15.03.2024 01:00 | Neue Osnabrücker Zeitung | Presseschau
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
0 00,00 0 Bewertung(en) Bewertung schreiben
Russische Atom-Kooperation in Lingen: Umweltminister zeigt sich "erschrocken" / Christian Meyer befürchtet "erhebliche Auswirkungen auf die innere und äußere Sicherheit"
Osnabrück (ots) -
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer reagiert fassungslos auf die geplante Kooperation einer russischen Atomenergiefirma mit der Brennelementfabrik in Lingen. "Ich bin in der Tat sehr erschrocken darüber, dass das Ganze in enger Kooperation mit russischen Atomkonzernen, die sehr eng mit Putin verbunden sind, passieren soll. Es sollen ja sogar Mitarbeiter russischer Atomkonzerne Zugang zur Brennelementfabrik in Lingen bekommen. Das alles hat erhebliche Auswirkungen auf die innere und äußere Sicherheit", sagte der Grünen-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Klar ist für mich: Es darf keine Gefährdung durch die russische Beteiligung für die Sicherheit Deutschlands und Europas geben", fügte Meyer hinzu.
Das Vorhaben muss von Niedersachsen genehmigt werden. Im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung gab es laut Umweltministerium knapp 11.000 Einwendungen. Die größten Bedenken richteten sich laut Meyer gegen die russische Beteiligung. "Dabei geht es konkret um Befürchtungen, dass es zu Spionage- und Sabotageakten kommen könnte. Auch geht es um die Sorge, dass Betriebsgeheimnisse zur Sicherheit von Atomkraftwerken in falsche Hände gelangen könnten oder es zu Manipulationen an Brennelementen durch russischen Zugriff kommt", erläuterte der Minister im Gespräch mit der NOZ.
Putin führe einen "brutalen Angriffskrieg" gegen die Ukraine und nutze Energie als Waffe. "Er hatte sich im Gassektor damals die Speicher in Niedersachsen gekauft und sie als Waffe benutzt. Deshalb sollten wir den gleichen Fehler nicht noch einmal machen und verhindern, dass sich Putins Einfluss in der europäischen Atomindustrie verstärkt. Er sollte eher abgebaut werden", sagte der Grünen-Politiker.
Ob es noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung kommen könnte, vermochte Meyer nicht einzuschätzen. "Das kann ich nicht sagen. Wir müssen die Bewertungen des Bundes abwarten. Im Anschluss kann und wird Niedersachsen schnell entscheiden." Es handele sich um ein "sehr umfangreiches" Verfahren.
"Es ist eben etwas anderes, als wenn wir über eine Spielzeugfabrik reden würden. Auch da wäre eine Kooperation mit Russland verwerflich, aber in der aktuellen Frage geht es um die Bewertung zentraler sicherheitspolitischer Fragen und wir müssen da umfangreich Bundesbehörden einbeziehen", machte Meyer deutlich.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer reagiert fassungslos auf die geplante Kooperation einer russischen Atomenergiefirma mit der Brennelementfabrik in Lingen. "Ich bin in der Tat sehr erschrocken darüber, dass das Ganze in enger Kooperation mit russischen Atomkonzernen, die sehr eng mit Putin verbunden sind, passieren soll. Es sollen ja sogar Mitarbeiter russischer Atomkonzerne Zugang zur Brennelementfabrik in Lingen bekommen. Das alles hat erhebliche Auswirkungen auf die innere und äußere Sicherheit", sagte der Grünen-Politiker im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Klar ist für mich: Es darf keine Gefährdung durch die russische Beteiligung für die Sicherheit Deutschlands und Europas geben", fügte Meyer hinzu.
Das Vorhaben muss von Niedersachsen genehmigt werden. Im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung gab es laut Umweltministerium knapp 11.000 Einwendungen. Die größten Bedenken richteten sich laut Meyer gegen die russische Beteiligung. "Dabei geht es konkret um Befürchtungen, dass es zu Spionage- und Sabotageakten kommen könnte. Auch geht es um die Sorge, dass Betriebsgeheimnisse zur Sicherheit von Atomkraftwerken in falsche Hände gelangen könnten oder es zu Manipulationen an Brennelementen durch russischen Zugriff kommt", erläuterte der Minister im Gespräch mit der NOZ.
Putin führe einen "brutalen Angriffskrieg" gegen die Ukraine und nutze Energie als Waffe. "Er hatte sich im Gassektor damals die Speicher in Niedersachsen gekauft und sie als Waffe benutzt. Deshalb sollten wir den gleichen Fehler nicht noch einmal machen und verhindern, dass sich Putins Einfluss in der europäischen Atomindustrie verstärkt. Er sollte eher abgebaut werden", sagte der Grünen-Politiker.
Ob es noch in diesem Jahr zu einer Entscheidung kommen könnte, vermochte Meyer nicht einzuschätzen. "Das kann ich nicht sagen. Wir müssen die Bewertungen des Bundes abwarten. Im Anschluss kann und wird Niedersachsen schnell entscheiden." Es handele sich um ein "sehr umfangreiches" Verfahren.
"Es ist eben etwas anderes, als wenn wir über eine Spielzeugfabrik reden würden. Auch da wäre eine Kooperation mit Russland verwerflich, aber in der aktuellen Frage geht es um die Bewertung zentraler sicherheitspolitischer Fragen und wir müssen da umfangreich Bundesbehörden einbeziehen", machte Meyer deutlich.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
Schlagwörter
Das könnte Sie auch interessieren
Gemeinsamer Appell für Demokratie und Mitmenschlichkeit - Der ASB-Jahresempfang 2024 in NRW
Köln (ots) - Der diesjährige Jahresempfang des ASB NRW e. V. stand ganz im Zeichen der Auseinandersetzung mit den derzeitigen rassistischen, rechts-extremistischen und menschenfeindlichen Entwicklun...Artikel lesenChristian Dürr (FDP): Wirtschaftswende bedeutet mehr Chancen für alle
Berlin/ Bonn (ots) - Christian Dürr (FDP) beklagt, dass in Deutschland "anderthalb Jahrzehnte" von der Vorgängerregierung keine Reformpolitik gemacht worden sei. Auf dem Parteitag der Liberalen sagt...Artikel lesenBijan Djir-Sarai (FDP): Wir wollen den Wohlstand in Deutschland vergrößern
Berlin (ots) - Bijan Djir-Sarai (FDP) fordert, in den kommenden "drei bis vier Jahren keine zusätzlichen Sozialausgaben einzuführen". Auf dem FDP-Bundesparteitag erklärt der Generalsekretär der Libe...Artikel lesenNeues Galeria-Filialportfolio / Wirtschaftliche Voraussetzungen für Warenhaus der Zukunft geschaffen: 76 Filialen können fortgeführt werden
Essen (ots) - Nachdem das Amtsgericht Essen am 1. April 2024 das Insolvenzverfahren eröffnet hat, sind nun weitere wichtige Schritte für die Zukunft des Warenhausunternehmens Galeria Karstadt Kaufho...Artikel lesenKlimageld: Präsident des Umweltbundesamtes hat Zweifel an zeitnaher Einführung / "Das wird eng" - Dirk Messner wirbt für Hausbesitzer mit geringem Einkommen
Osnabrück (ots) - Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, zweifelt daran, dass das Klimageld noch vor Ende dieser Legislaturperiode eingeführt wird. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Mess...Artikel lesenMeistgelesen
- Der goldene Hase in München (FOTO)
- Das Erste: "Verliebt in Kroatien" (FOTO)
- PwC: Authentifizierung per Fingerabdruck ist im Mobile Banking eine Generationenfrage
- DER BESTE EXPORT SEIT LEGO! / Standing Ovations für den LADYDOC aus Dänemark / Sensation beim 14. Internationalen Speaker Slam
- Masters of Dance: Perfekte Harmonie (FOTO)
Meist kommentiert
- Quietschgelber Bienenfutter Automat in Fischbachtal
- Stoppt die Überfischung in der Ostsee: Deutsche Umwelthilfe und Our Fish fordern konsequente Umsetzung der wissenschaftlichen Empfehlungen für 2022
- Der Hund ist, was er isst
- Das Erste: "Und wenn das fünfte Lichtlein brennt" (AT): Weihnachtliche Komödie mit Henning Baum, Elena Uhlig, Meike Droste, Michael Lott, Max von Pufendorf, Daniel Donskoy, Tim Kalkhof u.v.m. im Dreh (FOTO)
- Einzigartiges Quiz-Tainment am Vorabend: Ruth Moschner und Steven Gätjen moderieren neue Quiz-Shows in SAT.1 (FOTO)