21.02.2020 09:37 | Albert Schweitzer Stiftung f. u. Mitwelt | Handel
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Supermärkte im Tierschutz-Ranking 2020
Berlin (ots) - Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt hat erstmals
die Tierschutzstandards im Lebensmitteleinzelhandel ausführlich bewertet. Ihre
Ergebnisse stellt die Stiftung heute in einem Ranking vor: Tegut belegt mit gut
51 % der möglichen Punkte den ersten Platz, mit großem Abstand gefolgt von Aldi,
Lidl und Kaufland. "Wir stellen eine klare Tendenz zu mehr und besseren
Tierschutz-Maßnahmen fest, es gibt insgesamt aber noch viel Luft nach oben",
fasst Mahi Klosterhalfen, Präsident der Stiftung, zusammen.
Für das Ranking untersuchte die Stiftung die Tierschutz-Richtlinien von elf
großen deutschen Lebensmitteleinzelhändlern. Die Unternehmen konnten in
insgesamt 14 Themenbereichen Punkte sammeln. Einen Schwerpunkt bildeten dabei
zwölf Tiergruppen und damit verbundene Problemfelder wie etwa "Kastenstände" und
"Anbindehaltung". Auch übergeordnete Themen wie die Verbesserung der
"Haltungsform"-Kennzeichnung des Einzelhandels wurden berücksichtigt.
Die Ergebnisse zeigen zunächst eine positive Tendenz: "Dass in den letzten
Jahren viele Händler Tierschutz-Richtlinien veröffentlicht haben, ist
erfreulich", sagt Klosterhalfen. "Allerdings mangelt es meist an konkreten
Plänen, die tierquälerischsten Praktiken in der Nutztierhaltung zu beenden.
Durch ihre enorme Einkaufsmacht können die Unternehmen maßgeblich beeinflussen,
wie Tierschutzstandards in der Breite gestaltet werden."
Beim erstplatzierten Händler Tegut hat der Tierschutz laut Christian Leuthner,
Bereichsleiter Einkauf Fleisch, Wurst, Fisch und Molkereiprodukte, eine lange
Tradition: "Der erste Platz im Tierschutz-Ranking bestätigt unseren Weg, auf dem
wir dank unserer Landwirte und Kunden bereits viel erreicht haben. Es gibt noch
mehr zu tun, um den Tierschutz zu stärken - diese Herausforderung nehmen wir
gerne an."
Die Albert Schweitzer Stiftung wird das Tierschutz-Ranking regelmäßig
wiederholen und die Maßnahmen der Unternehmen so laufend auf den Prüfstand
stellen.
Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen des Rankings und zur Datenerhebung
finden Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuelles/veroeffentlichung
en/tierschutz-supermarktketten. Dort steht auch druckfähiges Bildmaterial
bereit.
Über die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich gegen
Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür wirkt sie auf
wichtige Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein, um
Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren
und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie
fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf.
Die Ergebnisse der Unternehmen im Überblick
Platz 1: Tegut
Bei Tegut fällt positiv auf, dass das Unternehmen Standards für viele
landwirtschaftlich genutzte Tiere erarbeitet und sich nicht nur auf einige
wenige Tierarten beschränkt hat wie andere Einzelhändler. Auch für die präzise
Formulierung der Richtlinie gab es Pluspunkte. Mit den erreichten gut 51 % gibt
es noch viel Raum für Verbesserungen, insbesondere bei der Ausweitung der
vorhandenen Maßnahmen auf umfassendere Geltungsbereiche.
Platz 2: Aldi (Nord und Süd)
Den knappen Vorsprung auf Lidl und Kaufland verdankt Aldi unter anderem einer
relativ soliden Negativliste (z. B. konsequenter Verzicht auf Hummer und
Kaninchen). Erfreulich ist das Bekenntnis für Tierschutzstandards in der
Aquakultur und die Aufnahme des Tierschutzkonzepts "Five Provisions and Welfare
Aims". Nachholbedarf gibt es etwa beim internationalen Ausstieg aus der
Käfighaltung bei Legehennen und bei der Auslistung von Fleisch der
"Haltungsform"-Stufe 1.
Platz 3: Lidl
Lidl beabsichtigt eine Auslistung von Produkten der "Haltungsform"-Stufe 1 und
engagiert sich für Tierschutzstandards in der Aquakultur - dafür gab es
Pluspunkte. Verbesserungspotenzial gibt es unter anderem beim weltweiten
Verzicht auf Käfigeier sowie in der Positionierung gegen Kastenstände bei
Zuchtsauen.
Platz 4: Kaufland
Kaufland ist es trotz einiger positiver Entwicklungen nicht gelungen, sich im
engen Rennen um die Top-Plätze durchzusetzen. Erfreulich nennt die Stiftung das
Engagement im Bereich Aquakultur und die globale Käfigfrei-Policy, die ab 2025
auch für verarbeitete Produkte gilt. Von den besten fünf Unternehmen ist
Kaufland das einzige, das die "Five Provisions and Welfare Aims" noch nicht als
aktuelles Tierschutz-Konzept aufgenommen hat.
Platz 5: Rewe Group
Mit weniger als 20 % der möglichen Gesamtpunktzahl führt Rewe die Riege der
Schlusslichter an. Immerhin hat das Unternehmen erstmals eine umfassende
Tierschutz-Policy vorgelegt. Positiv wurden bei Rewe das Engagement im
Initiativkreis für Tierschutzstandards in der Aquakultur und die Aufnahme der
"Five Provisions and Welfare Aims" gewertet. Rewe führt zwar viele Pilotprojekte
durch, aufgrund des geringen Geltungsbereichs gibt es dort aber viel
Ausbaupotenzial bei der Ausweitung der Maßnahmen aufs Gesamtsortiment der
Eigenmarken.
Platz 6: Real
Als eines von wenigen Unternehmen hat sich Real den Ausbau und die Verbesserung
des veganen Angebots auf die Fahnen geschrieben, wofür es Pluspunkte gab.
Umfassende Maßnahmen zur Verbesserung von Haltungsbedingungen fehlen in der
Richtlinie allerdings bisher.
Platz 7: Edeka
Die Edeka veröffentlicht mit Hinweis auf ihre genossenschaftliche Organisation
und die Unabhängigkeit ihrer Händler lediglich einen Bruchteil ihrer internen
und nicht allgemeingültigen Tierschutzrichtlinien. Damit hat es das Unternehmen
nur auf den siebten Platz geschafft. In den vorliegenden veröffentlichten
Richtlinien punktet Edeka mit dem Engagement für bessere Aquakultur-Standards
und einem Verzicht auf Käfigeier auch in verarbeiteten Eigenmarken-Produkten.
Platz 8: Norma
Auch Norma basiert seine Tierschutz-Einkaufsrichtlinien auf den "Five Provisions
and Welfare Aims". Erfreulicherweise positioniert sich das Unternehmen klar
zugunsten von Ebermast und Immunokastration. Es formuliert zudem erste Ziele und
Maßnahmen für einige weitere Tiere und Themen. Insgesamt ist Norma aber noch
viel zu zurückhaltend bei der Umsetzung.
Platz 9: Netto Marken-Discount
Netto hat bisher noch keine in sich geschlossenen Tierschutz-Richtlinien,
sondern veröffentlicht einzelne Punkte auf seiner Webseite. Mit den wenigen
abgedeckten Themen, wie zum Beispiel dem nur unvollständigen Verzicht auf
Käfigeier, kann Netto nicht überzeugen.
Platz 10: Bela
Auch bei Bela macht es sich bemerkbar, dass bisher keine umfassenden
Einkaufsrichtlinien veröffentlicht wurden. Alle Bereiche haben massiven
Ausbaubedarf.
Platz 11: Globus
Wie die anderen Schlusslichter des Rankings hat Globus keine umfassenden
Richtlinien für tierische Produkte veröffentlicht. Sein unvollständiges
Käfigfrei-Commitment für Deutschland hat dem Unternehmen nur einige wenige
Punkte eingebracht.
Pressekontakt:
Diana von Webel
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
030 400 54 68-15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/55647/4526208
OTS: Albert Schweitzer Stiftung f. u. Mitwelt
Original-Content von: Albert Schweitzer Stiftung f. u. Mitwelt, übermittelt durch news aktuell
die Tierschutzstandards im Lebensmitteleinzelhandel ausführlich bewertet. Ihre
Ergebnisse stellt die Stiftung heute in einem Ranking vor: Tegut belegt mit gut
51 % der möglichen Punkte den ersten Platz, mit großem Abstand gefolgt von Aldi,
Lidl und Kaufland. "Wir stellen eine klare Tendenz zu mehr und besseren
Tierschutz-Maßnahmen fest, es gibt insgesamt aber noch viel Luft nach oben",
fasst Mahi Klosterhalfen, Präsident der Stiftung, zusammen.
Für das Ranking untersuchte die Stiftung die Tierschutz-Richtlinien von elf
großen deutschen Lebensmitteleinzelhändlern. Die Unternehmen konnten in
insgesamt 14 Themenbereichen Punkte sammeln. Einen Schwerpunkt bildeten dabei
zwölf Tiergruppen und damit verbundene Problemfelder wie etwa "Kastenstände" und
"Anbindehaltung". Auch übergeordnete Themen wie die Verbesserung der
"Haltungsform"-Kennzeichnung des Einzelhandels wurden berücksichtigt.
Die Ergebnisse zeigen zunächst eine positive Tendenz: "Dass in den letzten
Jahren viele Händler Tierschutz-Richtlinien veröffentlicht haben, ist
erfreulich", sagt Klosterhalfen. "Allerdings mangelt es meist an konkreten
Plänen, die tierquälerischsten Praktiken in der Nutztierhaltung zu beenden.
Durch ihre enorme Einkaufsmacht können die Unternehmen maßgeblich beeinflussen,
wie Tierschutzstandards in der Breite gestaltet werden."
Beim erstplatzierten Händler Tegut hat der Tierschutz laut Christian Leuthner,
Bereichsleiter Einkauf Fleisch, Wurst, Fisch und Molkereiprodukte, eine lange
Tradition: "Der erste Platz im Tierschutz-Ranking bestätigt unseren Weg, auf dem
wir dank unserer Landwirte und Kunden bereits viel erreicht haben. Es gibt noch
mehr zu tun, um den Tierschutz zu stärken - diese Herausforderung nehmen wir
gerne an."
Die Albert Schweitzer Stiftung wird das Tierschutz-Ranking regelmäßig
wiederholen und die Maßnahmen der Unternehmen so laufend auf den Prüfstand
stellen.
Detaillierte Informationen zu den Ergebnissen des Rankings und zur Datenerhebung
finden Sie auf https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuelles/veroeffentlichung
en/tierschutz-supermarktketten. Dort steht auch druckfähiges Bildmaterial
bereit.
Über die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt setzt sich gegen
Massentierhaltung und für die vegane Lebensweise ein. Dafür wirkt sie auf
wichtige Akteure aus Wirtschaft, Gesellschaft und Politik ein, um
Tierschutzstandards zu erhöhen, den Verbrauch von Tierprodukten zu reduzieren
und das pflanzliche Lebensmittelangebot zu verbessern. Interessierten bietet sie
fundierte Informationen und zeigt Alternativen auf.
Die Ergebnisse der Unternehmen im Überblick
Platz 1: Tegut
Bei Tegut fällt positiv auf, dass das Unternehmen Standards für viele
landwirtschaftlich genutzte Tiere erarbeitet und sich nicht nur auf einige
wenige Tierarten beschränkt hat wie andere Einzelhändler. Auch für die präzise
Formulierung der Richtlinie gab es Pluspunkte. Mit den erreichten gut 51 % gibt
es noch viel Raum für Verbesserungen, insbesondere bei der Ausweitung der
vorhandenen Maßnahmen auf umfassendere Geltungsbereiche.
Platz 2: Aldi (Nord und Süd)
Den knappen Vorsprung auf Lidl und Kaufland verdankt Aldi unter anderem einer
relativ soliden Negativliste (z. B. konsequenter Verzicht auf Hummer und
Kaninchen). Erfreulich ist das Bekenntnis für Tierschutzstandards in der
Aquakultur und die Aufnahme des Tierschutzkonzepts "Five Provisions and Welfare
Aims". Nachholbedarf gibt es etwa beim internationalen Ausstieg aus der
Käfighaltung bei Legehennen und bei der Auslistung von Fleisch der
"Haltungsform"-Stufe 1.
Platz 3: Lidl
Lidl beabsichtigt eine Auslistung von Produkten der "Haltungsform"-Stufe 1 und
engagiert sich für Tierschutzstandards in der Aquakultur - dafür gab es
Pluspunkte. Verbesserungspotenzial gibt es unter anderem beim weltweiten
Verzicht auf Käfigeier sowie in der Positionierung gegen Kastenstände bei
Zuchtsauen.
Platz 4: Kaufland
Kaufland ist es trotz einiger positiver Entwicklungen nicht gelungen, sich im
engen Rennen um die Top-Plätze durchzusetzen. Erfreulich nennt die Stiftung das
Engagement im Bereich Aquakultur und die globale Käfigfrei-Policy, die ab 2025
auch für verarbeitete Produkte gilt. Von den besten fünf Unternehmen ist
Kaufland das einzige, das die "Five Provisions and Welfare Aims" noch nicht als
aktuelles Tierschutz-Konzept aufgenommen hat.
Platz 5: Rewe Group
Mit weniger als 20 % der möglichen Gesamtpunktzahl führt Rewe die Riege der
Schlusslichter an. Immerhin hat das Unternehmen erstmals eine umfassende
Tierschutz-Policy vorgelegt. Positiv wurden bei Rewe das Engagement im
Initiativkreis für Tierschutzstandards in der Aquakultur und die Aufnahme der
"Five Provisions and Welfare Aims" gewertet. Rewe führt zwar viele Pilotprojekte
durch, aufgrund des geringen Geltungsbereichs gibt es dort aber viel
Ausbaupotenzial bei der Ausweitung der Maßnahmen aufs Gesamtsortiment der
Eigenmarken.
Platz 6: Real
Als eines von wenigen Unternehmen hat sich Real den Ausbau und die Verbesserung
des veganen Angebots auf die Fahnen geschrieben, wofür es Pluspunkte gab.
Umfassende Maßnahmen zur Verbesserung von Haltungsbedingungen fehlen in der
Richtlinie allerdings bisher.
Platz 7: Edeka
Die Edeka veröffentlicht mit Hinweis auf ihre genossenschaftliche Organisation
und die Unabhängigkeit ihrer Händler lediglich einen Bruchteil ihrer internen
und nicht allgemeingültigen Tierschutzrichtlinien. Damit hat es das Unternehmen
nur auf den siebten Platz geschafft. In den vorliegenden veröffentlichten
Richtlinien punktet Edeka mit dem Engagement für bessere Aquakultur-Standards
und einem Verzicht auf Käfigeier auch in verarbeiteten Eigenmarken-Produkten.
Platz 8: Norma
Auch Norma basiert seine Tierschutz-Einkaufsrichtlinien auf den "Five Provisions
and Welfare Aims". Erfreulicherweise positioniert sich das Unternehmen klar
zugunsten von Ebermast und Immunokastration. Es formuliert zudem erste Ziele und
Maßnahmen für einige weitere Tiere und Themen. Insgesamt ist Norma aber noch
viel zu zurückhaltend bei der Umsetzung.
Platz 9: Netto Marken-Discount
Netto hat bisher noch keine in sich geschlossenen Tierschutz-Richtlinien,
sondern veröffentlicht einzelne Punkte auf seiner Webseite. Mit den wenigen
abgedeckten Themen, wie zum Beispiel dem nur unvollständigen Verzicht auf
Käfigeier, kann Netto nicht überzeugen.
Platz 10: Bela
Auch bei Bela macht es sich bemerkbar, dass bisher keine umfassenden
Einkaufsrichtlinien veröffentlicht wurden. Alle Bereiche haben massiven
Ausbaubedarf.
Platz 11: Globus
Wie die anderen Schlusslichter des Rankings hat Globus keine umfassenden
Richtlinien für tierische Produkte veröffentlicht. Sein unvollständiges
Käfigfrei-Commitment für Deutschland hat dem Unternehmen nur einige wenige
Punkte eingebracht.
Pressekontakt:
Diana von Webel
Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt
030 400 54 68-15
presse@albert-schweitzer-stiftung.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/55647/4526208
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