10.01.2019 10:42 | BDI Bundesverband der Deutschen Industrie | Wirtschaft
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
BDI-Präsident Kempf: Europäische Union im Wettbewerb mit China stärken
Berlin (ots) -
- Spitzenverband formuliert 54 Forderungen an Bundesregierung und
Europäische Kommission
- Marktwirtschaftliche Ordnung widerstandsfähiger machen
- Industrie für neuartige Sicherheitskontrolle bei
Auslandsinvestitionen
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI),
Dieter Kempf, fordert die Bundesregierung und die Europäische
Kommission auf, die Europäische Union (EU) im Wettbewerb mit China zu
stärken. Der BDI hat für das neue Jahr 54 Forderungen an Berlin und
Brüssel, um den wachsenden Herausforderungen mit der staatlich
geprägten chinesischen Volkswirtschaft besser zu begegnen. Das geht
aus einem neuen Grundsatzpapier hervor, das der BDI am Donnerstag in
Berlin veröffentlichte. Der Titel lautet: "Partner und systemischer
Wettbewerber - Wie gehen wir mit Chinas staatlich gelenkter
Volkswirtschaft um?"
China entwickele sich entgegen früherer Erwartungen absehbar nicht
hin zu Marktwirtschaft und Liberalismus. "Die Volksrepublik etabliert
ihr eigenes politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches
Modell", unterstrich Kempf. Das Land sei in einen systemischen
Wettbewerb zu liberalen marktwirtschaftlichen Staaten wie Deutschland
getreten. Dies müsse realistisch betrachtet werden, um Antworten
darauf zu finden.
China bleibe Treiber der Weltwirtschaft und für die deutsche
Industrie wesentlicher Absatz- und Beschaffungsmarkt, machte Kempf
klar. Die deutsche Industrie wolle auch weiterhin die Chancen des
wirtschaftlichen Austausches mit China nutzen. "Jedoch darf niemand
die Herausforderungen, vor die China die EU und Deutschland stellt,
einfach ausblenden."
Die deutsche Industrie fordert in dem Grundsatzpapier einen
gestärkten wirtschaftspolitischen Rahmen für den Europäischen
Binnenmarkt. Dieser soll auch Unternehmen aus
nicht-marktwirtschaftlichen Ländern an die liberale
marktwirtschaftliche Ordnung der EU binden, wenn sie in der EU aktiv
sein wollen. Für die EU ist es wichtiger denn je, nicht nur nach
innen die Bedeutung und Bindekraft ihrer Ordnung und Werte zu
verdeutlichen, sondern sie auch offensiv nach außen zu vertreten.
"Es ist unerlässlich, dass die Bundesregierung wieder Bannerträger
für eine stärkere EU wird", forderte der BDI-Präsident. Zugleich
müssten Deutschland und die EU deutlich mehr in Forschung,
Entwicklung, Bildung, Infrastruktur und Zukunftstechnologien
investieren. "Die EU braucht eine ehrgeizige Industriepolitik für
ihre starken Unternehmen, die sich auf Innovation, intelligente
Regulierung, Sozialpartnerschaft, Infrastruktur und Freihandel
konzentriert."
Der BDI schlägt vor, das EU-Beihilfenrecht und die
Anti-Subventions-Instrumente zu schärfen. Europa müsse effektiv gegen
Firmen vorgehen, die nicht in der EU produzieren und staatliche
Subventionen erhalten. In diesem Sinne spricht sich der BDI dafür
aus, eine neuartige Subventionskontrolle bei Auslandsinvestitionen
einzuführen. Diese sollte staatlich finanzierte Übernahmen
europäischer Technologieunternehmen kontrollieren - und notfalls
verhindern. In der öffentlichen Auftragsvergabe sollten hohe
Qualitätsstandards ein Muss werden: Dumping-Preise ausländischer
Anbieter müssten auf Subventionen untersucht werden können. Die 54
Forderungen müssten ein Kompass in der politischen Debatte sein.
"Wir in der deutschen Industrie messen die chinesische Regierung
an ihren eigenen international bekanntgemachten Verpflichtungen.
Peking sollte im eigenen Interesse den heimischen Markt weiter öffnen
und lange angekündigte Wirtschaftsreformen kraftvoll umsetzen",
erklärte Kempf. Je schneller China mit Wirtschaftsreformen und
Marktöffnung Wettbewerbsgleichheit zwischen chinesischen und
EU-Unternehmen auf dem Weltmarkt schaffe, desto weniger müssten neue
Kontrollinstrumente zum Einsatz kommen.
Das deutsch-chinesische Handelsvolumen erreichte zuletzt 187
Milliarden Euro, fast 30 Prozent des gesamten Handels zwischen der EU
und der Volksrepublik (2017). China ist Deutschlands wichtigster
Handelspartner außerhalb der EU. Deutsche Exporte nach China betrugen
86 Milliarden Euro, Importe 101 Milliarden Euro. Der Bestand
deutscher Direktinvestitionen in China summierte sich nach jüngsten
offiziellen Angaben auf 76 Milliarden Euro (2016). Circa 5.200
deutsche Unternehmen waren mit über einer Million Angestellten in
China tätig. Den Bestand chinesischer Investitionen in Deutschland
schätzt der BDI auf 13 Milliarden Euro bis Ende 2017.
Das BDI-Grundsatzpapier zu China finden Sie hier.
https://bdi.eu/media/publikationen/#/publikation/news/china-partne
r-und-systemischer-wettbewerber/
Zur englischen Fassung des Grundsatzpapiers gelangen Sie hier.
https://english.bdi.eu/media/publications/#/publication/news/china
-partner-and-systemic-competitor/
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell
- Spitzenverband formuliert 54 Forderungen an Bundesregierung und
Europäische Kommission
- Marktwirtschaftliche Ordnung widerstandsfähiger machen
- Industrie für neuartige Sicherheitskontrolle bei
Auslandsinvestitionen
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI),
Dieter Kempf, fordert die Bundesregierung und die Europäische
Kommission auf, die Europäische Union (EU) im Wettbewerb mit China zu
stärken. Der BDI hat für das neue Jahr 54 Forderungen an Berlin und
Brüssel, um den wachsenden Herausforderungen mit der staatlich
geprägten chinesischen Volkswirtschaft besser zu begegnen. Das geht
aus einem neuen Grundsatzpapier hervor, das der BDI am Donnerstag in
Berlin veröffentlichte. Der Titel lautet: "Partner und systemischer
Wettbewerber - Wie gehen wir mit Chinas staatlich gelenkter
Volkswirtschaft um?"
China entwickele sich entgegen früherer Erwartungen absehbar nicht
hin zu Marktwirtschaft und Liberalismus. "Die Volksrepublik etabliert
ihr eigenes politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches
Modell", unterstrich Kempf. Das Land sei in einen systemischen
Wettbewerb zu liberalen marktwirtschaftlichen Staaten wie Deutschland
getreten. Dies müsse realistisch betrachtet werden, um Antworten
darauf zu finden.
China bleibe Treiber der Weltwirtschaft und für die deutsche
Industrie wesentlicher Absatz- und Beschaffungsmarkt, machte Kempf
klar. Die deutsche Industrie wolle auch weiterhin die Chancen des
wirtschaftlichen Austausches mit China nutzen. "Jedoch darf niemand
die Herausforderungen, vor die China die EU und Deutschland stellt,
einfach ausblenden."
Die deutsche Industrie fordert in dem Grundsatzpapier einen
gestärkten wirtschaftspolitischen Rahmen für den Europäischen
Binnenmarkt. Dieser soll auch Unternehmen aus
nicht-marktwirtschaftlichen Ländern an die liberale
marktwirtschaftliche Ordnung der EU binden, wenn sie in der EU aktiv
sein wollen. Für die EU ist es wichtiger denn je, nicht nur nach
innen die Bedeutung und Bindekraft ihrer Ordnung und Werte zu
verdeutlichen, sondern sie auch offensiv nach außen zu vertreten.
"Es ist unerlässlich, dass die Bundesregierung wieder Bannerträger
für eine stärkere EU wird", forderte der BDI-Präsident. Zugleich
müssten Deutschland und die EU deutlich mehr in Forschung,
Entwicklung, Bildung, Infrastruktur und Zukunftstechnologien
investieren. "Die EU braucht eine ehrgeizige Industriepolitik für
ihre starken Unternehmen, die sich auf Innovation, intelligente
Regulierung, Sozialpartnerschaft, Infrastruktur und Freihandel
konzentriert."
Der BDI schlägt vor, das EU-Beihilfenrecht und die
Anti-Subventions-Instrumente zu schärfen. Europa müsse effektiv gegen
Firmen vorgehen, die nicht in der EU produzieren und staatliche
Subventionen erhalten. In diesem Sinne spricht sich der BDI dafür
aus, eine neuartige Subventionskontrolle bei Auslandsinvestitionen
einzuführen. Diese sollte staatlich finanzierte Übernahmen
europäischer Technologieunternehmen kontrollieren - und notfalls
verhindern. In der öffentlichen Auftragsvergabe sollten hohe
Qualitätsstandards ein Muss werden: Dumping-Preise ausländischer
Anbieter müssten auf Subventionen untersucht werden können. Die 54
Forderungen müssten ein Kompass in der politischen Debatte sein.
"Wir in der deutschen Industrie messen die chinesische Regierung
an ihren eigenen international bekanntgemachten Verpflichtungen.
Peking sollte im eigenen Interesse den heimischen Markt weiter öffnen
und lange angekündigte Wirtschaftsreformen kraftvoll umsetzen",
erklärte Kempf. Je schneller China mit Wirtschaftsreformen und
Marktöffnung Wettbewerbsgleichheit zwischen chinesischen und
EU-Unternehmen auf dem Weltmarkt schaffe, desto weniger müssten neue
Kontrollinstrumente zum Einsatz kommen.
Das deutsch-chinesische Handelsvolumen erreichte zuletzt 187
Milliarden Euro, fast 30 Prozent des gesamten Handels zwischen der EU
und der Volksrepublik (2017). China ist Deutschlands wichtigster
Handelspartner außerhalb der EU. Deutsche Exporte nach China betrugen
86 Milliarden Euro, Importe 101 Milliarden Euro. Der Bestand
deutscher Direktinvestitionen in China summierte sich nach jüngsten
offiziellen Angaben auf 76 Milliarden Euro (2016). Circa 5.200
deutsche Unternehmen waren mit über einer Million Angestellten in
China tätig. Den Bestand chinesischer Investitionen in Deutschland
schätzt der BDI auf 13 Milliarden Euro bis Ende 2017.
Das BDI-Grundsatzpapier zu China finden Sie hier.
https://bdi.eu/media/publikationen/#/publikation/news/china-partne
r-und-systemischer-wettbewerber/
Zur englischen Fassung des Grundsatzpapiers gelangen Sie hier.
https://english.bdi.eu/media/publications/#/publication/news/china
-partner-and-systemic-competitor/
Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: presse@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu
Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Unternehmen , Industrie , Welthandel , Investition , Wettbewerb , Außenhandel , Handel , Wirtschaft ,
Das könnte Sie auch interessieren
ELFBAR und LOST MARY stellen Fortschritte bei der Bekämpfung illegaler E-Zigaretten vor
London (ots/PRNewswire) - - Führende Hersteller von Vaping-Produkten bekräftigen ihre seit langem vertretene Haltung gegen gefälschte und illegale Produkte weltweit - Seit Mitte 2021 wurden in Zusa...Artikel lesenDEL-Finale live bei MagentaSport: "Diesen Titel haben wir uns verdient" - Berlin zum 10.Mal Meister: Aubin lobt seine Eisbären-Familie, MVP-Pföderl kann´s nicht fassen, Noebels leidet und feiert
München (ots) - Der Deutsche Eishockey-Meister heißt zum 10. Mal Eisbären Berlin nach einem 2:0 in Bremerhaven. Auch im 5. Spiel der grandiosen Finalserie siegen die Eisbären durch eine taktische Me...Artikel lesenArmenischer politischer Gefangener, Ruben Vardanyan, darf mit seiner Familie sprechen, die für ein Ende seines Hungerstreiks plädiert
Yerevan, Armenien (ots/PRNewswire) - Überwältigende internationale Unterstützung und Druck führen dazu, dass Aserbaidschan nach zwanzig Tagen Isolation Kommunikation mit der Familie zulässt, während...Artikel lesenCATL stellt Shenxing PLUS vor, das eine Reichweite von 1.000 km und superschnelles 4C-Laden ermöglicht
Beijing (ots/PRNewswire) - Auf der Auto China 2024 stellte CATL (SZ.300750) Shenxing PLUS vor – die weltweit erste LFP-Batterie, die eine Reichweite von mehr als 1.000 Kilometern mit superschneller ...Artikel lesenGroßes Finale: "SWR3 Comedy Festival" 2024 in Bad Dürkheim gestartet
Baden-Baden (ots) - Veranstaltung vom 26. bis 28. April / mit Andreas Müller, Vince Ebert, Anne Vogd, Zeus & Wirbitzky, Bernhard Hoëcker, Sebastian Lehmann, Nikita Miller, Lisa Feller u. a. "SWR3 C...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)