29.04.2019 21:00 | Westfalen-Blatt | Presseschau
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Westfalen-Blatt: Kommentar zum City-Einzelhandel
Bielefeld (ots) - Erst wenn der letzte City-Einzelhändler eines
Tages sein Geschäft aufgibt, werdet ihr vermutlich erkennen, dass
hohe Kirchtürme, schöne Straßenpflaster und nette Eiscafés allein
noch kein Innenstadt-Flair erzeugen. Ihr meint, das sei ein
Horrorbild und von der Wirklichkeit weit entfernt? Einerseits: Ja.
Andererseits genügt ein Blick in die USA, um zu zeigen, was der
Gesellschaft künftig verloren geht, wenn die Verlagerung des
Einzelhandels ins Internet ungebremst fortschreitet. Nach dem
Fachgeschäft in der Innenstadt schließen dort inzwischen auch immer
mehr Shopping-Malls auf vormals grünen Wiesen. Ja, es gibt
Gegenargumente. Ja, die Zeit ist knapp. Ja, die Zufahrtsstraßen in
die Städte sind oft verstopft und die Parkhäuser teuer. Ja, im
öffentlichen Nahverkehr könnte man mit großen Einkaufstüten
auffallen. Ja, unfreundliche Verkäufer sind keine gute Werbung. Ja,
manchmal ist das Personal schlechter informiert als der Käufer. Ja,
im stationären Handel ist die Auswahl nicht ganz so groß wie im
Internet. Ja, die Artikel sind hin und wieder auch teurer als online.
Und ja, wenn es regnet, könnte man in der Innenstadt - anders als zu
Hause auf dem Sofa - nass werden. Ja. Ja. Ja. Aber ist das Engagement
des Händlers vor Ort für die Stadt und die Bürgerschaft so wenig
wert, dass man schlechte Erfahrungen und Vorurteile nicht ab und zu
überprüfen sollte? Schließlich finden sich mit Sicherheit eben so
viele Gründe, mit dem Onlinehandel unzufrieden zu sein. Zum Beispiel
die Umweltfolgen durch den zusätzlichen Verkehr. Die vollgestopften
Straßen. Die zahlreichen Kleintransporter, die gern in der zweiten
Reihe oder auf Fahrradwegen parken und so alles blockieren. Das
Knurren der Nachbarn, weil sie immer diejenigen sind, die die Pakete
für das ganze Haus annehmen müssen. Der Aufwand für die Retouren,
weil natürlich die Ware oft nicht erfüllt, was das Bild im Internet
verspricht. Die zusätzlichen Fahrten zum Paketshop. Das ungute
Gefühl, durch das Surfen im Internet total gläsern zu werden. Nun
lässt sich der deutsche Verbraucher verständlicherweise nur ungern
erziehen. Umso wichtiger wäre, dass wenigstens die Kommunalpolitik
und die Gewerkschaften zum Erhalt des stationären Handels beitragen.
Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Besonders ärgerlich ist das im
Falle von Verdi. Die vielen Klagen der Gewerkschaft gegen
verkaufsoffene Sonntage - möglichst kurzfristig, damit der Schaden
umso größer ist - beweisen zwar, dass die gesetzlichen Vorgaben in
NRW noch nicht wirklich gerichtsfest sind. Zugleich aber
benachteiligen sie den stationären Händler in OWL. Sie kosten Umsatz
- Einnahmen, die unter anderem für die Bezahlung des Personals
fehlen.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Dominik Rose
Telefon: 0521 585-261
d.rose@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Tages sein Geschäft aufgibt, werdet ihr vermutlich erkennen, dass
hohe Kirchtürme, schöne Straßenpflaster und nette Eiscafés allein
noch kein Innenstadt-Flair erzeugen. Ihr meint, das sei ein
Horrorbild und von der Wirklichkeit weit entfernt? Einerseits: Ja.
Andererseits genügt ein Blick in die USA, um zu zeigen, was der
Gesellschaft künftig verloren geht, wenn die Verlagerung des
Einzelhandels ins Internet ungebremst fortschreitet. Nach dem
Fachgeschäft in der Innenstadt schließen dort inzwischen auch immer
mehr Shopping-Malls auf vormals grünen Wiesen. Ja, es gibt
Gegenargumente. Ja, die Zeit ist knapp. Ja, die Zufahrtsstraßen in
die Städte sind oft verstopft und die Parkhäuser teuer. Ja, im
öffentlichen Nahverkehr könnte man mit großen Einkaufstüten
auffallen. Ja, unfreundliche Verkäufer sind keine gute Werbung. Ja,
manchmal ist das Personal schlechter informiert als der Käufer. Ja,
im stationären Handel ist die Auswahl nicht ganz so groß wie im
Internet. Ja, die Artikel sind hin und wieder auch teurer als online.
Und ja, wenn es regnet, könnte man in der Innenstadt - anders als zu
Hause auf dem Sofa - nass werden. Ja. Ja. Ja. Aber ist das Engagement
des Händlers vor Ort für die Stadt und die Bürgerschaft so wenig
wert, dass man schlechte Erfahrungen und Vorurteile nicht ab und zu
überprüfen sollte? Schließlich finden sich mit Sicherheit eben so
viele Gründe, mit dem Onlinehandel unzufrieden zu sein. Zum Beispiel
die Umweltfolgen durch den zusätzlichen Verkehr. Die vollgestopften
Straßen. Die zahlreichen Kleintransporter, die gern in der zweiten
Reihe oder auf Fahrradwegen parken und so alles blockieren. Das
Knurren der Nachbarn, weil sie immer diejenigen sind, die die Pakete
für das ganze Haus annehmen müssen. Der Aufwand für die Retouren,
weil natürlich die Ware oft nicht erfüllt, was das Bild im Internet
verspricht. Die zusätzlichen Fahrten zum Paketshop. Das ungute
Gefühl, durch das Surfen im Internet total gläsern zu werden. Nun
lässt sich der deutsche Verbraucher verständlicherweise nur ungern
erziehen. Umso wichtiger wäre, dass wenigstens die Kommunalpolitik
und die Gewerkschaften zum Erhalt des stationären Handels beitragen.
Leider ist oft das Gegenteil der Fall. Besonders ärgerlich ist das im
Falle von Verdi. Die vielen Klagen der Gewerkschaft gegen
verkaufsoffene Sonntage - möglichst kurzfristig, damit der Schaden
umso größer ist - beweisen zwar, dass die gesetzlichen Vorgaben in
NRW noch nicht wirklich gerichtsfest sind. Zugleich aber
benachteiligen sie den stationären Händler in OWL. Sie kosten Umsatz
- Einnahmen, die unter anderem für die Bezahlung des Personals
fehlen.
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Westfalen-Blatt
Dominik Rose
Telefon: 0521 585-261
d.rose@westfalen-blatt.de
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