14.11.2019 20:35 | Börsen-Zeitung | Presseschau
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Börsen-Zeitung: Logisches Ziel, Kommentar zu Qiagen von Antje Kullrich
Frankfurt (ots) - Eine mögliche Multi-Milliardenofferte für ein MDax-Unternehmen
ist schon mal per se ein Aufreger. Doch gleichzeitig wäre ein Übernahmeangebot
für das deutsch-niederländische Diagnostikunternehmen Qiagen zu diesem Zeitpunkt
keine echte Überraschung. Der Konzern hat in den vergangenen Wochen einiges
dafür getan, sich selbst in die Schusslinie zu bringen.
Die alles andere als geordnete Ablösung des langjährigen Konzernchefs Peer
Schatz stellt eine Zäsur dar, eines der wichtigsten Produkte wurde quasi
eingestampft und die damit einhergehende Restrukturierung kostet mal eben 260
Mill. Dollar. Das Schreckenspaket an Nachrichten ließ den Aktienkurs Anfang
Oktober auf 24 Euro runterknallen, ein Fünftel der Marktkapitalisierung ging
verloren. So etwas kann ein lohnender Einstiegsmoment für einen Großkonzern
sein, der angesichts von viel billigem Geld und einem ausreichenden
Finanzspielraum keine Mühe haben dürfte, mal eben rund 10 Mrd. Dollar für eine
Akquisition springen zu lassen. Hinzu kommt, dass Qiagen über keinen
Großaktionär verfügt, der vielleicht aus strategischen Gründen etwas gegen eine
Übernahme haben könnte.
Qiagen würde gut zu Thermo Fisher passen, war am Donnerstag die einhellige
Meinung aus dem Analystenlager. Auch kartellrechtliche Probleme sind wohl kaum
zu erwarten. Ein Andocken an Thermo Fisher dürfte weitere Vorteile
versprechen: Für Qiagen könnte die Integration in einen viel größeren Konzern
eine Chance sein und über den Verlust der Unabhängigkeit hinweg trösten. Denn
angesichts der jüngeren Entwicklung stellt sich die Fragen, ob das Unternehmen
alleine nicht zunehmend überfordert war mit der kontinuierlichen Transformation
des Geschäftsmodells bei gleichzeitig starken Wachstumsambitionen. Die
Entwicklung, die Qiagen in den vergangenen 20 Jahren genommen hat, ist durchaus
bemerkenswert, das Management hat es geschafft, den DNA-Probenaufbereiter zu
einem Diagnostikkonzern mit Anknüpfungspunkten zur Bioinformatik zu formen.
Doch zuletzt kämpfte Qiagen immer mal wieder mit den eigenen Strukturen. Trotz
der Positionierung in sehr aussichtsreichen Märkten wie der molekularen
Diagnostik und der personalisierten Medizin fährt das Management nach 2016 jetzt
drei Jahre später schon wieder eine teure Restrukturierung. Auf einem so
wichtigen Markt wie China traten mehrfach Probleme auf. Qiagen hat zuletzt nicht
nur seine Investoren verunsichert, sondern wirkte auch selbst wie von der Rolle.
Es muss sich also was bewegen.
Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion
Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de
Original-Content von: Börsen-Zeitung, übermittelt durch news aktuell
ist schon mal per se ein Aufreger. Doch gleichzeitig wäre ein Übernahmeangebot
für das deutsch-niederländische Diagnostikunternehmen Qiagen zu diesem Zeitpunkt
keine echte Überraschung. Der Konzern hat in den vergangenen Wochen einiges
dafür getan, sich selbst in die Schusslinie zu bringen.
Die alles andere als geordnete Ablösung des langjährigen Konzernchefs Peer
Schatz stellt eine Zäsur dar, eines der wichtigsten Produkte wurde quasi
eingestampft und die damit einhergehende Restrukturierung kostet mal eben 260
Mill. Dollar. Das Schreckenspaket an Nachrichten ließ den Aktienkurs Anfang
Oktober auf 24 Euro runterknallen, ein Fünftel der Marktkapitalisierung ging
verloren. So etwas kann ein lohnender Einstiegsmoment für einen Großkonzern
sein, der angesichts von viel billigem Geld und einem ausreichenden
Finanzspielraum keine Mühe haben dürfte, mal eben rund 10 Mrd. Dollar für eine
Akquisition springen zu lassen. Hinzu kommt, dass Qiagen über keinen
Großaktionär verfügt, der vielleicht aus strategischen Gründen etwas gegen eine
Übernahme haben könnte.
Qiagen würde gut zu Thermo Fisher passen, war am Donnerstag die einhellige
Meinung aus dem Analystenlager. Auch kartellrechtliche Probleme sind wohl kaum
zu erwarten. Ein Andocken an Thermo Fisher dürfte weitere Vorteile
versprechen: Für Qiagen könnte die Integration in einen viel größeren Konzern
eine Chance sein und über den Verlust der Unabhängigkeit hinweg trösten. Denn
angesichts der jüngeren Entwicklung stellt sich die Fragen, ob das Unternehmen
alleine nicht zunehmend überfordert war mit der kontinuierlichen Transformation
des Geschäftsmodells bei gleichzeitig starken Wachstumsambitionen. Die
Entwicklung, die Qiagen in den vergangenen 20 Jahren genommen hat, ist durchaus
bemerkenswert, das Management hat es geschafft, den DNA-Probenaufbereiter zu
einem Diagnostikkonzern mit Anknüpfungspunkten zur Bioinformatik zu formen.
Doch zuletzt kämpfte Qiagen immer mal wieder mit den eigenen Strukturen. Trotz
der Positionierung in sehr aussichtsreichen Märkten wie der molekularen
Diagnostik und der personalisierten Medizin fährt das Management nach 2016 jetzt
drei Jahre später schon wieder eine teure Restrukturierung. Auf einem so
wichtigen Markt wie China traten mehrfach Probleme auf. Qiagen hat zuletzt nicht
nur seine Investoren verunsichert, sondern wirkte auch selbst wie von der Rolle.
Es muss sich also was bewegen.
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