13.03.2023 07:01 | rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg | Medien / Kultur
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Schadstoffe zu oft im Hausmüll
Berlin (ots) -
Giftige Schadstoffe landen oft im Restmüll. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert, dass es einige Kommunen ihren Bürger*innen zu schwer oder gar unmöglich machen, alte Putzmittel, Renovierungsabfälle oder Gartenchemikalien sachgerecht zu entsorgen. Mit Blick auf den bevorstehenden Frühjahrsputz in vielen Haushalten fordert die Naturschutzorganisation mehr Aufklärung und ein bürgernahes Serviceangebot.
Die Deutsche Umwelthilfe bemängelt nach einem Test, dessen Ergebnis dem rbb vorliegt: eine unkomplizierte Entsorgung sei nur in Großstädten wie Brandenburg an der Havel, Cottbus und Potsdam machbar. Zwischen den einzelnen Kommunen gibt es große Unterschiede bei den Angeboten, wie das Verbrauchermagazin des rbb berichtet. So nehmen zum Beispiel in Berlin und Potsdam mehrere Sammelstellen den giftigen Müll an. In einigen Landkreisen hingegen muss man auf ein sogenanntes Schadstoffmobil warten, das jedoch nur zweimal jährlich den belasteten Müll abholt. Eine Sammelstelle gibt es dort nicht. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe kritisiert das in der Fernsehsendung SUPER.MARKT scharf: "Dass Landkreise wie Märkisch-Oderland oder Ostprignitz-Ruppin nur Schadstoffmobile einsetzen, halten wir für verantwortungslos. Das reicht nicht aus. Das fördert die kreative Entsorgung von gefährlichen Abfällen."
Die kritisierten Kommunen verteidigen diese Praxis. Angela Friese vom Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland verweist im rbb unter anderem auf die Wirtschaftlichkeit: "In den entlegenen Gebieten stationäre Sammelstellen zu schaffen, ist finanziell nicht effektiv. Aber auch die Wege sind viel zu lang... Auch eine Oma mit ihrem Grundstück im Oderbruch kann dieses Schadstoffmobil erreichen, denn wir bedienen sie vor Ort."
Das Problem: Wer die Termine verpasst, entsorgt teils hochgiftige Abfälle möglicherweise anderweitig - mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. So verschmutzt ein Liter Öl eine Million Liter Trinkwasser, wie die Deutsche Umwelthilfe vorrechnet. Doch nicht alle wissen, welche Abfälle überhaupt Schadstoffe enthalten, wie der Experte warnt: "Das sind ganz alltägliche Dinge, etwa Putzmittel wie Scheuerreiniger. Oder auch Energiesparlampen, diese enthalten Quecksilber. Ebenso Pflanzenschutzmittel oder Alt-Medikamente. Alles das sind gefährliche Abfälle, die nicht in den gelben Sack oder in die Restmülltonne gehören."
Verbraucher*innen sollten sich die Warnsymbole auf den Verpackungen genau anschauen. Jedes dieser Zeichen beschreibt ein spezielles Risiko. Selbst bei nur einem Symbol auf dem Produkt besteht die Pflicht zur Entsorgung als Schadstoff.
Montag, 13.03.2023 in der Sendung SUPER.MARKT um 20.15 Uhr im rbb - bzw.
https://www.rbb-online.de/supermarkt/sendungen/20230313_2015.html
Pressekontakt:
Dr. Frauke-Anja Schatz
Redaktionsleiterin Verbrauchermagazin SUPER.MARKT
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam
Telefon 0331 - 97993 22777
Original-Content von: rbb - Rundfunk Berlin-Brandenburg, übermittelt durch news aktuell
Giftige Schadstoffe landen oft im Restmüll. Die Deutsche Umwelthilfe kritisiert, dass es einige Kommunen ihren Bürger*innen zu schwer oder gar unmöglich machen, alte Putzmittel, Renovierungsabfälle oder Gartenchemikalien sachgerecht zu entsorgen. Mit Blick auf den bevorstehenden Frühjahrsputz in vielen Haushalten fordert die Naturschutzorganisation mehr Aufklärung und ein bürgernahes Serviceangebot.
Die Deutsche Umwelthilfe bemängelt nach einem Test, dessen Ergebnis dem rbb vorliegt: eine unkomplizierte Entsorgung sei nur in Großstädten wie Brandenburg an der Havel, Cottbus und Potsdam machbar. Zwischen den einzelnen Kommunen gibt es große Unterschiede bei den Angeboten, wie das Verbrauchermagazin des rbb berichtet. So nehmen zum Beispiel in Berlin und Potsdam mehrere Sammelstellen den giftigen Müll an. In einigen Landkreisen hingegen muss man auf ein sogenanntes Schadstoffmobil warten, das jedoch nur zweimal jährlich den belasteten Müll abholt. Eine Sammelstelle gibt es dort nicht. Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe kritisiert das in der Fernsehsendung SUPER.MARKT scharf: "Dass Landkreise wie Märkisch-Oderland oder Ostprignitz-Ruppin nur Schadstoffmobile einsetzen, halten wir für verantwortungslos. Das reicht nicht aus. Das fördert die kreative Entsorgung von gefährlichen Abfällen."
Die kritisierten Kommunen verteidigen diese Praxis. Angela Friese vom Entsorgungsbetrieb Märkisch-Oderland verweist im rbb unter anderem auf die Wirtschaftlichkeit: "In den entlegenen Gebieten stationäre Sammelstellen zu schaffen, ist finanziell nicht effektiv. Aber auch die Wege sind viel zu lang... Auch eine Oma mit ihrem Grundstück im Oderbruch kann dieses Schadstoffmobil erreichen, denn wir bedienen sie vor Ort."
Das Problem: Wer die Termine verpasst, entsorgt teils hochgiftige Abfälle möglicherweise anderweitig - mit dramatischen Folgen für Mensch und Natur. So verschmutzt ein Liter Öl eine Million Liter Trinkwasser, wie die Deutsche Umwelthilfe vorrechnet. Doch nicht alle wissen, welche Abfälle überhaupt Schadstoffe enthalten, wie der Experte warnt: "Das sind ganz alltägliche Dinge, etwa Putzmittel wie Scheuerreiniger. Oder auch Energiesparlampen, diese enthalten Quecksilber. Ebenso Pflanzenschutzmittel oder Alt-Medikamente. Alles das sind gefährliche Abfälle, die nicht in den gelben Sack oder in die Restmülltonne gehören."
Verbraucher*innen sollten sich die Warnsymbole auf den Verpackungen genau anschauen. Jedes dieser Zeichen beschreibt ein spezielles Risiko. Selbst bei nur einem Symbol auf dem Produkt besteht die Pflicht zur Entsorgung als Schadstoff.
Montag, 13.03.2023 in der Sendung SUPER.MARKT um 20.15 Uhr im rbb - bzw.
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