07.10.2019 20:05 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): Klimadebatte Keine Panik Dirk Müller
Bielefeld (ots) - Es ist ein Trauerspiel! Ich sage es offen: Eine
Welt ohne Autos, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden, kommt
mir noch sehr fad vor. Ich bin immer Autofan gewesen. Kadett, Manta,
Calibra, auch ein Käfer war dabei, dann - mit Kindern und Familie -
alte Benz E-Klasse-Kombis, aktuell das dritte Exemplar. Ich habe
meinem Sohn die Auto-Begeisterung in die Wiege gelegt, er konnte
Marken schneller unterscheiden als die Tiere im Tierpark Olderdissen.
Es verbindet uns die Leidenschaft für Hubraum - der bekanntlich nur
durch eins zu ersetzen ist: durch mehr Hubraum. Und durch die
Gänsehaut beim Klang eines Achtzylinder-Blocks. Inzwischen macht mir
das Sorgen. Ich fürchte, mein Sohn wird dereinst der Letzte sein, der
sich weigert, von seinem Verbrennungsmotor-Gefährt Abschied zu nehmen
und versteckte Benzin-Depots hütet wie Mad Max, während die Welt
unter der Klima-Katastrophe dahinschmilzt. Klima-Katastrophe? Wird es
so schlimm kommen? Ist die ohnmächtige Greta-Wut, die den Vereinten
Nationen ihr "Wie können Sie es wagen?" entgegenschleuderte,
angemessen? Oder das "nun mal langsam" der Kanzlerin? Sagen wir's mal
so: Angst ist nicht immer der beste Ratgeber - aber auch ein Reflex,
der uns schützen soll. Vieles spricht dafür, die Vernunft in der
aktuellen Debatte nicht durch Panik zu ersetzen - aber auch nicht
durch Ignoranz. Zugegeben: Greta Thunberg ist bewundernswert in ihrem
kompromisslosen Einsatz, sie hat ungeheuer viel in Bewegung gesetzt.
Aber ihre Radikalität macht auch hilflos und verstört. Mich haben
Gespräche etwa mit dem Meteorologen und Klimaforscher Mojib Latif
beeindruckt. Unaufgeregte Bestandsaufnahmen, die doch in der
Erkenntnis münden: Die Menschheit hat kaum noch Zeit umzusteuern,
will sie ihre Existenzgrundlagen nicht gefährden. Und dann ist es
nicht mehr weit zu der Einsicht, dass Menschen anderswo das Wasser
schon bis zum Hals steht, während ich noch mein geliebtes Auto damit
wasche. Werden uns zu große Opfer abverlangt? Ist ein Tempolimit
unzumutbar? Bewusstere Ernährung? Der Ausstieg aus der Kohle?
Verzicht auf Inlandsflüge? Investitionen in öffentlichen Nahverkehr
und Elektromobilität? Hilfe für die Regionen der Welt, die sich nicht
selbst helfen könne? Nein. Wenn es hilft, dann lasst uns das machen.
Und zwar zügig und vernünftig. Vielleicht drehen wir die Perspektive
einfach nach und nach um: Six days for future. Und nur noch fridays
für Hubraum.

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Welt ohne Autos, die mit Benzin oder Diesel angetrieben werden, kommt
mir noch sehr fad vor. Ich bin immer Autofan gewesen. Kadett, Manta,
Calibra, auch ein Käfer war dabei, dann - mit Kindern und Familie -
alte Benz E-Klasse-Kombis, aktuell das dritte Exemplar. Ich habe
meinem Sohn die Auto-Begeisterung in die Wiege gelegt, er konnte
Marken schneller unterscheiden als die Tiere im Tierpark Olderdissen.
Es verbindet uns die Leidenschaft für Hubraum - der bekanntlich nur
durch eins zu ersetzen ist: durch mehr Hubraum. Und durch die
Gänsehaut beim Klang eines Achtzylinder-Blocks. Inzwischen macht mir
das Sorgen. Ich fürchte, mein Sohn wird dereinst der Letzte sein, der
sich weigert, von seinem Verbrennungsmotor-Gefährt Abschied zu nehmen
und versteckte Benzin-Depots hütet wie Mad Max, während die Welt
unter der Klima-Katastrophe dahinschmilzt. Klima-Katastrophe? Wird es
so schlimm kommen? Ist die ohnmächtige Greta-Wut, die den Vereinten
Nationen ihr "Wie können Sie es wagen?" entgegenschleuderte,
angemessen? Oder das "nun mal langsam" der Kanzlerin? Sagen wir's mal
so: Angst ist nicht immer der beste Ratgeber - aber auch ein Reflex,
der uns schützen soll. Vieles spricht dafür, die Vernunft in der
aktuellen Debatte nicht durch Panik zu ersetzen - aber auch nicht
durch Ignoranz. Zugegeben: Greta Thunberg ist bewundernswert in ihrem
kompromisslosen Einsatz, sie hat ungeheuer viel in Bewegung gesetzt.
Aber ihre Radikalität macht auch hilflos und verstört. Mich haben
Gespräche etwa mit dem Meteorologen und Klimaforscher Mojib Latif
beeindruckt. Unaufgeregte Bestandsaufnahmen, die doch in der
Erkenntnis münden: Die Menschheit hat kaum noch Zeit umzusteuern,
will sie ihre Existenzgrundlagen nicht gefährden. Und dann ist es
nicht mehr weit zu der Einsicht, dass Menschen anderswo das Wasser
schon bis zum Hals steht, während ich noch mein geliebtes Auto damit
wasche. Werden uns zu große Opfer abverlangt? Ist ein Tempolimit
unzumutbar? Bewusstere Ernährung? Der Ausstieg aus der Kohle?
Verzicht auf Inlandsflüge? Investitionen in öffentlichen Nahverkehr
und Elektromobilität? Hilfe für die Regionen der Welt, die sich nicht
selbst helfen könne? Nein. Wenn es hilft, dann lasst uns das machen.
Und zwar zügig und vernünftig. Vielleicht drehen wir die Perspektive
einfach nach und nach um: Six days for future. Und nur noch fridays
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Politik , Presseschau ,
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