15.02.2024 12:20 | CARE Deutschland e.V. | Panorama
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Zehn Monate Konflikt im Sudan: Hunderttausende Kinder sind unterernährt / Millionen von Menschen droht eine Hungersnot / CARE unterstützt mit Nahrung und medizinischer Versorgung
Bonn (ots) -
Zehn Monate nach Ausbruch des Konflikts im Sudan am 15. April 2023 leiden Millionen von Menschen unter den Folgen der Kämpfe. Kinder sind besonders von den Auswirkungen betroffen, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Im Lager Zamzam in Nord-Darfur stirbt schätzungsweise alle zwei Stunden ein Kind. Fast 18 Millionen Menschen sind insgesamt von akutem Hunger betroffen. Berichten der Vereinten Nationen zufolge leiden über 700.000 Kinder an Unterernährung. Die Zahl könnte bis Ende des Jahres auf 3,5 Millionen ansteigen.
"Der Konflikt im Sudan hat über sechs Millionen Menschen vertrieben, die Hälfte davon sind Kinder", sagt Marie David, CARE-Länderdirektorin im Sudan. "Für die ohnehin schon gefährdeten Kinder verschlechtern sich die Bedingungen durch die Kämpfe noch weiter. Sie haben nicht genug zu essen, leiden unter Wachstumsstörungen und sind einem erhöhten Risiko für tödliche Krankheiten ausgesetzt. Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt und Hunderttausende kämpfen mit lebensbedrohlicher Unterernährung. Ohne schnelles Eingreifen droht Millionen von Menschen eine Hungersnot."
Lebensmittel und medizinische Versorgung sind oft nicht verfügbar, weil der Zugang zu Märkten oder Gesundheitseinrichtungen aufgrund von Kämpfen abgeschnitten ist. "Wegen Plünderungen, Morden und Gewalt ist es zu gefährlich, auf die Straße zu gehen, um etwas zu besorgen", berichtet Fatima, eine 34-jährige Mutter von fünf Kindern in Süd-Darfur. "Die Straße nach Nyala wurde gesperrt, es gab kaum noch etwas zu essen für meine Kinder. Da ich keine Nahrung hatte, konnte ich meine Tochter nicht stillen. Sie wurde so schwach, dass man sie kaum noch atmen hören konnte. Aber in der Nähe meines Wohnorts gibt es auch keine Gesundheitseinrichtungen, wo ich sie hätte hinbringen können, da sie entweder geschlossen oder geplündert wurden."
Trotz der immensen konfliktbedingten Herausforderungen hat CARE im Januar 2024 seine Nahrungsmittelhilfen in Süd-Darfur wieder aufgenommen und erreicht nun auch zuvor abgeschnittene Gemeinden. In Nyala betreibt CARE das einzige Stabilisierungszentrum für mangelernährte Kinder unter fünf Jahren sowie für schwangere und stillende Frauen. Dort werden die Kinder auf Unterernährung untersucht und erhalten lebensrettende therapeutische Nahrung. Auch die Mütter werden mit Essen versorgt.
Die Wiederaufnahme der Dienste ist ein wichtiger Schritt, doch aufgrund des Ausmaßes der Ernährungskrise sind weitere Hilfsmaßnahmen notwendig. "CARE fordert Regierungen und institutionelle Geber auf, die humanitären Mittel zu erhöhen. Der Hilfsplan für den Sudan ist mit 3,5 Prozent nach wie vor stark unterfinanziert. Wir fordern die Einstellung der Feindseligkeiten und den Schutz der Zivilbevölkerung, der zivilen Infrastruktur und der humanitären Helfer:innen, damit die Bedürftigsten erreicht werden können", sagt Marie David.
Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
CARE Deutschland e.V.
Corinna Henrich
Telefon: +49 (0) 228 975 63 - 46
Mobil: +49 (0) 1511 11 48 475
E-Mail: henrich@care.de
Original-Content von: CARE Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Zehn Monate nach Ausbruch des Konflikts im Sudan am 15. April 2023 leiden Millionen von Menschen unter den Folgen der Kämpfe. Kinder sind besonders von den Auswirkungen betroffen, warnt die internationale Hilfsorganisation CARE. Im Lager Zamzam in Nord-Darfur stirbt schätzungsweise alle zwei Stunden ein Kind. Fast 18 Millionen Menschen sind insgesamt von akutem Hunger betroffen. Berichten der Vereinten Nationen zufolge leiden über 700.000 Kinder an Unterernährung. Die Zahl könnte bis Ende des Jahres auf 3,5 Millionen ansteigen.
"Der Konflikt im Sudan hat über sechs Millionen Menschen vertrieben, die Hälfte davon sind Kinder", sagt Marie David, CARE-Länderdirektorin im Sudan. "Für die ohnehin schon gefährdeten Kinder verschlechtern sich die Bedingungen durch die Kämpfe noch weiter. Sie haben nicht genug zu essen, leiden unter Wachstumsstörungen und sind einem erhöhten Risiko für tödliche Krankheiten ausgesetzt. Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt und Hunderttausende kämpfen mit lebensbedrohlicher Unterernährung. Ohne schnelles Eingreifen droht Millionen von Menschen eine Hungersnot."
Lebensmittel und medizinische Versorgung sind oft nicht verfügbar, weil der Zugang zu Märkten oder Gesundheitseinrichtungen aufgrund von Kämpfen abgeschnitten ist. "Wegen Plünderungen, Morden und Gewalt ist es zu gefährlich, auf die Straße zu gehen, um etwas zu besorgen", berichtet Fatima, eine 34-jährige Mutter von fünf Kindern in Süd-Darfur. "Die Straße nach Nyala wurde gesperrt, es gab kaum noch etwas zu essen für meine Kinder. Da ich keine Nahrung hatte, konnte ich meine Tochter nicht stillen. Sie wurde so schwach, dass man sie kaum noch atmen hören konnte. Aber in der Nähe meines Wohnorts gibt es auch keine Gesundheitseinrichtungen, wo ich sie hätte hinbringen können, da sie entweder geschlossen oder geplündert wurden."
Trotz der immensen konfliktbedingten Herausforderungen hat CARE im Januar 2024 seine Nahrungsmittelhilfen in Süd-Darfur wieder aufgenommen und erreicht nun auch zuvor abgeschnittene Gemeinden. In Nyala betreibt CARE das einzige Stabilisierungszentrum für mangelernährte Kinder unter fünf Jahren sowie für schwangere und stillende Frauen. Dort werden die Kinder auf Unterernährung untersucht und erhalten lebensrettende therapeutische Nahrung. Auch die Mütter werden mit Essen versorgt.
Die Wiederaufnahme der Dienste ist ein wichtiger Schritt, doch aufgrund des Ausmaßes der Ernährungskrise sind weitere Hilfsmaßnahmen notwendig. "CARE fordert Regierungen und institutionelle Geber auf, die humanitären Mittel zu erhöhen. Der Hilfsplan für den Sudan ist mit 3,5 Prozent nach wie vor stark unterfinanziert. Wir fordern die Einstellung der Feindseligkeiten und den Schutz der Zivilbevölkerung, der zivilen Infrastruktur und der humanitären Helfer:innen, damit die Bedürftigsten erreicht werden können", sagt Marie David.
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