28.05.2019 20:55 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): Urlaubsgeld nur noch für jeden zweiten Beschäftigten Arbeitnehmer sind mitverantwortlich Carolin Nieder-Entgelmeier
Bielefeld (ots) - Die Lohnungleichheit in Deutschland wächst und
die Kluft zwischen armen und reichen Arbeitnehmern hat vor allem
einen Grund - die sinkende Tarifbindung. Deutlich werden die
Unterschiede auch mit Blick auf die ungleiche Verteilung von
Urlaubsgeld, denn auch in diesem Bereich spiegeln sich die
Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt wider. Frauen, Mitarbeiter in
Kleinbetrieben und Ostdeutsche haben wie in vielen anderen Bereichen
auch beim Urlaubsgeld oft das Nachsehen. Während Männer, Beschäftigte
in Konzernen und Westdeutsche deutlich häufiger Urlaubsgeld erhalten.
Die insgesamt ungerechte Einkommensverteilung setzt sich beim
Urlaubsgeld fort, ebenso wie bei anderen Extras wie Weihnachtsgeld
oder beim Urlaubsanspruch. Die Wahrscheinlichkeit, ob ein
Beschäftigter Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld erhält oder nicht, ist
von vielen Faktoren abhängig, die größte Rolle aber spielt die
Tarifbindung. Die Chance auf Urlaubsgeld ist in tarifgebundenen
Unternehmen sogar fast doppelt so hoch wie in Betrieben ohne
Tarifbindung. Mit Blick auf die zunehmende Tarifflucht in
Deutschland, lohnt es sich offensichtlich für Unternehmen, wenn sie
Arbeitsbedingungen direkt mit den Arbeitnehmern aushandeln. Und das
trotz des Fachkräftemangels und der Entwicklung, dass Arbeitnehmer
immer größeren Wert auf faire Arbeitsbedingungen legen. Insbesondere
der Wunsch nach mehr Freizeit ist vor allem für junge Beschäftigte
wichtiger als Geld. Allerdings ist auch die Höhe des Urlaubsanspruchs
häufig davon abhängig, ob Unternehmen tarifgebunden sind oder nicht.
Insofern tragen Arbeitnehmer auch eine Mitverantwortung für ihre
Benachteiligung gegenüber tariflich bezahlten Kollegen. Organisierte
Arbeitnehmer haben bessere Karten bei der Verbesserung von
Arbeitsbedingungen. Doch die Mitgliederbasis der Gewerkschaften ist
in vielen Branchen klein. Den Gewerkschaften gelingt es nicht, sich
die tariffreien Teile des Arbeitsmarktes zurückzuerobern. Das liegt
auch daran, weil Flexibilität fehlt. Gewerkschaften müssen
berücksichtigen, dass nicht so gut aufgestellte Unternehmen
Lohnsteigerungen und andere Extras oft nicht aufbringen können.
Deshalb müssen Ausnahmen in Tarifverträgen leichter umgesetzt werden
können und wirtschaftliche Entwicklungen mehr beachtet werden.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
die Kluft zwischen armen und reichen Arbeitnehmern hat vor allem
einen Grund - die sinkende Tarifbindung. Deutlich werden die
Unterschiede auch mit Blick auf die ungleiche Verteilung von
Urlaubsgeld, denn auch in diesem Bereich spiegeln sich die
Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt wider. Frauen, Mitarbeiter in
Kleinbetrieben und Ostdeutsche haben wie in vielen anderen Bereichen
auch beim Urlaubsgeld oft das Nachsehen. Während Männer, Beschäftigte
in Konzernen und Westdeutsche deutlich häufiger Urlaubsgeld erhalten.
Die insgesamt ungerechte Einkommensverteilung setzt sich beim
Urlaubsgeld fort, ebenso wie bei anderen Extras wie Weihnachtsgeld
oder beim Urlaubsanspruch. Die Wahrscheinlichkeit, ob ein
Beschäftigter Sonderzahlungen wie Urlaubsgeld erhält oder nicht, ist
von vielen Faktoren abhängig, die größte Rolle aber spielt die
Tarifbindung. Die Chance auf Urlaubsgeld ist in tarifgebundenen
Unternehmen sogar fast doppelt so hoch wie in Betrieben ohne
Tarifbindung. Mit Blick auf die zunehmende Tarifflucht in
Deutschland, lohnt es sich offensichtlich für Unternehmen, wenn sie
Arbeitsbedingungen direkt mit den Arbeitnehmern aushandeln. Und das
trotz des Fachkräftemangels und der Entwicklung, dass Arbeitnehmer
immer größeren Wert auf faire Arbeitsbedingungen legen. Insbesondere
der Wunsch nach mehr Freizeit ist vor allem für junge Beschäftigte
wichtiger als Geld. Allerdings ist auch die Höhe des Urlaubsanspruchs
häufig davon abhängig, ob Unternehmen tarifgebunden sind oder nicht.
Insofern tragen Arbeitnehmer auch eine Mitverantwortung für ihre
Benachteiligung gegenüber tariflich bezahlten Kollegen. Organisierte
Arbeitnehmer haben bessere Karten bei der Verbesserung von
Arbeitsbedingungen. Doch die Mitgliederbasis der Gewerkschaften ist
in vielen Branchen klein. Den Gewerkschaften gelingt es nicht, sich
die tariffreien Teile des Arbeitsmarktes zurückzuerobern. Das liegt
auch daran, weil Flexibilität fehlt. Gewerkschaften müssen
berücksichtigen, dass nicht so gut aufgestellte Unternehmen
Lohnsteigerungen und andere Extras oft nicht aufbringen können.
Deshalb müssen Ausnahmen in Tarifverträgen leichter umgesetzt werden
können und wirtschaftliche Entwicklungen mehr beachtet werden.
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Schlagwörter
Politik , Presseschau ,
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