13.02.2019 09:16 | BKK Mobil Oil | Gesundheit / Medizin
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Psychologin Dr. Julia Berkic: "Sichere Bindungen machen Kinder stark" (FOTO)
Foto: obs/BKK Mobil Oil/Henning Angerer
Psychologin Dr. Julia Berkic beim Informationsabend der BKK Mobil Oil in Hamburg. Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/53836 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/BKK Mobil Oil/Henning Angerer"
München (ots) -
Von "Mama, ich kann nur mit Dir einschlafen" bis "Nein, ich ziehe
mich alleine an": Im Kindergartenalter wechseln sich der Wunsch nach
Nähe und Unterstützung, aber auch nach Selbständigkeit permanent ab.
Für Eltern ist es eine besondere Herausforderung, den
unterschiedlichen Grundbedürfnissen ihrer Kinder nachzukommen und bei
Ängsten und Wutanfällen möglichst "richtig" zu agieren. Wie sich eine
gute Eltern-Kind-Beziehung aufbauen und pflegen lässt und wie der
Nachwuchs lebenslang davon profitiert, erklärte Diplom-Psychologin
Dr. Julia Berkic bei einem Informationsabend der BKK Mobil Oil und
des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP) in Hamburg.
Was brauchen Kinder für ihre seelische Gesundheit? Wie lässt sich
psychische Fitness trainieren? Diese und viele andere Fragen standen
im Mittelpunkt des Informationsabends "Feinfühligkeit und Bindung im
Kindergartenalter". Für Dr. Berkic stellt die sichere Bindung
zwischen dem Kind und seinen Eltern die Grundvoraussetzung dar:
"Vertrauensvolle, sichere Bindungen machen Kinder stark und
ermöglichen ihnen, positiv durchs Leben zu gehen und ihre Potentiale
zu entfalten." Entscheidend für die psychische Entwicklung der Kinder
seien vor allem das Bindungs- und das Explorationsverhaltenssystem.
Bindungsverhalten ziele darauf ab, die Nähe einer bevorzugten Person
zu suchen, um dort Sicherheit zu finden. Eine sichere Bindung fördere
in jedem Alter auch die Unabhängigkeit des Kindes.
Eltern als "sicherer Hafen"
"Nur, wenn das Kind sich sicher und ernst genommen fühlt, kann es
seine Umgebung angstfrei erkunden und Selbstständigkeit entwickeln",
so Dr. Berkic. Solange bei einem Kind Wohlbefinden vorherrsche, könne
das Explorationsverhaltenssystem wirksam sein - Kinder erkunden die
Umwelt und probieren Neues aus. Bei innerem oder äußerem Stress oder
Überforderung - etwa Krankheit, Müdigkeit, Angst - werde dagegen das
Bindungsverhaltenssystem eingeschaltet. Dieses sichere, steuere und
reguliere die Nähe zwischen dem Kind und einer Bindungsperson. Beide
Systeme seien wie eine Wippe miteinander verbunden - "arbeiten
abwechselnd, nie gleichzeitig: Ein Kind, das belastet ist, wird nicht
die Welt erkunden, bevor es durch eine vertraute Person wieder
Sicherheit erfahren hat. Wenn also ein Kind hingefallen ist und sich
wehgetan hat, hilft kein Spiel zur Ablenkung. Es möchte zunächst
getröstet werden." Bindung erfülle immer eine Doppelfunktion, sagt
Dr. Berkic: Einerseits das Trösten bei Überforderung, andererseits
die Unterstützung des Erkundungsdranges und des Bedürfnisses, Neues
zu lernen. Eltern sollten daher eine "sichere Basis" und ein
"sicherer Hafen" sein.
Regulation von intensiven Gefühlen: Kinder benötigen Zeit und
Übung Wut, Frustration, Überforderung und Angst vor Neuem: Eltern und
Großeltern von Kindergartenkindern sind immer wieder mit intensiven
Gefühlen konfrontiert. Nicht wenige stoßen regelmäßig an ihre
Grenzen, wenn beispielsweise Kinder aus für Erwachsene unbedeutenden
Gründen einen Wutanfall bekommen - etwa, wenn im Supermarkt keine
Süßigkeiten gekauft werden oder morgens beim Ankommen im Kindergarten
ein Hausschuh verschwunden ist. "Das Gehirn von Kindergartenkindern
ist noch nicht fähig, intensive Gefühle alleine zu regulieren", weiß
Dr. Berkic. "Dafür benötigen Kinder viel Zeit und Übung und vor allem
die verlässliche und feinfühlige Unterstützung der
Betreuungspersonen."
"Es gibt kein Patentrezept" Ein wichtiges Gebot im sensiblen
Umgang mit Kindern sei die Gelassenheit: Feinfühligkeit sei kein
Leistungssport, betont die Expertin und appelliert an die Geduld der
Mütter und Väter. "Für "richtiges Verhalten in jeder Situation" gibt
es kein Patentrezept. Man muss die Individualität jedes Kindes
berücksichtigen." Um die Kinder zu unterstützen, sollten Eltern und
Großeltern deren Gefühle ernst nehmen und sie wertschätzen. "Jedes
Kind ist richtig, wie es ist." Ein Fehler sei, schüchterne Kinder
ständig zu ermutigen, aktiv auf andere Kinder zuzugehen. "Wenn ein
Kind alleine in der Legoecke sitzt, baut und zufrieden ist, ist das
in Ordnung."
Nähere Informationen rund um das gesunde Heranwachsen von Kindern
finden Eltern und Großeltern auch in der Rubrik "Kinderwelt" auf der
Website der BKK Mobil Oil: www.bkk-mobil-oil.de/kinderwelt.
Pressekontakt:
BKK Mobil Oil Pressestelle
Dirk Becker
Telefon: 040 3002-11423
E-Mail: pressestelle@bkk-mobil-oil.de
Original-Content von: BKK Mobil Oil, übermittelt durch news aktuell
Von "Mama, ich kann nur mit Dir einschlafen" bis "Nein, ich ziehe
mich alleine an": Im Kindergartenalter wechseln sich der Wunsch nach
Nähe und Unterstützung, aber auch nach Selbständigkeit permanent ab.
Für Eltern ist es eine besondere Herausforderung, den
unterschiedlichen Grundbedürfnissen ihrer Kinder nachzukommen und bei
Ängsten und Wutanfällen möglichst "richtig" zu agieren. Wie sich eine
gute Eltern-Kind-Beziehung aufbauen und pflegen lässt und wie der
Nachwuchs lebenslang davon profitiert, erklärte Diplom-Psychologin
Dr. Julia Berkic bei einem Informationsabend der BKK Mobil Oil und
des Staatsinstituts für Frühpädagogik (IFP) in Hamburg.
Was brauchen Kinder für ihre seelische Gesundheit? Wie lässt sich
psychische Fitness trainieren? Diese und viele andere Fragen standen
im Mittelpunkt des Informationsabends "Feinfühligkeit und Bindung im
Kindergartenalter". Für Dr. Berkic stellt die sichere Bindung
zwischen dem Kind und seinen Eltern die Grundvoraussetzung dar:
"Vertrauensvolle, sichere Bindungen machen Kinder stark und
ermöglichen ihnen, positiv durchs Leben zu gehen und ihre Potentiale
zu entfalten." Entscheidend für die psychische Entwicklung der Kinder
seien vor allem das Bindungs- und das Explorationsverhaltenssystem.
Bindungsverhalten ziele darauf ab, die Nähe einer bevorzugten Person
zu suchen, um dort Sicherheit zu finden. Eine sichere Bindung fördere
in jedem Alter auch die Unabhängigkeit des Kindes.
Eltern als "sicherer Hafen"
"Nur, wenn das Kind sich sicher und ernst genommen fühlt, kann es
seine Umgebung angstfrei erkunden und Selbstständigkeit entwickeln",
so Dr. Berkic. Solange bei einem Kind Wohlbefinden vorherrsche, könne
das Explorationsverhaltenssystem wirksam sein - Kinder erkunden die
Umwelt und probieren Neues aus. Bei innerem oder äußerem Stress oder
Überforderung - etwa Krankheit, Müdigkeit, Angst - werde dagegen das
Bindungsverhaltenssystem eingeschaltet. Dieses sichere, steuere und
reguliere die Nähe zwischen dem Kind und einer Bindungsperson. Beide
Systeme seien wie eine Wippe miteinander verbunden - "arbeiten
abwechselnd, nie gleichzeitig: Ein Kind, das belastet ist, wird nicht
die Welt erkunden, bevor es durch eine vertraute Person wieder
Sicherheit erfahren hat. Wenn also ein Kind hingefallen ist und sich
wehgetan hat, hilft kein Spiel zur Ablenkung. Es möchte zunächst
getröstet werden." Bindung erfülle immer eine Doppelfunktion, sagt
Dr. Berkic: Einerseits das Trösten bei Überforderung, andererseits
die Unterstützung des Erkundungsdranges und des Bedürfnisses, Neues
zu lernen. Eltern sollten daher eine "sichere Basis" und ein
"sicherer Hafen" sein.
Regulation von intensiven Gefühlen: Kinder benötigen Zeit und
Übung Wut, Frustration, Überforderung und Angst vor Neuem: Eltern und
Großeltern von Kindergartenkindern sind immer wieder mit intensiven
Gefühlen konfrontiert. Nicht wenige stoßen regelmäßig an ihre
Grenzen, wenn beispielsweise Kinder aus für Erwachsene unbedeutenden
Gründen einen Wutanfall bekommen - etwa, wenn im Supermarkt keine
Süßigkeiten gekauft werden oder morgens beim Ankommen im Kindergarten
ein Hausschuh verschwunden ist. "Das Gehirn von Kindergartenkindern
ist noch nicht fähig, intensive Gefühle alleine zu regulieren", weiß
Dr. Berkic. "Dafür benötigen Kinder viel Zeit und Übung und vor allem
die verlässliche und feinfühlige Unterstützung der
Betreuungspersonen."
"Es gibt kein Patentrezept" Ein wichtiges Gebot im sensiblen
Umgang mit Kindern sei die Gelassenheit: Feinfühligkeit sei kein
Leistungssport, betont die Expertin und appelliert an die Geduld der
Mütter und Väter. "Für "richtiges Verhalten in jeder Situation" gibt
es kein Patentrezept. Man muss die Individualität jedes Kindes
berücksichtigen." Um die Kinder zu unterstützen, sollten Eltern und
Großeltern deren Gefühle ernst nehmen und sie wertschätzen. "Jedes
Kind ist richtig, wie es ist." Ein Fehler sei, schüchterne Kinder
ständig zu ermutigen, aktiv auf andere Kinder zuzugehen. "Wenn ein
Kind alleine in der Legoecke sitzt, baut und zufrieden ist, ist das
in Ordnung."
Nähere Informationen rund um das gesunde Heranwachsen von Kindern
finden Eltern und Großeltern auch in der Rubrik "Kinderwelt" auf der
Website der BKK Mobil Oil: www.bkk-mobil-oil.de/kinderwelt.
Pressekontakt:
BKK Mobil Oil Pressestelle
Dirk Becker
Telefon: 040 3002-11423
E-Mail: pressestelle@bkk-mobil-oil.de
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Schlagwörter
Informationsabend , Kinder , Krankenversicherung , Eltern , Psychologie , Gesundheit , Bild , Gesundheit / Medizin , Panorama ,
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