01.08.2019 01:00 | Neue Osnabrücker Zeitung | Presseschau
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
NOZ: Handelsverband HDE: Gewerbesteuer ist ungerechte Substanzsteuer
Osnabrück (ots) - Handelsverband HDE: Gewerbesteuer ist ungerechte
Substanzsteuer
Hauptgeschäftsführer Genth fordert Politik zu Reform auf
Osnabrück. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat Bund und
Kommunen aufgefordert, die Reform der Gewerbesteuer nicht auf die
lange Bank zu schieben. "Die Politik muss die Gewerbesteuer endlich
grundlegend reformieren und dabei auch die Hinzurechnung von Pacht
und Miete abschaffen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir haben die absurde
Situation, dass Händler auch in schlechten Zeiten, in denen sie
keinen Gewinn machen, Gewerbesteuer bezahlen müssen. Nämlich dann,
wenn ihre Ausgaben für Miete, Pacht oder das Leasen von
Geschäftseinrichtung 100.000 Euro übersteigen." Oberhalb dieses
Freibetrags falle auf diese Posten Gewerbesteuer an, obwohl es sich
für die Unternehmen um Ausgaben handelt. "So wird aus der
Gewerbesteuer, die eigentlich den Gewinn besteuern soll, eine
Substanzsteuer. Das halten wir für absolut ungerecht", sagte Genth.
Der HDE-Hauptgeschäftsführer betonte, dass der Freibetrag von
mittelständischen Handelsunternehmen relativ schnell ausgeschöpft
sei. In guten innerstädtischen Lagen seien die Mieten für
Geschäftsräume hoch, und der Immobilienkauf sei nicht immer eine
Option. "Die Mieten sind nach den Personalausgaben der größte
Kostenblock für unsere Unternehmen", sagte Genth.
Die sogenannte Hinzurechnung von Pacht-, Mietkosten und
Leasingraten war im Zuge der Unternehmensteuerreform 2008 unter
Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) beschlossen worden und schon
damals hoch umstritten. Steinbrück suchte einen Hebel, um
Steuervermeidungspraktiken von Großkonzernen zu begegnen. Sein
Kalkül: Wenn diese Unternehmen Gewinne ins Ausland verlagern, kann
ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland immer noch über die Pacht- und
Mietausgaben besteuert werden. Mit der Regelung habe Steinbrück aber
auch den mittelständischen Handel getroffen, klagt Genth.
Die Fachpolitiker im Bundestag und den Ministerien wissen Genth
zufolge um den Missstand. "Dennoch bewegt sich nichts, und das ist
fatal. Denn wir gehen davon aus, dass der Einzelhandel auf magere
Jahre zusteuert. Dann wird das Problem viele Betriebe treffen." Die
Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen in
Deutschland. Genth räumte ein, die Städte und Gemeinden bräuchten
eine sichere Finanzierung, davon profitierten nicht zuletzt die
Händler. "Aber der Handel wird durch das aktuelle System
benachteiligt. Bund und Kommunen müssen sich zusammensetzen und auf
eine Reform verständigen."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Substanzsteuer
Hauptgeschäftsführer Genth fordert Politik zu Reform auf
Osnabrück. Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat Bund und
Kommunen aufgefordert, die Reform der Gewerbesteuer nicht auf die
lange Bank zu schieben. "Die Politik muss die Gewerbesteuer endlich
grundlegend reformieren und dabei auch die Hinzurechnung von Pacht
und Miete abschaffen", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im
Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung". "Wir haben die absurde
Situation, dass Händler auch in schlechten Zeiten, in denen sie
keinen Gewinn machen, Gewerbesteuer bezahlen müssen. Nämlich dann,
wenn ihre Ausgaben für Miete, Pacht oder das Leasen von
Geschäftseinrichtung 100.000 Euro übersteigen." Oberhalb dieses
Freibetrags falle auf diese Posten Gewerbesteuer an, obwohl es sich
für die Unternehmen um Ausgaben handelt. "So wird aus der
Gewerbesteuer, die eigentlich den Gewinn besteuern soll, eine
Substanzsteuer. Das halten wir für absolut ungerecht", sagte Genth.
Der HDE-Hauptgeschäftsführer betonte, dass der Freibetrag von
mittelständischen Handelsunternehmen relativ schnell ausgeschöpft
sei. In guten innerstädtischen Lagen seien die Mieten für
Geschäftsräume hoch, und der Immobilienkauf sei nicht immer eine
Option. "Die Mieten sind nach den Personalausgaben der größte
Kostenblock für unsere Unternehmen", sagte Genth.
Die sogenannte Hinzurechnung von Pacht-, Mietkosten und
Leasingraten war im Zuge der Unternehmensteuerreform 2008 unter
Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) beschlossen worden und schon
damals hoch umstritten. Steinbrück suchte einen Hebel, um
Steuervermeidungspraktiken von Großkonzernen zu begegnen. Sein
Kalkül: Wenn diese Unternehmen Gewinne ins Ausland verlagern, kann
ihre Geschäftstätigkeit in Deutschland immer noch über die Pacht- und
Mietausgaben besteuert werden. Mit der Regelung habe Steinbrück aber
auch den mittelständischen Handel getroffen, klagt Genth.
Die Fachpolitiker im Bundestag und den Ministerien wissen Genth
zufolge um den Missstand. "Dennoch bewegt sich nichts, und das ist
fatal. Denn wir gehen davon aus, dass der Einzelhandel auf magere
Jahre zusteuert. Dann wird das Problem viele Betriebe treffen." Die
Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle der Kommunen in
Deutschland. Genth räumte ein, die Städte und Gemeinden bräuchten
eine sichere Finanzierung, davon profitierten nicht zuletzt die
Händler. "Aber der Handel wird durch das aktuelle System
benachteiligt. Bund und Kommunen müssen sich zusammensetzen und auf
eine Reform verständigen."
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Welthungerhilfe warnt vor Ablauf von Lindners Spar-Deadline vor weiteren Kürzungen der Entwicklungshilfe / Vorstandschef Mogge: Geld kann Leben retten - Aktuelle Kürzungen schon schmerzhaft genug
Osnabrück (ots) - Vor Ablauf der Spar-Deadline von Finanzminister Christian Lindner an die anderen Kabinettsmitglieder hat die Welthungerhilfe vor weiteren Kürzungen bei der Hunger- und Armutsbekämp...Artikel lesenGemeinsamer Appell für Demokratie und Mitmenschlichkeit - Der ASB-Jahresempfang 2024 in NRW
Köln (ots) - Der diesjährige Jahresempfang des ASB NRW e. V. stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den derzeitigen rassistischen, rechts-extremistischen und menschenfeindlichen Entwicklun...Artikel lesenChristian Dürr (FDP): Wirtschaftswende bedeutet mehr Chancen für alle
Berlin/ Bonn (ots) - Christian Dürr (FDP) beklagt, dass in Deutschland "anderthalb Jahrzehnte" von der Vorgängerregierung keine Reformpolitik gemacht worden sei. Auf dem Parteitag der Liberalen sagt...Artikel lesenBijan Djir-Sarai (FDP): Wir wollen den Wohlstand in Deutschland vergrößern
Berlin (ots) - Bijan Djir-Sarai (FDP) fordert, in den kommenden "drei bis vier Jahren keine zusätzlichen Sozialausgaben einzuführen". Auf dem FDP-Bundesparteitag erklärt der Generalsekretär der Libe...Artikel lesenNeues Galeria-Filialportfolio / Wirtschaftliche Voraussetzungen für Warenhaus der Zukunft geschaffen: 76 Filialen können fortgeführt werden
Essen (ots) - Nachdem das Amtsgericht Essen am 1. April 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet hat, sind nun weitere wichtige Schritte für die Zukunft des Warenhausunternehmens Galeria Karstadt Kaufho...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Initiative "Justiz und Medien - konsequent gegen Hass" zieht erste Bilanz / Demokratie und Meinungsfreiheit schützen / Hass und Hetze konsequent verfolgen (FOTO)