05.02.2024 06:00 | Save the Children Deutschland e.V. | Panorama
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Ein Jahr nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien: Jedes dritte betroffene Kind in der Türkei immer noch obdachlos - Wachsende Not auch in Syrien
Berlin/Istanbul/Amman (ots) -
Ein Jahr nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat sich das Leben für viele Kinder noch nicht normalisiert. So wohnt jedes dritte Kind, das in der betroffenen türkischen Region obdachlos wurde, noch in einer Notunterkunft. In beiden Ländern haben die Kinder mit Ängsten und psychischen Problemen zu kämpfen, zeigen Umfragen von Save the Children.
Die Kinderrechtsorganisation war eine der ersten, die die Menschen nach dem Beben vom 6. Februar 2023 mit Wasser, Lebensmitteln und Kleidung versorgte. Betroffen waren damals rund 6,2 Millionen Kinder. In der Türkei verloren den Vereinten Nationen zufolge rund 2,4 Millionen Menschen - darunter 660.000 Kinder - ihr Zuhause. Auch ein Jahr später konnten mehr als 761.000 von ihnen - darunter 205.000 Kinder - noch nicht in ihre Heimat zurückkehren. Zwar versuchen die türkischen Behörden, die Menschen in offizielle Wohngebiete umzusiedeln, doch fast die Hälfte der Vertriebenen - rund 355.000 - lebt weiter in provisorischen Siedlungen.
"Viele Kinder und ihre Familien müssen weiterhin in Zelten und Containern ausharren", berichtet Sasha Ekanayake, Länderdirektor von Save the Children in der Türkei. "Die Erdbeben haben nicht nur ihr Zuhause zerstört, sondern auch ihr gewohntes Leben. Save the Children arbeitet eng mit den lokalen Behörden und Partnerorganisationen zusammen, um ihnen zu helfen, zum Beispiel mit Lernräumen und Schulmaterialien. Aber der Bedarf ist riesig und die Gelder sind knapp."
In Syrien erschweren der seit 13 Jahren andauernde Konflikt und die Wirtschaftskrise die Lage von Kindern und Familien zusätzlich. Schulen und Gesundheitszentren werden fortwährend zerstört oder beschädigt. Tausende Betroffene in den Erdbebengebieten leben nach wie vor in behelfsmäßigen Zelten. Ihnen fehlen Nahrung, sauberes Wasser und warme Kleidung. Ein Großteil der Hilfe des UN-Welternährungsprogramms in der Region wurde aufgrund fehlender Mittel eingestellt.
Die zwölfjährige Marah* musste zuerst vor dem Krieg und dann vor den Erdbeben fliehen. Jetzt lebt sie in einem Vertriebenencamp in Nordsyrien. "Meine Schule wurde fast komplett zerstört. Es gab kein Licht, wir konnten die Tafel nicht mehr sehen. Jedes Mal, wenn der Lehrer darauf schrieb, fiel sie herunter. Es war ein furchtbarer Ort." Nach einem Jahr ohne Unterricht kann Marah nun wieder eine Schule besuchen, die von einer Partnerorganisation von Save the Children unterstützt wird.
Umfragen von Save the Children in beiden Ländern bestätigen, wie sehr Kinder bis heute unter den Folgen der Erdbeben leiden. In fünf von der Regierung kontrollierten Gebieten Syriens berichteten knapp 70 Prozent der Eltern, ihre Kinder seien traurig, rund 30 Prozent erzählten von Albträumen und Schlafstörungen. In vier türkischen Erdbebenregionen berichtete rund die Hälfte der befragten Haushalte von psychischen Problemen oder Verhaltensänderungen bei ihren Kindern, darunter Ängste (49 Prozent) oder aggressives Verhalten (21 Prozent).
Hinweise für die Redaktion:
Save the Children in der Türkei: Save the Children ist seit 2013 in der Türkei tätig und verteilte nach den Beben lebenswichtige Hilfsgüter. Die Organisation arbeitet mit acht türkischen Partnern zusammen und konnte bislang rund 317.000 Menschen unterstützen. Save the Children hat sichere Lernräume eingerichtet, Schulmaterial bereitgestellt und Lehrer*innen geschult, damit betroffene Kinder weiter lernen können. Außerdem war die Organisation am Bau von Häusern beteiligt und leistete psychologische Erste Hilfe.
Save the Children in Syrien: In Syrien unterstützt Save the Children seit 2012 Kinder und Familien, die durch den Konflikt oder wirtschaftliche Not vertrieben wurden. Innerhalb von 48 Stunden nach dem ersten Beben wurden Matratzen, warme Kleidung, Lebensmittel und Brennstoff verteilt. Dank eines Partnernetzwerks in Nordwestsyrien konnte die Hilfe schnell ausgeweitet und vor allem unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder versorgt werden. Save the Children half mit sicheren Unterkünften, lebenswichtigen Gütern und psychosozialer Unterstützung und erreichte im syrischen Erdbebengebiet knapp 666.000 Menschen, darunter fast 350.000 Kinder.
Fotos aus der Region sowie Erfahrungsberichte von Marah* (12, Syrie) und Asli* (9, Türkei) finden Sie hier: https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S341CH8
Unter Nennung von Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
* Name zum Schutz geändert
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren. www.savethechildren.de
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de
Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de
Original-Content von: Save the Children Deutschland e.V., übermittelt durch news aktuell
Ein Jahr nach den schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat sich das Leben für viele Kinder noch nicht normalisiert. So wohnt jedes dritte Kind, das in der betroffenen türkischen Region obdachlos wurde, noch in einer Notunterkunft. In beiden Ländern haben die Kinder mit Ängsten und psychischen Problemen zu kämpfen, zeigen Umfragen von Save the Children.
Die Kinderrechtsorganisation war eine der ersten, die die Menschen nach dem Beben vom 6. Februar 2023 mit Wasser, Lebensmitteln und Kleidung versorgte. Betroffen waren damals rund 6,2 Millionen Kinder. In der Türkei verloren den Vereinten Nationen zufolge rund 2,4 Millionen Menschen - darunter 660.000 Kinder - ihr Zuhause. Auch ein Jahr später konnten mehr als 761.000 von ihnen - darunter 205.000 Kinder - noch nicht in ihre Heimat zurückkehren. Zwar versuchen die türkischen Behörden, die Menschen in offizielle Wohngebiete umzusiedeln, doch fast die Hälfte der Vertriebenen - rund 355.000 - lebt weiter in provisorischen Siedlungen.
"Viele Kinder und ihre Familien müssen weiterhin in Zelten und Containern ausharren", berichtet Sasha Ekanayake, Länderdirektor von Save the Children in der Türkei. "Die Erdbeben haben nicht nur ihr Zuhause zerstört, sondern auch ihr gewohntes Leben. Save the Children arbeitet eng mit den lokalen Behörden und Partnerorganisationen zusammen, um ihnen zu helfen, zum Beispiel mit Lernräumen und Schulmaterialien. Aber der Bedarf ist riesig und die Gelder sind knapp."
In Syrien erschweren der seit 13 Jahren andauernde Konflikt und die Wirtschaftskrise die Lage von Kindern und Familien zusätzlich. Schulen und Gesundheitszentren werden fortwährend zerstört oder beschädigt. Tausende Betroffene in den Erdbebengebieten leben nach wie vor in behelfsmäßigen Zelten. Ihnen fehlen Nahrung, sauberes Wasser und warme Kleidung. Ein Großteil der Hilfe des UN-Welternährungsprogramms in der Region wurde aufgrund fehlender Mittel eingestellt.
Die zwölfjährige Marah* musste zuerst vor dem Krieg und dann vor den Erdbeben fliehen. Jetzt lebt sie in einem Vertriebenencamp in Nordsyrien. "Meine Schule wurde fast komplett zerstört. Es gab kein Licht, wir konnten die Tafel nicht mehr sehen. Jedes Mal, wenn der Lehrer darauf schrieb, fiel sie herunter. Es war ein furchtbarer Ort." Nach einem Jahr ohne Unterricht kann Marah nun wieder eine Schule besuchen, die von einer Partnerorganisation von Save the Children unterstützt wird.
Umfragen von Save the Children in beiden Ländern bestätigen, wie sehr Kinder bis heute unter den Folgen der Erdbeben leiden. In fünf von der Regierung kontrollierten Gebieten Syriens berichteten knapp 70 Prozent der Eltern, ihre Kinder seien traurig, rund 30 Prozent erzählten von Albträumen und Schlafstörungen. In vier türkischen Erdbebenregionen berichtete rund die Hälfte der befragten Haushalte von psychischen Problemen oder Verhaltensänderungen bei ihren Kindern, darunter Ängste (49 Prozent) oder aggressives Verhalten (21 Prozent).
Hinweise für die Redaktion:
Save the Children in der Türkei: Save the Children ist seit 2013 in der Türkei tätig und verteilte nach den Beben lebenswichtige Hilfsgüter. Die Organisation arbeitet mit acht türkischen Partnern zusammen und konnte bislang rund 317.000 Menschen unterstützen. Save the Children hat sichere Lernräume eingerichtet, Schulmaterial bereitgestellt und Lehrer*innen geschult, damit betroffene Kinder weiter lernen können. Außerdem war die Organisation am Bau von Häusern beteiligt und leistete psychologische Erste Hilfe.
Save the Children in Syrien: In Syrien unterstützt Save the Children seit 2012 Kinder und Familien, die durch den Konflikt oder wirtschaftliche Not vertrieben wurden. Innerhalb von 48 Stunden nach dem ersten Beben wurden Matratzen, warme Kleidung, Lebensmittel und Brennstoff verteilt. Dank eines Partnernetzwerks in Nordwestsyrien konnte die Hilfe schnell ausgeweitet und vor allem unbegleitete oder von ihren Eltern getrennte Kinder versorgt werden. Save the Children half mit sicheren Unterkünften, lebenswichtigen Gütern und psychosozialer Unterstützung und erreichte im syrischen Erdbebengebiet knapp 666.000 Menschen, darunter fast 350.000 Kinder.
Fotos aus der Region sowie Erfahrungsberichte von Marah* (12, Syrie) und Asli* (9, Türkei) finden Sie hier: https://www.contenthubsavethechildren.org/Package/2O4C2S341CH8
Unter Nennung von Save the Children ist das Material honorarfrei auch zur Weitergabe an Dritte nutzbar.
* Name zum Schutz geändert
Über Save the Children
Im Nachkriegsjahr 1919 gründete die britische Sozialreformerin und Kinderrechtlerin Eglantyne Jebb Save the Children, um Kinder in Deutschland und Österreich vor dem Hungertod zu retten. Heute ist die inzwischen größte unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt in rund 120 Ländern tätig. Save the Children setzt sich ein für Kinder in Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Für eine Welt, die die Rechte der Kinder achtet, in der alle Kinder gesund und sicher leben sowie frei und selbstbestimmt aufwachsen und lernen können - seit über 100 Jahren. www.savethechildren.de
Pressekontakt:
Save the Children Deutschland e.V.
Pressestelle - Silke Zorn
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 232
Mail: silke.zorn@savethechildren.de
Marie-Sophie Schwarzer
Tel.: +49 (0)30 - 27 59 59 79 - 226
Mail: marie.schwarzer@savethechildren.de
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