19.09.2018 21:00 | Westfalen-Blatt | Presseschau
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Westfalen-Blatt: zur Zukunft der Landwirtschaft
Bielefeld (ots) - Das Klima in der Landwirtschaft ist angespannt.
Zwei ungewöhnlich harte Jahre - viel zu nass das eine, viel zu
trocken das andere - drücken auf die Erntemengen. Das wiederum zerrt
an den Nerven vor allem der Bauern, die große Flächen bewirtschaften,
die viel investiert haben und die nun ihre Zinsen bezahlen müssen.
Nun weiß der Landwirt zwar nach Jahrzehnten des Kampfes mit
EU-Politikern und zuletzt auch mit großen Handelsketten, wie man
eigene Sorgen öffentlich machen und damit Druck erzeugen kann.
Andererseits neigt er in der Regel nicht zur Panik. Schließlich meint
es die Natur grundsätzlich gut mit den Menschen. Ließ sie in der
Vergangenheit die Ernte mal ein Jahr schlechter ausfallen, dann gab
sie im darauf folgenden Jahr oft doppelt. Vielleicht ist das auch der
Grund, warum der Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes, Johannes Röring, derzeit öffentlich betont
gelassen auftritt. Klimawandel? Das lässt sich nach einem
Jahrhundertsommer nicht beweisen. Da hat Röring sogar recht.
Andererseits sind die Aufeinanderfolge von mehreren ungewöhnlich
heißen Jahren sowie und die Zunahme von Stürmen und Starkregen nun
auch alles andere als ein Gegenbeweis. Mit Blick auf die weltweit
erhobenen Daten, die die Klimaerwärmung und die damit verbundenen
Veränderungen in der natürlichen Vegetation und Fauna belegen, sind
alle Landwirte gut beraten, sich darauf einzustellen. In diesem
Zusammenhang tut eine unabhängige Agrarforschung not. Was die immer
weniger und größer werdenden Konzerne der Agrarchemie erforschen,
muss nicht falsch sein. Aber es ist von Unternehmensinteressen
geleitet. Im Gegensatz zum Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes
hält Röring sich mit Forderungen nach sofortigen »Nothilfen« für alle
Landwirte zurück. Das ehrt ihn. Auch dass er mehr Wert darauf legt,
dass die Klientel steuerlich besser gestellt wird, zeugt von eher
langfristigem Denken. Selbst dass er dafür wirbt, Investitionen in
Produktionsumstellungen, die im Interesse des Tierschutzes liegen,
hier und da um ein oder zwei Jahre zu verschieben, muss nicht sofort
in die Schublade »Interessenpolitik« wandern. Schließlich treffen die
Ausgaben vor allem Bauern, die wenig Geld haben, also Kleinbetriebe.
Grundsätzlich entscheiden nicht Umfragen über die Zukunft der
bäuerlichen Landwirtschaft, sondern die Verkaufszahlen an der
Ladentheke. Dort sind Ökoprodukte zwar gefragter denn je - aber immer
noch auf niedrigem Niveau. Die meisten Verbraucher wollen kein Gift,
viel Tierschutz und eine möglichst kleinteilige Landwirtschaft. Doch
dazu beitragen wollen sie nur insoweit, als der Preisunterschied zu
Produkten der so genannten konventionellen Landwirtschaft nicht zu
groß wird.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Zwei ungewöhnlich harte Jahre - viel zu nass das eine, viel zu
trocken das andere - drücken auf die Erntemengen. Das wiederum zerrt
an den Nerven vor allem der Bauern, die große Flächen bewirtschaften,
die viel investiert haben und die nun ihre Zinsen bezahlen müssen.
Nun weiß der Landwirt zwar nach Jahrzehnten des Kampfes mit
EU-Politikern und zuletzt auch mit großen Handelsketten, wie man
eigene Sorgen öffentlich machen und damit Druck erzeugen kann.
Andererseits neigt er in der Regel nicht zur Panik. Schließlich meint
es die Natur grundsätzlich gut mit den Menschen. Ließ sie in der
Vergangenheit die Ernte mal ein Jahr schlechter ausfallen, dann gab
sie im darauf folgenden Jahr oft doppelt. Vielleicht ist das auch der
Grund, warum der Präsident des Westfälisch-Lippischen
Landwirtschaftsverbandes, Johannes Röring, derzeit öffentlich betont
gelassen auftritt. Klimawandel? Das lässt sich nach einem
Jahrhundertsommer nicht beweisen. Da hat Röring sogar recht.
Andererseits sind die Aufeinanderfolge von mehreren ungewöhnlich
heißen Jahren sowie und die Zunahme von Stürmen und Starkregen nun
auch alles andere als ein Gegenbeweis. Mit Blick auf die weltweit
erhobenen Daten, die die Klimaerwärmung und die damit verbundenen
Veränderungen in der natürlichen Vegetation und Fauna belegen, sind
alle Landwirte gut beraten, sich darauf einzustellen. In diesem
Zusammenhang tut eine unabhängige Agrarforschung not. Was die immer
weniger und größer werdenden Konzerne der Agrarchemie erforschen,
muss nicht falsch sein. Aber es ist von Unternehmensinteressen
geleitet. Im Gegensatz zum Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes
hält Röring sich mit Forderungen nach sofortigen »Nothilfen« für alle
Landwirte zurück. Das ehrt ihn. Auch dass er mehr Wert darauf legt,
dass die Klientel steuerlich besser gestellt wird, zeugt von eher
langfristigem Denken. Selbst dass er dafür wirbt, Investitionen in
Produktionsumstellungen, die im Interesse des Tierschutzes liegen,
hier und da um ein oder zwei Jahre zu verschieben, muss nicht sofort
in die Schublade »Interessenpolitik« wandern. Schließlich treffen die
Ausgaben vor allem Bauern, die wenig Geld haben, also Kleinbetriebe.
Grundsätzlich entscheiden nicht Umfragen über die Zukunft der
bäuerlichen Landwirtschaft, sondern die Verkaufszahlen an der
Ladentheke. Dort sind Ökoprodukte zwar gefragter denn je - aber immer
noch auf niedrigem Niveau. Die meisten Verbraucher wollen kein Gift,
viel Tierschutz und eine möglichst kleinteilige Landwirtschaft. Doch
dazu beitragen wollen sie nur insoweit, als der Preisunterschied zu
Produkten der so genannten konventionellen Landwirtschaft nicht zu
groß wird.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Chef vom Dienst Nachrichten
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Inklusions-Defizite bei Berliner Bühnen und Konzerthäusern / Behindertenvertreter beklagen Diskriminierung bei Zahl, Auswahl und Buchung von Rollstuhlplätzen
Berlin (ots) - Die meisten großen Kultureinrichtungen in Berlin erfüllen den Inklusions-Anspruch von Besuchern mit Behinderungen nur eingeschränkt. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten D...Artikel lesenUnterstützung für junge Terror-Opfer in Israel / SOS-Kinderdörfer starten neues Programm
Petach Tikvah (ots) - Die SOS-Kinderdörfer unterstützen junge Opfer der Terror-Angriffe vom 7.Oktober 2023. Wie die Hilfsorganisation bekannt gibt, wurde ein neues Programm entwickelt, das Betroffen...Artikel lesenEnghouse Video arbeitet mit SONIFI Health zusammen, um fortschrittliche Telehealth-Lösungen in Krankenhauszimmern anzubieten
Markham, On (ots/PRNewswire) - Enghouse Video, ein weltweit führender Anbieter von hochmodernen Videotechnologielösungen, gab heute seine Partnerschaft mit SONIFI Health bekannt, die die virtuelle P...Artikel lesenHyosung TNC präsentiert ein neues Paradigma durch nachhaltige Bio-BDO-Produktion.
Seoul, Südkorea (ots/PRNewswire) - Hyosung TNC unternimmt bedeutende Schritte in Richtung einer nachhaltigen Zukunft, indem es sich auf die Produktion von nachhaltigem biobasiertem BDO konzentriert....Artikel lesenEishockey live bei MagentaSport morgen 19 Uhr 5.DEL-Finale: Berlin kann in Fischtown Titel holen / Sieg, aber Kreis nicht zufrieden / NHL-Stars Sturm, Peterka und Grubauer zur WM? "Sieht sehr gut aus"
München (ots) - Zweiter Sieg mit gemischten Gefühlen. Denn Bundestrainer Harold Kreis sieht beim 4:2 im WM-Test gegen Österreich Höhen und Tiefen. Nach einem schnellen 2:0 lässt sich das DEB-Team ge...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)