinder litten an Wachstumsstörungen.
Neben den Nahrungsmittelkürzungen leiden die Bewohner*innen zunehmend auch unter den Auswirkungen der Klimakrise. Im Mai verwüstete Zyklon Mocha ihre Unterkünfte. Die jüngsten sintflutartigen Regenfälle und Erdrutsche zerstörten weitere Häuser und töteten mindestens vier Menschen, darunter ein Kind und seine Mutter.
Seit Beginn der Hilfsmaßnahmen im Jahr 2017 hat Save the Children rund 600.000 geflüchtete Rohingya in Cox's Bazar erreicht, darunter mehr als 320.000 Kinder. Save the Children betreibt mit Unterstützung der Regierung von Bangladesch mehr als hundert Zentren, in denen Kinder in ihrer Muttersprache unterrichtet werden und anhand des myanmarischen Lehrplans Birmanisch lernen.
Save the Children Deutschland betreibt derzeit mit Förderung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ein Projekt in Cox's Bazar. Ziel ist es, Aufnahmegemeinden zu stärken, indem die Dienstleistungen für besonders gefährdete Familien in den Bereichen Gesundheit, Kinderschutz und Existenzsicherung verbessert werden. Dabei arbeitet Save the Children mit drei lokalen Partnerorganisationen zusammen, zum Beispiel mit der lokalen NGO "Bangladesh Institute of Theatre Arts" (BITA). Diese unterstützt Kinder und Jugendliche dabei, ihre Stärken zu entdecken und sich kreativ zu entfalten. So entwickeln sie Ideen für ihre Zukunft und ein selbstbestimmtes Leben.
Fotos, Erlebnisberichte und B-Roll zum Download: https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2SZYPPZZ (https://eur05.safelinks.protection.outlook.com/?url=https%3A%2F%2Fwww.contenthubsavethechildren.org%2FPackage%2F2O4C2SZYPPZZ&data=05%7C01%7Csilke.zorn%40savethechildren.de%7C8f8a894e82334a45191708db9fef7e2e%7C7e675e17e6ed49b38fb77005366df847%7C0%7C0%7C638279623202402182%7CUnknown%7CTWFpbGZsb3d8eyJWIjoiMC4wLjAwMDAiLCJQIjoiV2luMzIiLCJBTiI6Ik1haWwiLCJXVCI6Mn0%3D%7C3000%7C%7C%7C&sdata=bCVYy0%2Bnt2FuqCDoXZTQG50uD7p55u6I%2FQwe2B1CoKk%3D&reserved=0) (Unter © Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.)
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Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren.
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