12.09.2023 16:42 | Aktion Deutschland Hilft e.V. | Panorama
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"Wir beschreiten zwei Wege der Hilfe"
Hannah Egger, Referentin Projekte & Qualitätssicherung bei Aktion Deutschland Hilft / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/50116 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Bonn (ots) -
Das verheerende Erdbeben in Marokko - und das fehlende internationale Hilfeersuchen des Landes - haben Fragen aufgeworfen. Antworten gibt Hannah Egger, Referentin Projekte und Qualitätssicherung beim Bündnis "Aktion Deutschland Hilft".
Trotz der verheerenden Folgen des Erdbebens hat Marokko bislang kein internationales Hilfeersuchen gestellt. Was könnten die Gründe dafür sein?
Hannah Egger: Über die Gründe können wir nichts sagen und wir werden nicht anfangen zu spekulieren. Aber vielleicht einmal zur Einordnung: Marokko ist zwar ein Empfängerland für Gelder aus der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Es ist jedoch kein Empfänger-, sondern selbst ein Geberland, wenn es um humanitäre Nothilfe nach großen Katastrophen geht. Es hat gute staatliche Selbsthilfestrukturen und einen funktionierenden Katastrophenschutz. Fakt ist: Die Regierung hat bislang kein internationales Hilfeersuchen gestellt, sondern gezielt Unterstützung aus den vier Ländern Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten angefragt.
Warum helfen Organisationen von "Aktion Deutschland Hilft" nur, wenn ein internationales Hilfeersuchen vorliegt?
Hannah Egger: Weil wir die Souveränität eines Landes achten. "Aktion Deutschland Hilft" arbeitet nach den so genannten Sphere Standards für humanitäre Hilfe. Zu diesen Prinzipien gehört, dass wir bei plötzlich auftretenden Katastrophen im Einvernehmen mit dem betroffenen Staat tätig werden. Das heißt im konkreten Fall beispielsweise, dass unsere Bündnisorganisation "Bundesverband Rettungshunde" (BRH) ihre Vorbereitungen für einen Einsatz in Marokko abgebrochen hat und nicht in das Land einreisen wird, da es kein internationales Hilfeersuchen gibt: "Aktion Deutschland Hilft" hat vor diesem Hintergrund auch keinen Einsatzfall ausgerufen, dennoch werden einzelne Bündnisorganisationen Nothelfer:innen und Hilfsgüter aus Deutschland entsenden.
Wir können also für die betroffenen Menschen derzeit gar nichts tun?
Hannah Egger: Doch, wir beschreiten auch in der aktuellen Situation zwei Wege der Hilfe - wenn auch in kleinerem Ausmaß als im Falle eines internationalen Hilfeersuchens:
Sind Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" bereits seit Jahren in Marokko tätig, bspw. mit einem eigenen Büro, mit eigenen Strukturen, dann sind sie dort staatlich anerkannt und werden ihre Arbeit jetzt selbstverständlich nicht im Katastrophenfall einstellen, sondern im Erdbebengebiet helfen - immer in Abstimmung mit den örtlichen Behörden. Das trifft z.B. auf unsere Bündnisorganisation CARE zu, die seit 15 Jahren in Marokko aktiv ist.
Zweite Möglichkeit: Unsere Bündnisorganisationen arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die ganz nah an den Menschen und Bedarfen vor Ort sind. Das tut beispielsweise action medeor, die "Notapotheke der Welt". Auch andere Bündnisorganisationen bieten ihre Hilfe an. So erreichen Spendengelder für Marokko, die bei "Aktion Deutschland Hilft" eingehen, auf jeden Fall die Empfänger:innen im Katastrophengebiet.
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von "Aktion Deutschland Hilft" koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen - und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. "Aktion Deutschland Hilft" hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/
Pressekontakt:
Aktion Deutschland Hilft e.V.
Tel.: 0228/ 242 92 - 222
Fax: 0228/ 242 92 - 199
E-Mail: presse@aktion-deutschland-hilft.de
www.aktion-deutschland-hilft.de
Original-Content von: Aktion Deutschland Hilft e.V., übermittelt durch news aktuell
Das verheerende Erdbeben in Marokko - und das fehlende internationale Hilfeersuchen des Landes - haben Fragen aufgeworfen. Antworten gibt Hannah Egger, Referentin Projekte und Qualitätssicherung beim Bündnis "Aktion Deutschland Hilft".
Trotz der verheerenden Folgen des Erdbebens hat Marokko bislang kein internationales Hilfeersuchen gestellt. Was könnten die Gründe dafür sein?
Hannah Egger: Über die Gründe können wir nichts sagen und wir werden nicht anfangen zu spekulieren. Aber vielleicht einmal zur Einordnung: Marokko ist zwar ein Empfängerland für Gelder aus der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit. Es ist jedoch kein Empfänger-, sondern selbst ein Geberland, wenn es um humanitäre Nothilfe nach großen Katastrophen geht. Es hat gute staatliche Selbsthilfestrukturen und einen funktionierenden Katastrophenschutz. Fakt ist: Die Regierung hat bislang kein internationales Hilfeersuchen gestellt, sondern gezielt Unterstützung aus den vier Ländern Spanien, Großbritannien, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten angefragt.
Warum helfen Organisationen von "Aktion Deutschland Hilft" nur, wenn ein internationales Hilfeersuchen vorliegt?
Hannah Egger: Weil wir die Souveränität eines Landes achten. "Aktion Deutschland Hilft" arbeitet nach den so genannten Sphere Standards für humanitäre Hilfe. Zu diesen Prinzipien gehört, dass wir bei plötzlich auftretenden Katastrophen im Einvernehmen mit dem betroffenen Staat tätig werden. Das heißt im konkreten Fall beispielsweise, dass unsere Bündnisorganisation "Bundesverband Rettungshunde" (BRH) ihre Vorbereitungen für einen Einsatz in Marokko abgebrochen hat und nicht in das Land einreisen wird, da es kein internationales Hilfeersuchen gibt: "Aktion Deutschland Hilft" hat vor diesem Hintergrund auch keinen Einsatzfall ausgerufen, dennoch werden einzelne Bündnisorganisationen Nothelfer:innen und Hilfsgüter aus Deutschland entsenden.
Wir können also für die betroffenen Menschen derzeit gar nichts tun?
Hannah Egger: Doch, wir beschreiten auch in der aktuellen Situation zwei Wege der Hilfe - wenn auch in kleinerem Ausmaß als im Falle eines internationalen Hilfeersuchens:
Sind Bündnisorganisationen von "Aktion Deutschland Hilft" bereits seit Jahren in Marokko tätig, bspw. mit einem eigenen Büro, mit eigenen Strukturen, dann sind sie dort staatlich anerkannt und werden ihre Arbeit jetzt selbstverständlich nicht im Katastrophenfall einstellen, sondern im Erdbebengebiet helfen - immer in Abstimmung mit den örtlichen Behörden. Das trifft z.B. auf unsere Bündnisorganisation CARE zu, die seit 15 Jahren in Marokko aktiv ist.
Zweite Möglichkeit: Unsere Bündnisorganisationen arbeiten mit lokalen Partnerorganisationen zusammen, die ganz nah an den Menschen und Bedarfen vor Ort sind. Das tut beispielsweise action medeor, die "Notapotheke der Welt". Auch andere Bündnisorganisationen bieten ihre Hilfe an. So erreichen Spendengelder für Marokko, die bei "Aktion Deutschland Hilft" eingehen, auf jeden Fall die Empfänger:innen im Katastrophengebiet.
Kurzprofil Aktion Deutschland Hilft e.V.
"Aktion Deutschland Hilft" ist das 2001 gegründete Bündnis renommierter deutscher Hilfsorganisationen, die im Falle großer Katastrophen ihre Kräfte bündeln, um schnelle und effektive Hilfe zu leisten. Die mehr als 20 beteiligten Organisationen führen ihre langjährige Erfahrung in der humanitären Hilfe zusammen. Über den Zusammenschluss von "Aktion Deutschland Hilft" koordinieren die beteiligten Organisationen ihren Einsatz, sodass vor Ort keine Überschneidungen oder Versorgungslücken entstehen - und die Menschen im Katastrophengebiet die bestmögliche Hilfe erhalten. Unter einem gemeinsamen Spendenkonto ruft das Bündnis zu solidarischem Handeln und Helfen im Katastrophenfall auf. "Aktion Deutschland Hilft" hat sich zum verantwortungsvollen Umgang mit Spenden verpflichtet und ist unter anderem zertifiziertes Mitglied im Deutschen Spendenrat. Über Einsatz und Wirkung der Spendengelder informiert das Bündnis in den jährlichen Finanzberichten: https://www.aktion-deutschland-hilft.de/de/wir-ueber-uns/finanzen/
Pressekontakt:
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Tel.: 0228/ 242 92 - 222
Fax: 0228/ 242 92 - 199
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