13.09.2023 11:37 | Islamic Relief Deutschland e.V. | Soziales
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Marokko: Verteilung von Hilfsgütern an Überlebende des Erdbebens
Islamic Relief hilft den Überlebenden des Erdbebens vom 8. September in Marokko / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/50131 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Köln (ots) -
Nachdem Freitagnacht das Erdbeben der Stärke 6,8 (08.09.2023) Marokko erschütterte, startet das weltweite Bündnis der Hilfsorganisation Islamic Relief einen großen Nothilfeaufruf von mehr als 12 Millionen Euro und organisiert die Verteilung von Hilfsgütern an Überlebende.
Das Erdbeben war das schwerste, das Marokko seit mindestens 120 Jahren getroffen hat. Mittlerweile sind mehr als 2.800 Verstorbene (Stand 12.09.2023) und viele weitere Verletzte bestätigt worden, und die UNO schätzt, dass mindestens 300.000 Menschen Hilfe benötigen.
Bereits am Samstag erreichten die ersten Helferinnen und Helfer von Islamic Relief das Land. Die Soforthilfe wird in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und in Abstimmung mit den marokkanischen Behörden organisiert.
Viele der Betroffenen befinden sich in abgelegenen Dörfern im Atlasgebirge. Die Bewohner nutzen jede Ausrüstung, die sie finden können, ihre Nachbarn unter den Trümmern zu erreichen. Die Krankenwagen haben aufgrund verschütteter Straßen Schwierigkeiten die Verletzten zu erreichen. Die Einsatzkräfte bemühen sich, die Trümmer zu beseitigen, jedoch ist es schwierig die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen umzusetzen, da die Gebirgsgegend, die Erdrutschgefahr und die Distanz eine akute Hilfe erschweren.
Nachbeben haben dazu geführt, dass die Familien zu verängstigt und erschöpft sind, um Schutz zu suchen, und Überlebende sind gezwungen, auf der Straße zu schlafen. Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisation Islamic Relief identifizieren und koordinieren vor Ort die Bereitstellung lebenswichtiger Hilfe.
In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen führte das Islamic Relief-Team am Montag eine Verteilung mit Decken und Matratzen an die Überlebenden in dem Dorf Douar Tedcharte durch, die noch immer im Freien schlafen. Am Montagabend trafen auch Islamic Relief-Helfende aus Deutschland in Marrakesch an, die sich an den weiteren Hilfslieferungen beteiligen werden.
Das Islamic Relief-Team berichtet, dass einige Dörfer in der Region fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurden, wobei ganze Familien umkamen und Tausende von Gebäuden beschädigt oder zerstört wurden. In den Dörfern, in denen die Häuser noch stehen, schlafen die Menschen im Freien, da sie befürchten, dass es zum Einsturz ihrer Häuser kommen könnte. Die Nächte in den Bergen sind bitterkalt.
Hana Elabdallaoui, Mitglied des Teams von Islamic Relief vor Ort, berichtet:
"Wir verteilten Decken und Matratzen in einem Dorf hoch oben in den Bergen. Der Weg dorthin war schwierig und dauerte lange. Als wir das Dorf erreichten, saßen die Menschen draußen in der Dunkelheit. Obwohl ihre Häuser noch stehen, sagen die Menschen, dass sie dort nicht leben können, weil die Risse in den Wänden jeden Tag größer werden und sie Angst haben, dass sie einstürzen könnten. Eine Frau erzählte mir, dass ihre Kleidung wegen des Frosts nass ist, wenn sie aufwacht.
In Amizmiz liegen immer noch umgekommene Menschen unter den Trümmern, und der Geruch von Verwesung ist sehr stark. Die Rettungskräfte versuchen, verschüttete Menschen herauszuholen. In einem anderen Dorf, Tikekht, haben wir festgestellt, dass nur sechs der 80 Einwohner überlebt haben. Jedes einzelne Haus war völlig zerstört. Einer der Dorfbewohner erzählte mir, dass sie 18 Angehörige verloren haben, und eine andere Frau erzählte mir weinend, dass sie ihre gesamte Familie verloren hat. Im Dorf Tagadirt hörten wir von mindestens 18 Todesopfern. Eine von ihnen war eine schwangere Frau, die in zwei Tagen entbinden sollte. Es gab einen Mann, der seine Verwandten tot unter den Trümmern fand.
Die Solidarität der Menschen ist beeindruckend. Sie haben fast alles verloren und sind dennoch bereit, das Wenige, das sie noch haben, zu teilen. In den Dörfern erleben wir trotz der Umstände eine bewegende Gastfreundschaft. In einem dieser Dörfer boten die Menschen uns Tee an. Es ist ein Beispiel für uns alle, dass man, egal wie hart das Leben ist, immer einen Weg finden kann, freundlich zu anderen zu sein.
Die Menschen brauchen dringend Lebensmittel, Zelte und Hygienematerial. Sie benötigen auch dringend psychologische Unterstützung. Viele Menschen haben Angehörige vor ihren Augen sterben sehen oder ihre Liebsten unter den Trümmern schreien hören. Sie kamen zu uns und brachen in Tränen aus - sie mussten ihren Schmerz mitteilen und brauchten jemanden, der ihnen zuhört. Diese Situation war so schmerzhaft für sie."
In vielen Dörfern gibt es derzeit auch kein Wasser, weil die Leitungen beschädigt wurden. Die ärmsten Menschen sind am stärksten betroffen, da ihre Häuser in den Dörfern in der Regel aus Lehm gebaut sind. Viele Menschen, die ohnehin schon mittellos waren, leben nun auf der Straße.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Unterstützung finden Sie unter www.islamicrelief.de.
Pressekontakt:
Telefon: 0221 200 499-2225
E-Mail: presse@islamicrelief.de
Original-Content von: Islamic Relief Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Nachdem Freitagnacht das Erdbeben der Stärke 6,8 (08.09.2023) Marokko erschütterte, startet das weltweite Bündnis der Hilfsorganisation Islamic Relief einen großen Nothilfeaufruf von mehr als 12 Millionen Euro und organisiert die Verteilung von Hilfsgütern an Überlebende.
Das Erdbeben war das schwerste, das Marokko seit mindestens 120 Jahren getroffen hat. Mittlerweile sind mehr als 2.800 Verstorbene (Stand 12.09.2023) und viele weitere Verletzte bestätigt worden, und die UNO schätzt, dass mindestens 300.000 Menschen Hilfe benötigen.
Bereits am Samstag erreichten die ersten Helferinnen und Helfer von Islamic Relief das Land. Die Soforthilfe wird in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen und in Abstimmung mit den marokkanischen Behörden organisiert.
Viele der Betroffenen befinden sich in abgelegenen Dörfern im Atlasgebirge. Die Bewohner nutzen jede Ausrüstung, die sie finden können, ihre Nachbarn unter den Trümmern zu erreichen. Die Krankenwagen haben aufgrund verschütteter Straßen Schwierigkeiten die Verletzten zu erreichen. Die Einsatzkräfte bemühen sich, die Trümmer zu beseitigen, jedoch ist es schwierig die Rettungs- und Hilfsmaßnahmen umzusetzen, da die Gebirgsgegend, die Erdrutschgefahr und die Distanz eine akute Hilfe erschweren.
Nachbeben haben dazu geführt, dass die Familien zu verängstigt und erschöpft sind, um Schutz zu suchen, und Überlebende sind gezwungen, auf der Straße zu schlafen. Helferinnen und Helfer der Hilfsorganisation Islamic Relief identifizieren und koordinieren vor Ort die Bereitstellung lebenswichtiger Hilfe.
In enger Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen führte das Islamic Relief-Team am Montag eine Verteilung mit Decken und Matratzen an die Überlebenden in dem Dorf Douar Tedcharte durch, die noch immer im Freien schlafen. Am Montagabend trafen auch Islamic Relief-Helfende aus Deutschland in Marrakesch an, die sich an den weiteren Hilfslieferungen beteiligen werden.
Das Islamic Relief-Team berichtet, dass einige Dörfer in der Region fast vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurden, wobei ganze Familien umkamen und Tausende von Gebäuden beschädigt oder zerstört wurden. In den Dörfern, in denen die Häuser noch stehen, schlafen die Menschen im Freien, da sie befürchten, dass es zum Einsturz ihrer Häuser kommen könnte. Die Nächte in den Bergen sind bitterkalt.
Hana Elabdallaoui, Mitglied des Teams von Islamic Relief vor Ort, berichtet:
"Wir verteilten Decken und Matratzen in einem Dorf hoch oben in den Bergen. Der Weg dorthin war schwierig und dauerte lange. Als wir das Dorf erreichten, saßen die Menschen draußen in der Dunkelheit. Obwohl ihre Häuser noch stehen, sagen die Menschen, dass sie dort nicht leben können, weil die Risse in den Wänden jeden Tag größer werden und sie Angst haben, dass sie einstürzen könnten. Eine Frau erzählte mir, dass ihre Kleidung wegen des Frosts nass ist, wenn sie aufwacht.
In Amizmiz liegen immer noch umgekommene Menschen unter den Trümmern, und der Geruch von Verwesung ist sehr stark. Die Rettungskräfte versuchen, verschüttete Menschen herauszuholen. In einem anderen Dorf, Tikekht, haben wir festgestellt, dass nur sechs der 80 Einwohner überlebt haben. Jedes einzelne Haus war völlig zerstört. Einer der Dorfbewohner erzählte mir, dass sie 18 Angehörige verloren haben, und eine andere Frau erzählte mir weinend, dass sie ihre gesamte Familie verloren hat. Im Dorf Tagadirt hörten wir von mindestens 18 Todesopfern. Eine von ihnen war eine schwangere Frau, die in zwei Tagen entbinden sollte. Es gab einen Mann, der seine Verwandten tot unter den Trümmern fand.
Die Solidarität der Menschen ist beeindruckend. Sie haben fast alles verloren und sind dennoch bereit, das Wenige, das sie noch haben, zu teilen. In den Dörfern erleben wir trotz der Umstände eine bewegende Gastfreundschaft. In einem dieser Dörfer boten die Menschen uns Tee an. Es ist ein Beispiel für uns alle, dass man, egal wie hart das Leben ist, immer einen Weg finden kann, freundlich zu anderen zu sein.
Die Menschen brauchen dringend Lebensmittel, Zelte und Hygienematerial. Sie benötigen auch dringend psychologische Unterstützung. Viele Menschen haben Angehörige vor ihren Augen sterben sehen oder ihre Liebsten unter den Trümmern schreien hören. Sie kamen zu uns und brachen in Tränen aus - sie mussten ihren Schmerz mitteilen und brauchten jemanden, der ihnen zuhört. Diese Situation war so schmerzhaft für sie."
In vielen Dörfern gibt es derzeit auch kein Wasser, weil die Leitungen beschädigt wurden. Die ärmsten Menschen sind am stärksten betroffen, da ihre Häuser in den Dörfern in der Regel aus Lehm gebaut sind. Viele Menschen, die ohnehin schon mittellos waren, leben nun auf der Straße.
Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Unterstützung finden Sie unter www.islamicrelief.de.
Pressekontakt:
Telefon: 0221 200 499-2225
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