08.10.2018 20:30 | Neue Westfälische (Bielefeld) | Presseschau
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Neue Westfälische (Bielefeld): 70. Internationale Buchmesse in Frankfurt Ein Bündnis für die Buchläden Stefan Brams
Bielefeld (ots) - Heute beginnt die Internationale Frankfurter
Buchmesse. Zum 70. Mal geht sie über die Bühne. 1949, zur ersten
Ausgabe, fanden sich gerade einmal 200 Aussteller ein. 14.000
Besucher kamen. In diesem Jahr sind es 7.300 Aussteller aus 100
Staaten. 280.000 Besucher werden erwartet. Zahlen, die zeigen, dass
vom Buch - ob gedruckt oder digital aufbereitet - nach wie vor eine
große Faszination ausgeht. Alles gut also? Nein. Der deutsche
Buchmarkt, der zweitgrößte nach den USA, ist schwer unter Druck. Die
Zahl der Buchkäufer ist zwischen 2013 und 2017 um 6,4 Millionen
zurückgegangen. Vor allem die jüngere Generation greift weniger zum
Buch. Internet und soziale Netzwerke hat der Börsenverein als Ursache
ausgemacht. Der Umsatz des Buchhandels weist ein Minus von 1,6
Prozent aus. Vor allem der stationäre Buchhandel spürt den Druck,
verzeichnet Umsatzeinbußen von rund zwei Prozent. Das
Buchhandlungssterben dürfte sich verschärfen. Keine guten Aussichten
vor der Messe - auch nicht für die Verlage, denn über die Buchläden
werden immer noch fast 50 Prozent aller Bücher verkauft - bei stark
wachsendem Internethandel. Was tun? Buchhandlungen und Verlage
sollten dringend an einem Bündnis arbeiten, um ein weiteres
Buchladensterben zu verhindern - inklusive einer Kampagne wider den
reflexhaften Buch-Einkauf via Amazon, denn was Amazon kann, können
Buchhändler schon lange. Buchhandlungen sind gerade in kleineren
Gemeinden oft die letzten Orte, in denen noch Kulturveranstaltungen
angeboten werden. Und vor allem unabhängige Buchhandlungen sind
Garanten, dass auch Bücher jenseits des Mainstreams noch eine Chance
bekommen, entdeckt zu werden. Diese Orte der Kulturvermittlung zu
stärken und zu pflegen, sollte auch im Interesse der Kommunen liegen,
denn sonst droht weitere kulturelle Verödung. Verlage,
Buchhandlungen, Kommunen und Kulturakteure vor Ort für den Erhalt des
stationären Buchhandels zu mobilisieren, dazu sollte ein Signal von
Frankfurts 70. Buchmesse ausgehen.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
Buchmesse. Zum 70. Mal geht sie über die Bühne. 1949, zur ersten
Ausgabe, fanden sich gerade einmal 200 Aussteller ein. 14.000
Besucher kamen. In diesem Jahr sind es 7.300 Aussteller aus 100
Staaten. 280.000 Besucher werden erwartet. Zahlen, die zeigen, dass
vom Buch - ob gedruckt oder digital aufbereitet - nach wie vor eine
große Faszination ausgeht. Alles gut also? Nein. Der deutsche
Buchmarkt, der zweitgrößte nach den USA, ist schwer unter Druck. Die
Zahl der Buchkäufer ist zwischen 2013 und 2017 um 6,4 Millionen
zurückgegangen. Vor allem die jüngere Generation greift weniger zum
Buch. Internet und soziale Netzwerke hat der Börsenverein als Ursache
ausgemacht. Der Umsatz des Buchhandels weist ein Minus von 1,6
Prozent aus. Vor allem der stationäre Buchhandel spürt den Druck,
verzeichnet Umsatzeinbußen von rund zwei Prozent. Das
Buchhandlungssterben dürfte sich verschärfen. Keine guten Aussichten
vor der Messe - auch nicht für die Verlage, denn über die Buchläden
werden immer noch fast 50 Prozent aller Bücher verkauft - bei stark
wachsendem Internethandel. Was tun? Buchhandlungen und Verlage
sollten dringend an einem Bündnis arbeiten, um ein weiteres
Buchladensterben zu verhindern - inklusive einer Kampagne wider den
reflexhaften Buch-Einkauf via Amazon, denn was Amazon kann, können
Buchhändler schon lange. Buchhandlungen sind gerade in kleineren
Gemeinden oft die letzten Orte, in denen noch Kulturveranstaltungen
angeboten werden. Und vor allem unabhängige Buchhandlungen sind
Garanten, dass auch Bücher jenseits des Mainstreams noch eine Chance
bekommen, entdeckt zu werden. Diese Orte der Kulturvermittlung zu
stärken und zu pflegen, sollte auch im Interesse der Kommunen liegen,
denn sonst droht weitere kulturelle Verödung. Verlage,
Buchhandlungen, Kommunen und Kulturakteure vor Ort für den Erhalt des
stationären Buchhandels zu mobilisieren, dazu sollte ein Signal von
Frankfurts 70. Buchmesse ausgehen.
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