09.10.2019 09:32 | Pro Generika e.V. | Gesundheit / Medizin
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Jour Fixe "Arzneimittel" macht entscheidende Schritte gegen Lieferengpässe
Berlin (ots) - Lieferengpässe sind derzeit die größte
Beeinträchtigung von Apothekern, Arzneimittelherstellern und vor
allem Patienten. Jetzt hat der Jour Fixe "Liefer- und
Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln" beim Bundesamt für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen weiteren Schritt
gemacht, um die Probleme - vor allem auch im Bereich der Kliniken -
zu entschärfen.
Gemeinsam haben die Teilnehmer des Jour Fixes Empfehlungen
erarbeitet, die in den Verträgen zwischen Herstellern und
Krankenhausapotheken bzw. den krankenhausversorgenden Apotheken
berücksichtigt werden - und so die Versorgung von
Krankenhauspatienten verbessern sollen.
Im Wesentlichen geht es um folgende Faktoren: - Die
pharmazeutischen Unternehmen erhalten eine Abnahme-Gewährleistung -
das heißt, dass ihnen die Klinikapotheken vertraglich vereinbarte
Mengen auch tatsächlich abnehmen. Das macht eine sicherere
Produktionsplanung möglich.
- Außerdem soll sich in den vereinbarten Preisen widerspiegeln,
wenn ein Hersteller besondere Vorkehrungen für seine Lieferfähigkeit
trifft und etwa abgetrennte Lagerkapazitäten für bestimmte Käufer
vorhält oder mehrere Wirkstoffquellen für einzelne Produkte
heranzieht. Mit diesen Empfehlungen wird dargestellt, dass ein Mehr
an Liefersicherheit auch ein Mehr an finanziellen Aufwand erfordert.
- Auch sollen Verträge für mindestens zwölf Monate mit einem
Vorlauf von wenigstens sechs Monaten abgeschlossen werden. Auf diese
Weise erhalten Unternehmen die Planungssicherheit, die sie zur
Etablierung einer robusten Lieferkette brauchen.
Die Empfehlungen wurden lang und intensiv diskutiert und sollen
vor allem für versorgungsrelevante Arzneimittel gelten - also für
Wirkstoffe ohne gleichwertige Alternative, bei deren Fehlen sich die
Prognose eines Patienten verschlechtert und die er innerhalb von 24
Stunden benötigt. Auch wenn die Empfehlungen keine Rechtswirkung
haben, will der Jour Fixe nachhalten, inwieweit die Kriterien selbst
zu einer Verbesserung der Situation im Klinikgeschäft beitragen.
Schon im Frühjahr hatte das BfArM die Meldeverfahren für
Lieferengpässe umfassend umgestellt und mit einer neuen Datenbank die
Prozesse für meldende Firmen und Öffentlichkeit wesentlich
verbessert. Die Verpflichtung der Pharmazeutischen Industrie,
Lieferengpässe bei versorgungsrelevanten Wirkstoffen an die
Bundesoberbehörden zu melden, war ein Ergebnis des ersten
Pharmadialoges. Die Verpflichtung bezieht sich auf die
Wirkstofflisten, die das BfArM veröffentlicht und die auf der
Grundlage der Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und
der WHO zusammengestellt wurden. Auf Hinweis des Jour Fixes betrifft
diese Selbstverpflichtung besonders diejenigen Arzneimittel, bei
denen es bereits zu einer Marktverengung gekommen ist.
Die "Empfehlungen des Jour Fixe zu Liefer- und
Versorgungsengpässen zur Vertragsgestaltung zwischen Betreibern von
Krankenhausapotheken / krankenhausversorgenden Apotheken und
pharmazeutischen Unternehmen mit dem Ziel einer Verbesserung der
Lieferfähigkeit versorgungsrelevanter Arzneimittel in Kliniken"
finden Sie online unter: http://ots.de/SIf2YX
Pressekontakt:
Pro Generika e.V.
Anna Steinbach, Leiterin Kommunikation
Tel. 030/81616090 / E-Mail: presse@progenerika.de
www.progenerika.de
http://twitter.com/progenerika
Original-Content von: Pro Generika e.V., übermittelt durch news aktuell
Beeinträchtigung von Apothekern, Arzneimittelherstellern und vor
allem Patienten. Jetzt hat der Jour Fixe "Liefer- und
Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln" beim Bundesamt für
Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) einen weiteren Schritt
gemacht, um die Probleme - vor allem auch im Bereich der Kliniken -
zu entschärfen.
Gemeinsam haben die Teilnehmer des Jour Fixes Empfehlungen
erarbeitet, die in den Verträgen zwischen Herstellern und
Krankenhausapotheken bzw. den krankenhausversorgenden Apotheken
berücksichtigt werden - und so die Versorgung von
Krankenhauspatienten verbessern sollen.
Im Wesentlichen geht es um folgende Faktoren: - Die
pharmazeutischen Unternehmen erhalten eine Abnahme-Gewährleistung -
das heißt, dass ihnen die Klinikapotheken vertraglich vereinbarte
Mengen auch tatsächlich abnehmen. Das macht eine sicherere
Produktionsplanung möglich.
- Außerdem soll sich in den vereinbarten Preisen widerspiegeln,
wenn ein Hersteller besondere Vorkehrungen für seine Lieferfähigkeit
trifft und etwa abgetrennte Lagerkapazitäten für bestimmte Käufer
vorhält oder mehrere Wirkstoffquellen für einzelne Produkte
heranzieht. Mit diesen Empfehlungen wird dargestellt, dass ein Mehr
an Liefersicherheit auch ein Mehr an finanziellen Aufwand erfordert.
- Auch sollen Verträge für mindestens zwölf Monate mit einem
Vorlauf von wenigstens sechs Monaten abgeschlossen werden. Auf diese
Weise erhalten Unternehmen die Planungssicherheit, die sie zur
Etablierung einer robusten Lieferkette brauchen.
Die Empfehlungen wurden lang und intensiv diskutiert und sollen
vor allem für versorgungsrelevante Arzneimittel gelten - also für
Wirkstoffe ohne gleichwertige Alternative, bei deren Fehlen sich die
Prognose eines Patienten verschlechtert und die er innerhalb von 24
Stunden benötigt. Auch wenn die Empfehlungen keine Rechtswirkung
haben, will der Jour Fixe nachhalten, inwieweit die Kriterien selbst
zu einer Verbesserung der Situation im Klinikgeschäft beitragen.
Schon im Frühjahr hatte das BfArM die Meldeverfahren für
Lieferengpässe umfassend umgestellt und mit einer neuen Datenbank die
Prozesse für meldende Firmen und Öffentlichkeit wesentlich
verbessert. Die Verpflichtung der Pharmazeutischen Industrie,
Lieferengpässe bei versorgungsrelevanten Wirkstoffen an die
Bundesoberbehörden zu melden, war ein Ergebnis des ersten
Pharmadialoges. Die Verpflichtung bezieht sich auf die
Wirkstofflisten, die das BfArM veröffentlicht und die auf der
Grundlage der Empfehlungen der medizinischen Fachgesellschaften und
der WHO zusammengestellt wurden. Auf Hinweis des Jour Fixes betrifft
diese Selbstverpflichtung besonders diejenigen Arzneimittel, bei
denen es bereits zu einer Marktverengung gekommen ist.
Die "Empfehlungen des Jour Fixe zu Liefer- und
Versorgungsengpässen zur Vertragsgestaltung zwischen Betreibern von
Krankenhausapotheken / krankenhausversorgenden Apotheken und
pharmazeutischen Unternehmen mit dem Ziel einer Verbesserung der
Lieferfähigkeit versorgungsrelevanter Arzneimittel in Kliniken"
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