25.10.2018 10:00 | DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft | Panorama
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Rettet die Bäder - DLRG will aufrütteln und Unterstützer gewinnen (VIDEO)
Bad Nenndorf/Stuttgart (ots) - Wirtschaftsfaktor, Teil des Lehrplans in den
Schulen, sozialer Treffpunkt - das haben Deutschlands Bäder alle gemeinsam. Doch
ihre Zahl schwindet seit langem. "Seit 2000 sind im Durchschnitt jedes Jahr 80
Bäder geschlossen worden. Diese Entwicklung muss endlich ein Ende haben", sagte
der Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Achim Haag, am
Donnerstag (25.10.) in Stuttgart. Auf einer Pressekonferenz am Rande der
Fachmesse interbad stellte Haag die Kampagne "Rettet die Bäder" vor, mit der die
DLRG eine Kehrtwende befördern möchte.
Im Mittelpunkt der Kampagne steht eine Online-Petition. Darin fordert die
Wasserrettungsorganisation eine angemessene und nachhaltige Bäderversorgung
durch systematische Bedarfsplanung und -deckung im Rahmen eines bundesweiten
Masterplans. "Wir fordern einen goldenen Plan ähnlich dem der 1960er Jahre.
Zudem regen wir die Gründung einer Gesellschaft vergleichbar mit der Deutschen
Olympischen Gesellschaft an, die ausschließlich die Koordination der
Bädersanierung zur Aufgabe hat", so Haag.
Mindestens 50.000 Menschen will die DLRG nun für eine Unterschrift zu ihrer
Petition bewegen, damit diese an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
weitergereicht wird. Begleitet wird die Kampagne von einem Kinospot, der auf die
Thematik des schleichenden Bädersterbens in Deutschland aufmerksam machen,
wachrütteln und zur Unterstützung motivieren soll. In diesem streift der junge
Protagonist desillusioniert durch ein geschlossenes Schwimmbad, während
Badegäste apathisch und lethargisch in die leeren Becken starren. Gedreht wurde
in Emden-Borssum. Das Freibad dort ist seit zwei Jahren nicht mehr in Betrieb.
Eine Bürgerinitiative plant, es auf eigene Kosten wieder in Schuss zu bringen.
"Dieses Engagement verdient Anerkennung, das kann aber nicht die Lösung für das
Problem sein", so die Einschätzung des DLRG-Präsidenten. Öffentliche Bäder seien
Orte für das hoheitliche Schulschwimmen und ermöglichen der nachwachsenden
Generation eine der zentralen menschlichen Kulturfähigkeiten, das Schwimmen, zu
erlernen. Haag forderte deshalb: "Wir müssen Bäder erhalten, Bäder bauen und
nicht wegrationalisieren." Schließungen gingen zulasten der Wassersicherheit der
Bevölkerung und bezahlbarer sozialer Angebote. Der anhaltende Trend, ersatzweise
Freizeitbäder zu bauen oder auf so genannte Badeteiche auszuweichen, biete weder
die Verlässlichkeit des Angebots noch tauge die bauliche Struktur für Ausbildung
und Sport. Hinzu komme, dass die sogenannten Spaßbäder - häufig in privater
Trägerschaft - absolut nicht den notwendigen Ausbildungsgesichtspunkten
entsprechen könnten.
"Allein im vergangenen Jahr wurden 4.500 Schwimmprüfungen weniger abgenommen als
im Vorjahr", verdeutlicht Haag. Etwa 25 Prozent der Grundschulen hätten keinen
Zugang mehr zu einem Schwimmbad, viele nähmen lange Anfahrtswege auf sich, um
überhaupt den von der Kultusministerkonferenz vorgeschriebenen Schwimmunterricht
erteilen zu können. Die möglichen Folgen zeichnen sich bereits jetzt ab: Nur
noch 60 Prozent der Zehnjährigen sind sichere Schwimmer (so eine forsa-Umfrage
von 2017). Kinder gehören weiterhin zur Risikogruppe bei den Ertrinkungsfällen.
Laut aktueller DLRG-Bilanz starben bis August dieses Jahres bereits 26 Kinder
zwischen null und zehn Jahren.
Weitere Informationen zur Kampagne der DLRG unter www.rettet-die-baeder.de.
Über die DLRG
Die DLRG ist mit fast 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte
Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es
sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die DLRG ist die Nummer Eins in der
Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2017 hat sie
über 22 Millionen Schwimmprüfungen und fast fünf Millionen
Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 Gliederungen leisten die
ehrenamtlichen Helfer pro Jahr fast neun Millionen Stunden freiwillige Arbeit
für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der
Wasserrettungsdienst. Über 40.000 Mitglieder wachen jährlich fast drei Millionen
Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Mehr
Informationen unter www.dlrg.de.
Aktualisierung am 25.10.2018 um 10:50 Uhr im letzten Absatz der Pressemeldung:
Etwa 25 Prozent der Grundschulen hätten keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad
Pressekontakt:
Achim Wiese
Pressesprecher der DLRG
Telefon: 05723-955 441
Mobil: 0170-909 61 07
E-Mail: achim.wiese@bgst.dlrg.de
Original-Content von: DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft, übermittelt durch news aktuell
Schulen, sozialer Treffpunkt - das haben Deutschlands Bäder alle gemeinsam. Doch
ihre Zahl schwindet seit langem. "Seit 2000 sind im Durchschnitt jedes Jahr 80
Bäder geschlossen worden. Diese Entwicklung muss endlich ein Ende haben", sagte
der Präsident der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Achim Haag, am
Donnerstag (25.10.) in Stuttgart. Auf einer Pressekonferenz am Rande der
Fachmesse interbad stellte Haag die Kampagne "Rettet die Bäder" vor, mit der die
DLRG eine Kehrtwende befördern möchte.
Im Mittelpunkt der Kampagne steht eine Online-Petition. Darin fordert die
Wasserrettungsorganisation eine angemessene und nachhaltige Bäderversorgung
durch systematische Bedarfsplanung und -deckung im Rahmen eines bundesweiten
Masterplans. "Wir fordern einen goldenen Plan ähnlich dem der 1960er Jahre.
Zudem regen wir die Gründung einer Gesellschaft vergleichbar mit der Deutschen
Olympischen Gesellschaft an, die ausschließlich die Koordination der
Bädersanierung zur Aufgabe hat", so Haag.
Mindestens 50.000 Menschen will die DLRG nun für eine Unterschrift zu ihrer
Petition bewegen, damit diese an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestags
weitergereicht wird. Begleitet wird die Kampagne von einem Kinospot, der auf die
Thematik des schleichenden Bädersterbens in Deutschland aufmerksam machen,
wachrütteln und zur Unterstützung motivieren soll. In diesem streift der junge
Protagonist desillusioniert durch ein geschlossenes Schwimmbad, während
Badegäste apathisch und lethargisch in die leeren Becken starren. Gedreht wurde
in Emden-Borssum. Das Freibad dort ist seit zwei Jahren nicht mehr in Betrieb.
Eine Bürgerinitiative plant, es auf eigene Kosten wieder in Schuss zu bringen.
"Dieses Engagement verdient Anerkennung, das kann aber nicht die Lösung für das
Problem sein", so die Einschätzung des DLRG-Präsidenten. Öffentliche Bäder seien
Orte für das hoheitliche Schulschwimmen und ermöglichen der nachwachsenden
Generation eine der zentralen menschlichen Kulturfähigkeiten, das Schwimmen, zu
erlernen. Haag forderte deshalb: "Wir müssen Bäder erhalten, Bäder bauen und
nicht wegrationalisieren." Schließungen gingen zulasten der Wassersicherheit der
Bevölkerung und bezahlbarer sozialer Angebote. Der anhaltende Trend, ersatzweise
Freizeitbäder zu bauen oder auf so genannte Badeteiche auszuweichen, biete weder
die Verlässlichkeit des Angebots noch tauge die bauliche Struktur für Ausbildung
und Sport. Hinzu komme, dass die sogenannten Spaßbäder - häufig in privater
Trägerschaft - absolut nicht den notwendigen Ausbildungsgesichtspunkten
entsprechen könnten.
"Allein im vergangenen Jahr wurden 4.500 Schwimmprüfungen weniger abgenommen als
im Vorjahr", verdeutlicht Haag. Etwa 25 Prozent der Grundschulen hätten keinen
Zugang mehr zu einem Schwimmbad, viele nähmen lange Anfahrtswege auf sich, um
überhaupt den von der Kultusministerkonferenz vorgeschriebenen Schwimmunterricht
erteilen zu können. Die möglichen Folgen zeichnen sich bereits jetzt ab: Nur
noch 60 Prozent der Zehnjährigen sind sichere Schwimmer (so eine forsa-Umfrage
von 2017). Kinder gehören weiterhin zur Risikogruppe bei den Ertrinkungsfällen.
Laut aktueller DLRG-Bilanz starben bis August dieses Jahres bereits 26 Kinder
zwischen null und zehn Jahren.
Weitere Informationen zur Kampagne der DLRG unter www.rettet-die-baeder.de.
Über die DLRG
Die DLRG ist mit fast 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte
Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es
sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die DLRG ist die Nummer Eins in der
Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2017 hat sie
über 22 Millionen Schwimmprüfungen und fast fünf Millionen
Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In über 2.000 Gliederungen leisten die
ehrenamtlichen Helfer pro Jahr fast neun Millionen Stunden freiwillige Arbeit
für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und
Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der
Wasserrettungsdienst. Über 40.000 Mitglieder wachen jährlich fast drei Millionen
Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern. Mehr
Informationen unter www.dlrg.de.
Aktualisierung am 25.10.2018 um 10:50 Uhr im letzten Absatz der Pressemeldung:
Etwa 25 Prozent der Grundschulen hätten keinen Zugang mehr zu einem Schwimmbad
Pressekontakt:
Achim Wiese
Pressesprecher der DLRG
Telefon: 05723-955 441
Mobil: 0170-909 61 07
E-Mail: achim.wiese@bgst.dlrg.de
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