09.10.2019 11:36 | Coface Deutschland | Handel
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"Made in Russia" kämpft mit Hindernissen / Coface: Strategie für lokale Produktion wirkt nur begrenzt
Mainz (ots) - Nach westlichen Sanktionen im Zusammenhang mit der
Annexion der Krim hat Russland die Diversifizierung der Wirtschaft
beschleunigt. Das Ziel: die Abhängigkeit von Einfuhren und
schwankenden Rohenergiepreisen verringern. "Die Bereitschaft, Importe
durch lokale Produktion zu ersetzen, hängt jedoch von vielen Faktoren
ab, die nicht alle vorhanden sind." Zu diesem Schluss kommt der
internationale Kreditversicherer Coface in einem neuen "Focus" zu
Russland. "Made in Russia trägt noch lange nicht überall Früchte,
denn diese Politik und erfordert eine tiefgreifende und langfristige
Transformation der russischen Produktionsketten", erklärt
Coface-Economist Dominique Fruchter.
Spezielle Investitionsverträge zur Förderung ausländischer
Investitionen, selektive Steuersenkungen für "Made in
Russia"-Produkte, privilegierter Zugang zu öffentlichen Aufträgen: Es
gibt viele Initiativen, die Unternehmen helfen sollen, den Umstieg zu
bewältigen. Um Modernisierung, Technologie und Innovation zu fördern,
wurden Anreizsysteme eingeführt: Sonderwirtschaftszonen, öffentliche
Mittel, Annäherung von Forschung und Industrie, Ausfuhrunterstützung.
Vor allem die Sektoren Agrar- und Ernährungswirtschaft, Pharmazie,
Automobil und Informationstechnologie verfügen bereits über eigene
Regelungen und Fördermechanismen.
Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Agrar- und Ernährungssektor
erzielt. Hier hat Russland die Einfuhr aus Ländern erschwert, die
ihrerseits Sanktionen gegen Russland verhängt hatten. Höhere Preise
für Importwaren lenkten die russischen Verbraucher zu lokal
produzierten Produkten. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der
Nahrungsmittelproduktion. So konnte Russland die Versorgung mit
Fleisch rechnerisch ganz aus eigener Produktion erreichen. Allerdings
führt die teilweise geringere Qualität bestimmter Produkte dazu, dass
die Verbraucher trotz höherer Preise zu Importen greifen.
Im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist
es dem öffentlichen Sektor nun untersagt, Computer-,
Telekommunikations- und Haushaltsgeräte zu importieren, wenn es
lokale Hersteller gibt, die vergleichbare Waren anbieten.
Gleichzeitig versuchen die Behörden, die Produktion elektronischer
Komponenten auszuweiten, um dem westlichen Embargo für den Verkauf
von Technik für den Energie-, Nachrichten- und Verteidigungssektor zu
begegnen. "Aber der Ertrag bleibt bescheiden", bilanziert Dominique
Fruchter.
Die Absicht, die Importabhängigkeit zu verringern, zeigt sich auch
im Pharmasektor. Dort gibt es steuerliche Anreize für die lokale
Produktion und Vorteile für heimische Produkte auf öffentlichen
Märkten. Ausländische Unternehmer, die einen Investitionsvertrag mit
russischen Behörden abschließen, können ebenfalls von einer
Exklusivität mit dem Staat profitieren. Aber auch hier sind die
gesetzten Ziele noch lange nicht erreicht. Im Automobilsektor
schließlich bietet Russland ausländischen Herstellern steuerliche
Anreize, einen privilegierten Zugang zu öffentlichen Aufträgen und
Schutz vor zukünftigen Steuerentwicklungen. Als Gegenleistung
verpflichten sich die Hersteller zur lokalen Produktion und
Innovationsförderung. "Aber wenn Opel seine Rückkehr auf den
russischen Markt ankündigt, wird Ford seine Fabriken dort schließen",
erwartet Dominique Fruchter.
"Vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Ressourcen, der
Modernisierung von Produktionslinien und der Verbesserung des
Geschäftsumfelds bleibt die Strategie Made in Russia kompliziert und
ein langfristiges Engagement", sagt der Coface-Ökonom. "Sanktionen
und Gegenmaßnahmen, sowohl aktuelle als auch potenzielle, das
Unternehmensumfeld, zunehmende politische Risiken und der Mangel an
verfügbaren Arbeitskräften belasten auch die in- und ausländischen
Investitionen."
Mehr zu Russland: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
www.coface.de
Original-Content von: Coface Deutschland, übermittelt durch news aktuell
Annexion der Krim hat Russland die Diversifizierung der Wirtschaft
beschleunigt. Das Ziel: die Abhängigkeit von Einfuhren und
schwankenden Rohenergiepreisen verringern. "Die Bereitschaft, Importe
durch lokale Produktion zu ersetzen, hängt jedoch von vielen Faktoren
ab, die nicht alle vorhanden sind." Zu diesem Schluss kommt der
internationale Kreditversicherer Coface in einem neuen "Focus" zu
Russland. "Made in Russia trägt noch lange nicht überall Früchte,
denn diese Politik und erfordert eine tiefgreifende und langfristige
Transformation der russischen Produktionsketten", erklärt
Coface-Economist Dominique Fruchter.
Spezielle Investitionsverträge zur Förderung ausländischer
Investitionen, selektive Steuersenkungen für "Made in
Russia"-Produkte, privilegierter Zugang zu öffentlichen Aufträgen: Es
gibt viele Initiativen, die Unternehmen helfen sollen, den Umstieg zu
bewältigen. Um Modernisierung, Technologie und Innovation zu fördern,
wurden Anreizsysteme eingeführt: Sonderwirtschaftszonen, öffentliche
Mittel, Annäherung von Forschung und Industrie, Ausfuhrunterstützung.
Vor allem die Sektoren Agrar- und Ernährungswirtschaft, Pharmazie,
Automobil und Informationstechnologie verfügen bereits über eigene
Regelungen und Fördermechanismen.
Die wichtigsten Ergebnisse wurden im Agrar- und Ernährungssektor
erzielt. Hier hat Russland die Einfuhr aus Ländern erschwert, die
ihrerseits Sanktionen gegen Russland verhängt hatten. Höhere Preise
für Importwaren lenkten die russischen Verbraucher zu lokal
produzierten Produkten. Das führte zu einem deutlichen Anstieg der
Nahrungsmittelproduktion. So konnte Russland die Versorgung mit
Fleisch rechnerisch ganz aus eigener Produktion erreichen. Allerdings
führt die teilweise geringere Qualität bestimmter Produkte dazu, dass
die Verbraucher trotz höherer Preise zu Importen greifen.
Im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ist
es dem öffentlichen Sektor nun untersagt, Computer-,
Telekommunikations- und Haushaltsgeräte zu importieren, wenn es
lokale Hersteller gibt, die vergleichbare Waren anbieten.
Gleichzeitig versuchen die Behörden, die Produktion elektronischer
Komponenten auszuweiten, um dem westlichen Embargo für den Verkauf
von Technik für den Energie-, Nachrichten- und Verteidigungssektor zu
begegnen. "Aber der Ertrag bleibt bescheiden", bilanziert Dominique
Fruchter.
Die Absicht, die Importabhängigkeit zu verringern, zeigt sich auch
im Pharmasektor. Dort gibt es steuerliche Anreize für die lokale
Produktion und Vorteile für heimische Produkte auf öffentlichen
Märkten. Ausländische Unternehmer, die einen Investitionsvertrag mit
russischen Behörden abschließen, können ebenfalls von einer
Exklusivität mit dem Staat profitieren. Aber auch hier sind die
gesetzten Ziele noch lange nicht erreicht. Im Automobilsektor
schließlich bietet Russland ausländischen Herstellern steuerliche
Anreize, einen privilegierten Zugang zu öffentlichen Aufträgen und
Schutz vor zukünftigen Steuerentwicklungen. Als Gegenleistung
verpflichten sich die Hersteller zur lokalen Produktion und
Innovationsförderung. "Aber wenn Opel seine Rückkehr auf den
russischen Markt ankündigt, wird Ford seine Fabriken dort schließen",
erwartet Dominique Fruchter.
"Vorbehaltlich der Verfügbarkeit von Ressourcen, der
Modernisierung von Produktionslinien und der Verbesserung des
Geschäftsumfelds bleibt die Strategie Made in Russia kompliziert und
ein langfristiges Engagement", sagt der Coface-Ökonom. "Sanktionen
und Gegenmaßnahmen, sowohl aktuelle als auch potenzielle, das
Unternehmensumfeld, zunehmende politische Risiken und der Mangel an
verfügbaren Arbeitskräften belasten auch die in- und ausländischen
Investitionen."
Mehr zu Russland: www.coface.de
Pressekontakt:
Coface, Niederlassung in Deutschland
Pressesprecher Erich Hieronimus
Tel. 06131/323-541
erich.hieronimus@coface.com
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