13.11.2023 15:55 | Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. | Wirtschaft
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Chemie- und Pharmaindustrie Baden-Württemberg 3. Quartal 2023 / Rezession in Chemie- und Lacksparte / Pharma weiterhin erfreulich / Chemie-Arbeitgeber: "Schwierig besonders für den Mittelstand"
Die Wirtschaftszahlen der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg für Januar bis September 2023 (Umsatz, nach Auslands- und Inlandsumsätzen aufgeschlüsselt, Beschäftigte).
Alle Zahlen nach den Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg; die Angaben sind komplett deckungsgleich mit den Mitgliedsunternehmen der Verbände Chemie.BW. / Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/76296 / Die Verwendung dieses Bildes für redaktionelle Zwecke ist unter Beachtung aller mitgeteilten Nutzungsbedingungen zulässig und dann auch honorarfrei. Veröffentlichung ausschließlich mit Bildrechte-Hinweis.
Baden-Baden (ots) -
Die Verbände der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg, Chemie.BW, zeigten sich heute anlässlich der Konjunkturdaten zum driten Quartal 2023 äußerst besorgt über die Situation der Branche: "Es geht um die Zukunft des Industrie- und Chemie-Standortes Baden-Württemberg," so Patrick Krauth, Vorsitzender des baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeberverbandes (agvChemie). Für die Mittelständler in der Chemie- und Lackindustrie sei die Lage besonders herausfordernd: Sie könnten den weiter hohen Energiekosten, dem Kostendruck durch immer mehr Bürokratie und steigende Lohnzusatzkosten nicht ausweichen.
Nach den jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Landesamtes sind in den ersten drei Quartalen 2023 die Umsätze der Chemie-, Pharma- und Lackbranche in Baden-Württemberg gegenüber dem Vorjahr nur noch um 0,5 Prozent (auf 19.9 Milliarden Euro) gestiegen.
Der Umsatz der Teilsparte Chemie brach um 3,5 Prozent ein, Farben und Lacke um 2,5 Prozent. Sie verzeichnen nunmehr seit sechs Monaten rückläufige Umsätze. Einzig die Umsätze der Arzneimittelhersteller wuchsen um 12,2 Prozent. Auch die Beschäftigtenzahlen in der Chemiesparte stagnieren gegenüber dem Vorjahr, die der Gesamtbranche stiegen um 3,9 Prozent.
Für Björn Sucher, Hauptgeschäftsführer des agvChemie, sind die steigenden Bürokratie-Kosten in den Unternehmen ein besonderes Ärgernis: "Beispielsweise wird das europäische Lieferkettengesetz nur mit hohem Personal- und Sachaufwand einzuhalten sein - und das, obwohl es Branchenlösungen gibt, die hier subsidiär greifen könnten!" Ebenso seien die inzwischen wieder auf Rekordhöhe gestiegenen Sozialbeiträge eine weitere Belastung für Arbeitgeber.
Das Jahr 2023 werde keine Erholung mehr bringen, so der agvChemie-Vorsitzende Krauth. Auch für das Jahr 2024 ist er nicht optimistisch: "Wir können nur hoffen, dass die Rohstoff- und Energiepreise sinken, die Inlandskonjunktur wieder anzieht und sich die weltpolitischen Probleme nicht weiter verschärfen."
Zur chemischen Industrie in Baden-Württemberg
In den Verbänden der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg sind derzeit insgesamt 475 Mitgliedsunternehmen mit 110.800 Beschäftigten organisiert. Der Jahresumsatz betrug 2022 ca. 47 Milliarden Euro. Die größten Teilbranchen sind Pharma (44 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (12 Prozent), Technische Gase, Chemiefaser, Pflanzenschutz (8 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (8 Prozent). Derzeit bilden die Unternehmen etwa 3.500 Jugendliche aus.
Als Chemie.BW treten die Verbände mit Sitz in Baden-Baden gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. Es handelt sich dabei um
- den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)
- den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).
Pressekontakt:
Andreas C. A. FehlerPressesprecher
Chemie.BW
Die Verbände der Chemie- und Pharma-Industrie Baden-Württemberg
+49 7221 2113-48 | +49 162 2111648
medien@chemie.com
https://newsroom.chemie.com
Original-Content von: Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V., übermittelt durch news aktuell
Die Verbände der Chemie- und Pharmaindustrie in Baden-Württemberg, Chemie.BW, zeigten sich heute anlässlich der Konjunkturdaten zum driten Quartal 2023 äußerst besorgt über die Situation der Branche: "Es geht um die Zukunft des Industrie- und Chemie-Standortes Baden-Württemberg," so Patrick Krauth, Vorsitzender des baden-württembergischen Chemie-Arbeitgeberverbandes (agvChemie). Für die Mittelständler in der Chemie- und Lackindustrie sei die Lage besonders herausfordernd: Sie könnten den weiter hohen Energiekosten, dem Kostendruck durch immer mehr Bürokratie und steigende Lohnzusatzkosten nicht ausweichen.
Nach den jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Landesamtes sind in den ersten drei Quartalen 2023 die Umsätze der Chemie-, Pharma- und Lackbranche in Baden-Württemberg gegenüber dem Vorjahr nur noch um 0,5 Prozent (auf 19.9 Milliarden Euro) gestiegen.
Der Umsatz der Teilsparte Chemie brach um 3,5 Prozent ein, Farben und Lacke um 2,5 Prozent. Sie verzeichnen nunmehr seit sechs Monaten rückläufige Umsätze. Einzig die Umsätze der Arzneimittelhersteller wuchsen um 12,2 Prozent. Auch die Beschäftigtenzahlen in der Chemiesparte stagnieren gegenüber dem Vorjahr, die der Gesamtbranche stiegen um 3,9 Prozent.
Für Björn Sucher, Hauptgeschäftsführer des agvChemie, sind die steigenden Bürokratie-Kosten in den Unternehmen ein besonderes Ärgernis: "Beispielsweise wird das europäische Lieferkettengesetz nur mit hohem Personal- und Sachaufwand einzuhalten sein - und das, obwohl es Branchenlösungen gibt, die hier subsidiär greifen könnten!" Ebenso seien die inzwischen wieder auf Rekordhöhe gestiegenen Sozialbeiträge eine weitere Belastung für Arbeitgeber.
Das Jahr 2023 werde keine Erholung mehr bringen, so der agvChemie-Vorsitzende Krauth. Auch für das Jahr 2024 ist er nicht optimistisch: "Wir können nur hoffen, dass die Rohstoff- und Energiepreise sinken, die Inlandskonjunktur wieder anzieht und sich die weltpolitischen Probleme nicht weiter verschärfen."
Zur chemischen Industrie in Baden-Württemberg
In den Verbänden der chemischen und pharmazeutischen Industrie in Baden-Württemberg sind derzeit insgesamt 475 Mitgliedsunternehmen mit 110.800 Beschäftigten organisiert. Der Jahresumsatz betrug 2022 ca. 47 Milliarden Euro. Die größten Teilbranchen sind Pharma (44 Prozent), Lacke, Farben und Bautenschutz (12 Prozent), Technische Gase, Chemiefaser, Pflanzenschutz (8 Prozent) sowie Körperpflege und Waschmittel (8 Prozent). Derzeit bilden die Unternehmen etwa 3.500 Jugendliche aus.
Als Chemie.BW treten die Verbände mit Sitz in Baden-Baden gemeinsam in der Öffentlichkeit auf. Es handelt sich dabei um
- den tarif- und sozialpolitisch tätigen Arbeitgeberverband Chemie Baden-Württemberg e.V. (agvChemie)
- den wirtschaftspolitischen Verband der Chemischen Industrie e.V., Landesverband Baden-Württemberg (VCI).
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Chemie.BW
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