14.03.2019 20:50 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): Skandalöser Fall Lügde: Sind wirklich nur die Lipper schuld? Innenminister unter Druck Lothar Schmalen, Düsseldorf
Bielefeld (ots) - Der Fall dürfte einzigartig in der
Kriminalgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen sein. Nicht nur
wegen des Ausmaßes. Von 1.000 Straftaten und bis zu 50 Opfern ist
inzwischen die Rede. Immer skandalöser muten die Fehlleistungen und
Umstände der polizeilichen Ermittlungen in diesem Fall von schwerem
sexuellen Kindesmissbrauch an. Dass einerseits immer neue
Beweismittel an einem offenbar nicht ausreichend gesicherten Tatort
auf dem Campingplatz in Lügde gefunden werden, andererseits wichtige
Beweismittel aber unter den Augen der Polizei verschwinden - das ist
schlicht nicht entschuldbar. Vom ersten Tag an hat Innenminister
Herbert Reul (CDU), dessen Behörde die Fachaufsicht über die Polizei
im Land führt, mit dem Finger auf Lippe gezeigt, hat einen
Sonderermittler eingesetzt, der "jeden Stein in Lippe umdrehen" soll,
hat den obersten Polizeibeamten und den Kripo-Chef in Detmold
abgesetzt und immer wieder von Fehlleistungen der Polizei in Lippe
berichtet. Doch spätestens seit der gestrigen Innenausschuss-Sitzung
reicht es nicht mehr, die Schuld immer nur bei den anderen, den
Lippern, zu suchen. Die Frage, warum Innenminister Herbert Reul,
Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann und
Polizei-Abteilungsleiterin Daniela Lesmeister nicht schon viel früher
die besser und mit mehr Personal ausgestattete Kriminalhauptstelle
des Bielefelder Polizeipräsidiums mit den Ermittlungen im Fall Lügde
beauftragt hat, konnte im Innenausschuss nicht überzeugend
beantwortet werden. Am 13. Dezember erfährt das Ministerium von acht,
am 16. Dezember von neun Opfern, am 11. Januar ist von 30 oder mehr
Kindern die Rede. Aber immer noch lässt Reul die völlig überforderte
Lipper Kreispolizeibehörde mit zunächst vier, dann acht Beamten an
dem Fall weiter arbeiten. Die Lipper hätten ja nicht um Hilfe
gebeten, entschuldigt sich Reul. Erst als in einer Pressekonferenz am
30. Januar das Ausmaß des Falls auch seine öffentliche Wirkung
entfaltet, handelt der Minister. Und ist seitdem ein von immer neuen
skandalösen Entwicklungen Getriebener. Reul mag noch so oft auf
andere als die Schuldigen zeigen, die politische Verantwortung für
das Polizeiversagen trägt er. Und seit gestern ist auch fraglich, ob
er selbst in dem Fall immer richtig entschieden hat.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Kriminalgeschichte des Landes Nordrhein-Westfalen sein. Nicht nur
wegen des Ausmaßes. Von 1.000 Straftaten und bis zu 50 Opfern ist
inzwischen die Rede. Immer skandalöser muten die Fehlleistungen und
Umstände der polizeilichen Ermittlungen in diesem Fall von schwerem
sexuellen Kindesmissbrauch an. Dass einerseits immer neue
Beweismittel an einem offenbar nicht ausreichend gesicherten Tatort
auf dem Campingplatz in Lügde gefunden werden, andererseits wichtige
Beweismittel aber unter den Augen der Polizei verschwinden - das ist
schlicht nicht entschuldbar. Vom ersten Tag an hat Innenminister
Herbert Reul (CDU), dessen Behörde die Fachaufsicht über die Polizei
im Land führt, mit dem Finger auf Lippe gezeigt, hat einen
Sonderermittler eingesetzt, der "jeden Stein in Lippe umdrehen" soll,
hat den obersten Polizeibeamten und den Kripo-Chef in Detmold
abgesetzt und immer wieder von Fehlleistungen der Polizei in Lippe
berichtet. Doch spätestens seit der gestrigen Innenausschuss-Sitzung
reicht es nicht mehr, die Schuld immer nur bei den anderen, den
Lippern, zu suchen. Die Frage, warum Innenminister Herbert Reul,
Landeskriminaldirektor Dieter Schürmann und
Polizei-Abteilungsleiterin Daniela Lesmeister nicht schon viel früher
die besser und mit mehr Personal ausgestattete Kriminalhauptstelle
des Bielefelder Polizeipräsidiums mit den Ermittlungen im Fall Lügde
beauftragt hat, konnte im Innenausschuss nicht überzeugend
beantwortet werden. Am 13. Dezember erfährt das Ministerium von acht,
am 16. Dezember von neun Opfern, am 11. Januar ist von 30 oder mehr
Kindern die Rede. Aber immer noch lässt Reul die völlig überforderte
Lipper Kreispolizeibehörde mit zunächst vier, dann acht Beamten an
dem Fall weiter arbeiten. Die Lipper hätten ja nicht um Hilfe
gebeten, entschuldigt sich Reul. Erst als in einer Pressekonferenz am
30. Januar das Ausmaß des Falls auch seine öffentliche Wirkung
entfaltet, handelt der Minister. Und ist seitdem ein von immer neuen
skandalösen Entwicklungen Getriebener. Reul mag noch so oft auf
andere als die Schuldigen zeigen, die politische Verantwortung für
das Polizeiversagen trägt er. Und seit gestern ist auch fraglich, ob
er selbst in dem Fall immer richtig entschieden hat.
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Politik , Presseschau ,
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